Wie schon im letzten
Jahr
gastierte auch diesmal die "Fear Dark Festival Tour" im Nordpark Aarau, um den zahlreich
angereisten Fans eine gehörige Portion Metal zu servieren.
Als erste Band des Abends betraten
World to Ashes, die im Vorfeld als Ersatz für die krankheitsbedingt ausgefallenen Immortal
Souls ins Tour Line Up gerutscht waren, die Bühne des Nordparks, vor der sich nach und nach immer mehr Zuschauer einfanden.
Und die aus Freiburg stammende Melodic Death Band enttäuschte das anwesende Publikum nicht, da sie sich von Anbeginn an mächtig
ins Zeugs legte. Frontmann Christoph, der wie die Band mit einem lobenswerten Bewegungsdrang glänzte, geizte nicht mit showwirksamen
Posen, wobei auch sein Grunzgesang in der Live-Situation einen sehr überzeugenden Eindruck hinterließ. Dementsprechend flogen vor
der Bühne auch die Haare durch die Luft und Songs wie z.B. "Crown of Victory", "From Dust Into Haze" oder auch "Killing
Ourselves" wurden angemessen abgefeiert.
Bleiben wir noch ein wenig beim Thema "Songs die angemessen abgefeiert wurden", um somit einen genaueren Blick auf den darauf
folgenden Auftritt der deutschen Metalcore Band
Saphena zu werfen. Denn der hatte es durchaus in sich, da die Jungs und das
Mädel am Bass sich durch und durch energiegeladen und spielfreudig präsentierten. Dabei wurde
die starke Setlist, die sich
hauptsächlich aus Songs vom Album "
Das Leben wird zu Glas"
bestand, leider durch eine leicht schwammige Abmischung torpediert,
in der vor allem der Gesang von Frontmann Andreas mehr als nur einmal unterging. Nichtsdestotrotz herrschte eine durchgehend
ausgelassene Stimmung, die noch dadurch verstärkt wurde, dass sich die Bandmitglieder immer wieder unters Publikum mischten, um dort,
zusammen mit den allerorts bangenden Fans, die Songs auf eine angemessene Art und Weise abzufeiern.
Die dritte Band des Abend hörte auf den Namen
Ever Since, wobei die aus der welschen Schweiz angereiste Dark Metal Band nur
an diesem Abend ein Teil der "Fear Dark Festival Tour" war. Und soviel sei schon verraten, dass alle die an diesem Abend nicht
im Nordpark waren einen Auftritt der Superlative verpasst haben. Denn Ever Since lieferten ohne Zweifel das Highlight dieses
Abends ab, da die Band höchstmotiviert und mit einer mitreißenden Wucht zu Werke ging. So zeigte sich jedes Mitglied darum bemüht
die Stimmung konstant und vor allem konsequent anzuheizen, wobei mit metallischen Posen wahrlich nicht gespart wurde. Neben der sehr
lasziven und stimmlich sicher auftretenden Sängerin war es vor allem Sänger und Gitarrist Stéphane der die Blicke auf sich zog, da
er sich sprichwörtlich als Natural Born Frontmann entpuppte, der dank seines mächtigen Körperbaus den idealen Kontrast zu
seinem weiblichen Gegenpart bildete. In Sachen Setlist kamen durchwegs nur Songs vom aktuellen Ohrwurmalbum
"
Between Heaven and Hell"
zum Zuge, wobei jeder Song, egal ob nun das treibende "Vae Soli", der elektronisch angehauchte Nackenbrecher "Between Heaven and Hell"
oder auch das wunderbar morbide "La petite Mort", auf das mächtigste und vor allem auch schweißtreibend abgefeiert wurden.
Band Nummer vier war schon ein Jahr zuvor ein Gast der "Fear Dark Festival Tour", wobei
Morphia damals besser zu überzeugen
vermochten, als es an diesem Abend der Fall war. Nicht dass der Auftritt schlecht gewesen wäre, das war er nämlich zweifellos nicht,
sondern er fiel vielmehr einfach zu routiniert aus. So zelebrierte die Band mit sicherem Händchen ihren treibenden und emotional
dichten Doom-Metal, wobei es einfach dem letzten Funken mangelte, um zumindest meiner Wenigkeit eine Gänsehaut über den Rücken
zu jagen. Viele andere Zuschauer sahen dies wohl ein wenig anders , da um mich herum der Headbang-Wahnsinn
herrschte und die Stimmung sich auf einem sehr hohen Level bewegte. Somit möchte ich ganz objektiv festhalten, dass Morphia für viele wohl die beste Band des Abends waren, auch wenn aus meiner Sicht Ever Since eine gutes Stück mehr
überzeugen konnten.