Die 10 aktuellsten Interviews
HEAVEN SHALL BURN (Maik Weichert) - Ein Stück weit regiert bei
Heaven Shall Burn bis heute König Zufall. Während die Thüringer überaus
gewissenhaft vorgehen was Musik, Merchandising und soziale Verantwortung
angeht, waren sie nie eine Band mit einem klassischen Karriereplan. „Es
kommt wie es kommt“ könnte man auch sagen, und genau diese Lockerheit ist
möglicherweise einer der Schlüssel zum Erfolg für die deutsche Referenz in
Sachen Metalcore. Wo andere verbissen an der eigenen Profikarriere feilen,
agiert das Quintett aus dem sicheren Hafen seiner mit Leidenschaft
ausgeübten regulären Jobs. Dass das die große Karriere nicht ausschließen
muss, beweisen die Saalfelder bereits seit Jahren und konnten ihr neues
Mach(t)werk „Wanderer“ sogar auf Platz 3 der deutschen Charts hieven. Mehr
als genug Gründe also, um Gitarrist und Produzent Maik Weichert vor der Show
im Frankfurter Zoom Club über ungeplante Aufstiege und Lehren aus der
Vergangenheit zu befragen.
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LACRIMAS PROFUNDERE (Oliver Nikolas Schmid) - Wer seit 1993 im
Musikgeschäft den Kopf über Wasser hält, kann sich mit Fug und Recht als
Urgestein und Haudegen bezeichnen. Dazu zählen auch Lacrimas Profundere,
besonders Gitarrist Oliver Nikolas Schmid, der seit dem ersten Tag die
Geschicke der Gothic Rocker lenkt. Dennoch mussten über 20 Jahre ins Land
ziehen, bevor die Süddeutschen mit „Hope is here“ ihr erstes Konzeptalbum
präsentieren. Selbiges steckt voller Details, Emotionen und natürlich auch
starker Songs, die insgesamt nachdenklicher ausgefallen sind, als man
vielleicht erwartet hätte. Wir haben uns mit Oliver über die Entstehung der
Platte, große Entbehrungen und seine besondere Verbindung mit Sänger Rob
Vitacca unterhalten.
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AND THEN SHE CAME (Ji-In Cho) - Man hätte es sich mit Sicherheit
einfacher machen können als Ji-In Cho und ihre Kollegen, die ihre eigentlich
erfolgreiche Band Krypteria bis auf weiteres auf Eis gelegt haben und jetzt
ihr Debüt unter der Flagge And Then She Came veröffentlicht haben. Für die
sympathische Sängerin kein Problem, denn man lässt zwar eine gute Basis,
aber auch jegliche Zwänge hinter sich. Entsprechend frei von der Leber weg
klingt dann auch „And then she came“, das moderne Riffs, Industrial Beats,
aber auch die eine oder andere gute Melodie zu bieten hat. Mehr als genug
Gründe also, um sich mit der 39-Jährigen über ihre aktuelle Band zu
unterhalten.
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BATTLELORE (Tomi Mykkänen) – Nach vielen
Jahren zwischen Proberaum, Studio und Tourbus war es 2011 einfach an der
Zeit für Battlelore, um durchzuschnaufen und eine Pause einzulegen. Die
einen bildeten sich in dieser Zeit beruflich fort, andere stürzten sich in
neue musikalische Abenteuer und erkundeten neue Territorien. Anlässlich des
diesjährigen Metal Female Voices Fest im Oktober haben die Fantasy Metaller
jetzt ihre Rückkehr angekündigt und begeben sich endlich – wenn auch vorerst
mit viel Bedacht – zurück ins Rampenlicht. Wir nutzten die Gelegenheit, um
uns mit Sänger Tomi Mykkänen über die zurückliegenden Jahre und den
aktuellen Status Quo von Battlelore zu unterhalten.
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RIVERSIDE (Mariusz
Duda) - Öfter mal etwas Neues: Auf ihrem aktuellen Album „Love, Fear
and the Time Machine“ haben die zu Recht hochgeschätzten Progrocker von
Riverside sowohl musikalisch als auch thematisch die düsteren Elemente ihrer
Kunst zurückgefahren und präsentieren sich mit überraschend kompakten Songs
sowie hoffnungsvollen Texten. Sänger, Bassist und Hauptkomponist Mariusz
Duda gab uns nicht nur Auskunft über die Entstehung des Werks, sondern auch
über seinen persönlichen Abschied von Zorn und Verzweiflung.
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SALTATIO MORTIS (Lasterbalk) -
Jedermanns Liebling wollen und wollten Saltatio Mortis nie sein. Mit ihrem
aktuellen Longplayer "Zirkus Zeitgeist" gelingt ihnen das besser als je
zuvor, denn das mit mittelalterlichen Einflüssen rockende Kollektiv stellt
sich im fünfzehnten Jahr seines Bestehens bewusster denn je auch mal quer.
So darf es auch schon mal kontrovers werden, was bei Themen wie Krieg,
Nationalstolz oder einer "Kultur des Wegschauens" und ähnlichen Kalibern
natürlich wenig überrascht. Rechtzeitig zur Headlinertour zum Album fand
Schlagzeuger und Texter Lasterbalk Zeit, um mit sounds2move das
Diskussionspotential der neuen Songs noch einmal genauer unter die Lupe zu
nehmen. Als Besserwisser will der studierte Psychologe aber nicht
wahrgenommen werden, ihm ist vor allem eines wichtig: Macht euch eine eigene
Meinung vom Weltgeschehen.
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TRIVIUM (Matthew K. Heafy) - Regelrecht aus dem Nichts haben
Trivium vor wenigen Monaten ein neues Album angekündigt - der "Star
Wars-Methode" sei Dank. So konnte das Quartett aus Florida in aller Ruhe
ihr songschreiberisch bisher wohl fokussiertestes, möglicherweise gar bestes
Album auf die Metal-Landkarte knallen. Vokalist, Gitarrist und Sympathikus
Matthew Kiichi Heafy ist hörbar stolz, als er zur gemeinsamen Analyse der
neuen Scheibe im s2m-Headquarter durchklingelt. Entsprechend bereitwillig
diskutiert er über die Wichtigkeit des richtigen Feelings für einen guten
Song, seinen beschwerlichen Weg zur richtigen Singstimme, Fotos von
biertrinkenden Musikern und die Lust am gegen den Strom Schwimmen.
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VIC ANSELMO - Vic Anselmo war in den
letzten Jahren alles andere als untätig. Unter anderem spielte sie Keyboard
bei The Sirens bzw. in der Band von Anneke van Giersbergen, absolvierte eine
Akustiktour mit Mick Moss (Antimatter) und war als Gastsängerin für
Antimatter sowie Samsas Traum tätig. Glücklicherweise fand die mittlerweile
in Deutschland lebende Lettin dabei trotzdem die Zeit, ihr drittes Soloalbum
aufzunehmen. Dank einer erfolgreich verlaufenen Crowdfunding-Kampagne ist „Who
disturbs the Water“ nunmehr seit einigen Wochen erhältlich und war uns
selbstverständlich ein Interview mit der charmanten Zauberstimme wert.
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KYLE GASS BAND - Es ist ein lauer Sommertag in einer (O-Ton
Kyle Gass) "mal wieder unaussprechlichen, aber sehr schönen Stadt" namens
Fulda. Im barocken Museumshof, der auch den Kulturkeller, den Ort des
abendlichen Konzerts beheimatet, deutet am Nachmittag noch nichts auf die
anstehende Darbietung der Rock-Supergroup Kyle Gass Band hin. Nachdem der
Frontmann und Namensgeber noch eilig im nahen Hotel eingesammelt wurde und
sich der Tourmanager dazu entschlossen hat, das Interview für einen
belgischen Fernsehbeitrag mitzufilmen, ist dann doch die fünfköpfige
Rasselbande beisammen, um Auskunft über ihr Debüt "Kyle Gass Band" zu geben.
Natürlich inklusive zahlreicher unqualifizierter Zwischenrufe, nicht immer
komplett autobiografischer Anekdoten und dem einen oder anderen
spektakulären thematischen Schlenker. Lest im Folgenden den Versuch, einen
launigen Nachmittag mitten im Ü30-Kindergarten zumindest teilweise sinnvoll
nachzuerzählen. Gute Unterhaltung.
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WILSON (Chad Nicefield) - Er ist passionierter
Rauschebartträger, gibt den roh-kehligen, After-Show-erprobten Frontmann
einer aufstrebenden Heavy Rock Truppe mit leichtem Hang zum gediegenen
Exzess und trägt einen im Vergleich zu diesem Image fast schon ein bisschen
absurden Nachnamen. Noch überraschender ist allerdings, dass sich Chad
Nicefield im Interview keinesfalls nur mit Sauf- und Weibergeschichten Gehör
verschafft, sondern er sich als durchaus reflektierter, tiefgründiger
Gesprächspartner herausstellt, der sich absolut im Klaren ist, dass das
Leben im Regelfall eben keine endlose Party ist. Ein Gespräch über den
harten Kampf um Erfolg, den nachhaltigen Eindruck der ersten Europatour und
doch noch ein paar Anekdoten aus dem Leben des Teilzeit-Party-Animals.
Verdammter Zimt Whiskey!
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