Mad Max "In White" / VÖ 29.09.2006

Wenn man in naher Zukunft auf das Jahr 2006 zurückblicken wird, dann könnte man durchaus den Eindruck erhalten, dass Akustikalben in diesem Jahr wohl besonders angesagt waren. Neben Green Carnation, die mit "The Acoustic Verse" begeisterten, oder Manegarm, die mit "Urminnes Havd" ein wunderschönes Folkalbum abgeliefert haben, wird man dabei sicherlich auch auf den Namen Mad Max und deren gelungenes Akustikwerk "In White" stoßen.

Nachdem Mad Max zu Beginn des Jahres mit "Night of white Rock" ein gelungenes Comebackalbum in Orgienalbesetzung abgeliefert haben, doppelt die Band nun mit der EP "In White" nach. Doch im vergleich zu "Night of white Rock" regiert auf "In White" nicht die Strom- sondern die Akustikgitarre. Und wer schon das vergnügen hatte Mad Max in letzter Zeit Live on Stage zu erleben, der wird sicherlich auch bestätigen können, dass die Band auch im stromlosen Zustand einen überzeugenden Eindruck hinterlässt. Gehört doch seit geraumer Zeit ein rein akustischer Teil zum festen Programm der Band, wodurch wohl auch die Idee zu dieser CD entstanden ist. Sechs Songs mit einer gesamt Spielzeit von ca. 19 Minuten werden dem geneigten Hörer in einem rein akustischen Gewand zum Besten gegeben. Schon der Opener "To Hell And Back Again", der übrigens auch auf "Night of white Rock" als Eröffnungssong diente, weiß mit seinen spanischen Gitarrenklängen, einem treibenden Rhythmus und einer überlegten Umsetzung zu gefallen. Aber auch das darauf folgende "Open The Eyes Of My Heart", bei dem die christliche Gesinnung von Mad Max in besonders besinnlicher Form zelebriert wird oder die gelungene Neuvertonung von "Lonely Is The Hunter", einem Songklassiker aus der "Stormchild" Ära, sind von überzeugender Qualität. "Bad Day In Heaven" und der brandneue Song "Hello Father" können im direkten Vergleich mit den schon erwähnten Stücken leider nicht ganz überzeugen, da beide Songs zu unspektakulär und im Falle von "Hello Father" auch zu kitschig ausfallen. Das abschließende Instrumental "Reprise" lässt die CD dann ganz ordentlich ausklingen, auch wenn ein weiterer Song sicherlich wünschenswerter gewesen wäre. Trotzdem muss festgehalten werden, dass Mad Max mit "In White" eine sehr solide und auch überzeugende EP abliefern. Sei es der einfühlsame Gesang Michael Voss, oder die geschickte Instrumentierung von Jürgen Breforth (Gitarre), Roland Bergmann (Bass) und Axel Kruse (Schlagzeug) - jede Komponente auf dieser EP hinterlässt einen durchwegs positiven Eindruck.

"In White" ist was leckeres für zwischendurch oder für die besinnlichen Momente im Leben. Sowohl Fans, wie auch jene denen der Name Mad Max nichts sagt, werden an dieser CD durchaus gefallen finden.

Nando Rohner – http://www.sounds2move.de 07.09.2006