Ever Since "Between Heaven and Hell" / VÖ 12.01.2007

Woran merkt der fleißige sounds2move Schreiberling, dass er ein verdammt starkes Album in den Händen hält? Ganz einfach, indem er nicht aufhören kann es zu hören und er es immer wieder in die heimische Anlage einlegt - und dies obwohl er noch einen ganzen Stapel an anderen CDs abarbeiten müsste. Und genau solch ein Album, ein Werk das einen von der Arbeit abhält, präsentieren uns Ever Since mit "Between Heaven and Hell".

Stellt euch einfach einen Mix aus den heutigen Samael, den alten wie auch den neuen Theater of Tragedy, einer rabenschwarzen Prise von Nightwish und In Flames, elektronischen Spielereinen die sich mit einem mörderischen und extrem eingängigen Groove paaren vor und ihr habt eine ungefähre Ahnung davon, was euch auf "Between Heaven and Hell" erwartet. Wobei es einem wirklich nicht leicht fällt die Musik von Ever Since zu kategorisieren, da sich die Schweizer Band bei allem und jedem bedient und trotzdem immer noch so eigenständig klingt. Doch um das Ganze ein wenig unkomplizierter zu machen ziehen wir an dieser Stelle einfach den Begriff Dark Metal herbei, womit wir auch schon die Albumatmosphäre (ihr habt richtig geraten sie ist düster) perfekt umschrieben hätten. Von Anfang an baut die Band eine dunkle und auch mystisch anmutende Grundstimmung auf, die auch konsequent beibehalten wird, was wiederum umso wichtiger ist, da es sich bei "Between Heaven and Hell" um ein Konzeptalbum handelt. Dies ist auch der Grund wieso man als Hörer ganz gebannt vor der voll aufgedrehten Stereoanlage hocken wird, sich Song für Song in den heftig bangenden Kopf ballern lässt und auch nach mehrmaligem anhören noch lange nicht genug von diesem Album hat. Man kann wohl mit Fug und Recht festhalten, dass Ever Since im Kochbuch des Metals definitiv jene Zutaten gefunden haben, die es braucht um daraus regelrecht süchtig machende Kost zu kreieren. Angefangen bei der wuchtigen und glasklaren Produktion, über den Einsatz von drei Sangesstimmen und der erstklassigen songtechnischen Umsetzung, bis hin zu den eingängigen Melodien wird einem dabei nur hochwertige Kost serviert. Wobei vor allem das gesangliche Wechselspiel zwischen Sängerin Ludivine, Harschsänger Stéphane Grand, der nebenher auch bei der französischen Band Furia hinter dem Mikro steht, und Klarsänger Jean-Philippe Lana mehr als nur einmal einen wahren Gänsehautmoment heraufbeschwört. Die durch die Bank gelungene Instrumentierung tut hierbei ihr übriges, während sich späherische wie auch nackenbrecherische Passagen fließend abwechseln, um im gesamten zu fesselnden Ohrwürmern zu verschmelzen. Genau genommen handelt es sich bei diesem Album um ein einziges großes Highlight, was auch der Grund dafür ist, dass ich eigentlich keine Anspieltipps nennen kann. Wie um alles in der Welt soll ich entscheiden, ob nun der elektronisch geschwängerte Opener "Vae Soli", der darauf folgende Ohrwurm "Something of You", der Nackenschmerzen bereitende Titeltrack, das wunderbar groovende "Lost In My Thoughts", das gleichermaßen mächtige wie auch düstere "A Shadow Behind The Mirror Of My Mind", das teils unheilvolle "La Petite Mort", das zweigeteilte und absolut gelungene "Opposite Angle" oder das geniale Albumfinale "I'm Juste The Only One" als Anspieltipp herhalten soll? Ich kann es einfach nicht. Somit bleibt mir auch nichts anderes übrig als euch zu raten euch am Besten gleich das gesamte Album anzuhören.

"Between Heaven and Hell" ist ein absoluter Volltreffer, ein Vorzeigewerk in der Sparte des Dark Metals. Von daher ist ein Reinhören in dieses Album so oder so absolute Pflicht, wobei ich dem geneigten Leser gleichzeitig auch einen Kaufempfehlung an das metallische Herz legen möchte. Denn Ever Since sind ohne Zweifel eine Macht von der man noch viel hören wird, und die sich locker gegen die Konkurrenz behaupten kann und ihr sogar noch regelrecht auf der Nase herumtanzen kann. "Between Heaven and Hell" ist der beste Beweis dafür. Beziehen kann man diesen Süchtigmacher übrigens über QLR.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 10.01.2007