Bands:

Eluveitie / Odroerir
Location:

Rock City (Uster /Schweiz)

Datum:

20. September 2006
Anlass:

Spirit of the Ancient Tour 2006
Autor: Nando Rohner

 

Wenn Eluveitie und Odroerir zu einem Konzertabend laden, dann kann daraus nur ein Leckerbissen für jeden Pagan-Metal Fan werden. Haben doch beide Bands exzellente Alben der Marke "Spirit" bzw. "Götterlieder" vorzuweisen, die zweifellos in jede gute Pagan Metal Sammlung gehören. Von daher war es für mich auch selbstverständlich, dass ich ins Rock City pilgerte um dort dem Gig dieser beiden Bands beizuwohnen.

Als erstes enterten Odroerir die Bühne, vor der sich 60 Nasen eingefunden hatten und bereits guter Dinge waren. Nach dem "Ginungagap" Intro stimmte die aus Thüringen stammende Band das wunderschöne "Weltenanfang" an, um damit für den ersten und glücklicherweise nicht letzten Gänsehautmoment des Abends zu sorgen. Wie auch auf dem "Götterlieder"-Album sorgte dieser Song für eine ergreifende und erhabene Atmosphäre, wobei das darauf folgende "Wanenkrieg" dem in nichts nachstand. Jedoch kamen an diesem Abend nicht nur Lieder von genialen Zweitwerk zum Zuge, sondern auch Songs vom Debüt "Lasst euch sagen aus alten Tagen..." kamen zu ihrem Recht. Sei es "Salzschlacht", das unter die Haut gehende "Menosgada" oder das feuchtfröhliche "Zur Taverne" - auch die älteren Songs sorgten für eine ordentliche Stimmung. Die Band präsentierte sich dabei durchaus Spielfreudig und Frontmann Fix scheute sich auch nicht davor, ein wenig Kommunikation mit dem Publikum zu betreiben. Immer wieder erläuterte er Wortgewand den Inhalt des anstehenden Songs, was eindrücklich Untermauerte, dass diese Band nicht nur Pagan-Metal aus einer Trendanbiederung heraus spielt, sondern sich auch mit dem historischen bzw. mythologischen Hintergrund auseinandersetzt. Mit dem besinnlichen "Iring" spielt die Band dann noch eine mit starkem Applaus entlohnte Zugabe, um sich danach vom Schweizer Publikum zu verabschieden und die Bühne für Eluveitie zu räumen.

Nach einer kurzen Umbauphase schlug dann die Stunde für Eluveitie, die ihr Set mit "Spirit" eröffneten. Was danach folgte war ein routinierter Auftritt, der zwar keine Überraschungen bereithielt aber dennoch durch und durch unterhaltsam ausfiel. In gewohnt furioser Manier legte sich die Band ins Zeugs, wobei aus meiner Sicht ab und zu auch eine gewisse Müdigkeit durchschimmerte. Ob jene nun vom stressigen Touralltag oder einfach von einem Tagesbedingten Formtief herrührte, über das kann ich an dieser Stelle nur mutmaßen. Dennoch flogen allerorts wild die Haare durch die Luft, wurden Songs wie "Your Gaulish War", "The Song Of Life", mein Heißgeliebtes "Lament", "Siraxta", "Fire, Wind & Wisdom", oder auch "The Dance Of Victory" frenetisch abgefeiert. Denn es bleibt ein Fakt, dass auch ein "nur" solider Eluveitie Auftritt locker für eine Bombenstimmung sorgt. Beim Song "Tegernakô" kam es dann innerhalb des Publikums zu einem Vorfall, der mir und anderen doch sehr übel Aufstieß. Denn es kann nicht angehen, dass so genannte "Poger" ohne Sinn und Verstand alles und jeden rammen ohne dabei Rücksicht auf die anderen zu nehmen. Denn wenn es soweit geht dass man sich als "normaler" Zuschauer in Sicherheit bringen muss, dass vor allem Frauen erschreckt das Weite suchen um nicht unsanft angerempelt zu werden, dann hört der Spaß doch irgendwie auf. Nichts gegen "Spaß haben und Party machen", aber bitte im angemessenen Rahmen und mit Rücksicht auf die anderen. Alles andere ist Egoistisch! Doch zurück zum Konzert bzw. dem Song "Tegernakô", der ansonsten wie gewohnt zu gefallen vermochte. Nach "AnDro" verabschiedete sich die Band dann erstmals, um nach kurzem bitten mit "The Endless Knot" noch eine gelungene Zugabe nachzureichen. Somit endete ein solider Auftritt, der trotz allem durch und durch Spaß bereitete.

Nando Rohner - www.sounds2move.de / 21. September 2006

 

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