z7. Dieser Name besitzt bei den Schweizern Metaljüngern, einen fast schon legendären Ruf. Handelt es sich dabei doch um jene Konzerthalle, die man mit Fug und Recht als Brennpunkt der Schweizer Szene bezeichnen kann, wenn es darum geht die altbekannten und auch neu entdeckten Metalbands live auf der Bühne zu erleben. An keinem anderen Ort in der Schweiz wird soviel Metal gespielt wie im z7, herrscht solch eine familiäre Atmosphäre die sowohl vom Publikum, wie auch von den Bands geschätzt wird.  Und so mag es nicht verwundern, dass sich die Liste der Bands, die schon im z7 abgerockt haben, wie ein Who is Who der Szene liest. Egal ob BÖHSE ONKELZ, DIMMU BORGIR, JUDAS PRIEST, MANOWAR, MOTÖRHEAD, NIGHTWISH oder auch RAMMSTEIN, alle waren sie schon einmal oder auch mehrmals im z7 und die meisten wissen bis heute nur Positives darüber zu berichten. So sorgt das z7-Team nun schon seit über 11 Jahren, für das musikalische wohlbefinden der Schweizer Metalheads und es wird nun höchste Zeit, mal einen Blick hinter die Kulissen jener heiligen Metalhalle zu werfen.  

 

Die Anfänge

„Zack“, so der Name jenes Vereins, der sich mehr schlecht als recht auf dem Gebiet der Konzertorganisation versuchte. Nach einer Weile wurde die Idee im Grunde als gescheitert betrachtet, wobei man sich dennoch dazu entschloss den Norbert um einen Beitritt anzufragen. Dieser hatte als „Independent", schon einige Konzerte in der Region Pratteln ausgerichtet und somit das nötige Grundwissen, um den Verein aus der Misere hinauszusteuern. So wurde nach seinem Beitritt die komplette Grundidee überarbeitet, was wiederum zur Folge hatte, dass er dank seinem Input zum Vereinschef aufstieg. Jedoch wurde der ursprüngliche Verein kurz darauf aufgelöst und später, mit neuen und fixen Mitgliedern wieder reformiert. Neben Norbert, der die Zügel in der Hand hielt, stießen nach und nach Angelo (Z7 Light Engineer), Tcheech (Z7 Sound Engineer) und Dane (Norberts Assistentin) zum z7-Team, wobei alle schon Erfahrungen in der Branche gesammelt hatten. Dabei war von Anfang an klar, dass es keinen Sinn hätte hier und da Konzerte auszurichten und dass ein konstanter Standort hermüsse, um dem ganzen die nötige Stabilität zu verleihen. Dies war dringend von Nöten, da ein wechselnder Veranstaltungsort nicht nur für die Besucher, sondern auch für die Bands und deren Busfahrer, aber auch für die Booking Agenturen eher mühsam gewesen wäre, da man sich immer wieder hätte neu orientieren müssen. Von daher begab man sich auf die Suche nach einem geeigneten Objekt, wobei man schnell fündig wurde und im Industriegebiet von Pratteln eine Leerstehende Lagerhalle entdeckte, die ursprünglich für das Lagern von Containern genutzt wurde. Die Infrastruktur jener Halle erwies sich als durchwegs brauchbar, um auf dieser Grundlage einen vernünftigen Betrieb aufzubauen, da neben ausreichend Platz (das z7 fasst 1500 Zuschauer) auch Büroräumlichkeiten und einige Parkplätze vorhanden waren. Doch der größte Pluspunkt war, dass sich weit und breit keine Wohnzone befand, was bis heute dafür garantiert, dass „unsere“ Musik, niemandem in seiner wohlverdienten Ruhe stört. Zusätzlich ist die Halle mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, wie auch mit dem Zug, sehr gut zu erreichen und auch die Nähe zu der Stadt Basel, sollte sich bis zum heutigen Tag als Vorteil herausstellen. Denn jene Stadt am Rhein, die im so genannten Dreiländereck liegt, grenzt genau an Deutschland und Frankreich und somit sind nicht nur Besucher aus der ganzen Schweiz, sondern auch Metalfans aus dem nahen Ausland, gang und gäbe. All diese Faktoren, haben die Entscheidung für jene Lokalität an der Kraftwerkstrasse 7 wohl nur erleichtert bzw. maßgeblich unterstützt und so fand man einen konstanten Standort.  

 

Namensfindung

Neben der Standortfrage, musste aber auch noch ein einprägsamer Name gefunden werden, wobei sich abermals Norbert als die treibende Kraft entpuppte. Dieser entdeckte bei einem Deutschlandaufenthalt eine Bude namens J2 und beschloss diese Idee,  also einen Buchstaben und eine Zahl als Namensgebung, zu übernehmen. Dabei war die passende Zahl schnell gefunden, da man einfach die Hausnummer der Lagerhalle, also die 7 verwendete. Für den Buchstaben Z entschied man sich, da jener im Allgemeinen Sprachgebrauch eher selten vorkommt und sich im Zusammenspiel mit der 7 einfach gut anhört. Und so bekam das Baby, das aus den Ruinen eines gescheiterten Vereines entstanden war den Name z7 und diesen trägt es noch bis heute.

Und es werde Licht

Aus heutiger Sicht, ist das genaue Gründungsdatum des z7 nicht mehr zu eruieren, wobei die oben beschriebenen Ereignisse sich vor dem 12.11.1994 abgespielt haben. Denn an diesem Tag wurden die Türen für die Besucher geöffnet, das Bühnenlicht eingeschaltet und mit Spirit of Africa die erste musikalische Veranstaltung im z7 ausgerichtet. Dabei gestaltete sich die konzerttechnische Einweihung noch ganz und gar unmetallisch, wobei 12 Tage später auch der Metal Einzug hielt. Am 24.11.1994, wurde also zum ersten Mal die Fraktion der Headbanger ins z7 gelockt, als SLAYER und ihrer damalige Vorgruppe MACHINE HEAD, dort Station machten. Dabei hinterließ das z7 bei SLAYER Frontmann Tom Arraya einen durchaus bleibenden Eindruck, wie die folgende Anekdote beweist:

Im Jahr 2003, also 9 Jahre nach dem oben beschriebenen Auftritt, konnten für die Metal Dayz, jenem kleinen aber feinen Festival das vom z7 veranstaltet wurde, abermals SLAYER für einen Gig verpflichtet werden. Nach dem Auftritt vertrat sich Tom Arraya in der Halle noch ein wenig die Beine, wobei er mit Dane ins Gespräch kam. Im Laufe jenes Dialoges, kristallisierte sich heraus, dass sich der gute noch sehr lebhaft an den Gig von 1994 erinnern konnte. Dies ging soweit, dass er ohne Mühe beschrieb wie die Halle damals ausgesehen und was sich unterdessen so alles darin verändert hatte. Anhanden dieser kleinen Geschichte, sei nicht nur das enorme Erinnerungsvermögen des guten Herren Arraya bewiesen, sondern auch die Tatsache untermauert, dass das z7 von Anfang an mehr als nur eine gewöhnliche Konzerthalle war.  

Ein kleiner Teil es Backstage Bereiches, in dem sich die Bands
erholen können

Der Wohlfühlfaktor

Dass das z7 in der nationalen und internationalen Metalszene einen mehr als nur guten Ruf genießt, ist der Verdienst von langer und harter Arbeit. Dabei stand von Anfang an die Bemühung im Mittelpunkt, den Bands den bestmöglichen Service zu bieten und in allen Belangen auf dem professionellsten Niveau zu arbeiten. Neben der guten Lage, in deren Nähe sich seit kurzem auch ein Etap Hotel befindet, wird vor allem die Tatsache geschätzt, dass mit Tcheech ein Sound Engineer vorhanden ist, der seinen Job mehr als nur gut versteht.

Aber auch die Anwesenheit einer Waschmaschine übt einen erheblichen Reiz auf die Bands aus, da saubere Wäsche auf einer Tour zum wahren Luxusgut verkommen kann. Somit sind die Musiker dankbar, dass sie direkt im z7 und fern jedes Stresses ihre Wäsche waschen können, ohne einen langen Weg in die Stadt antreten zu müssen. Aber auch die Verpflegung, die strikte Abschirmung des Backstage-Bereiches, die prompte Erledigungen aufkommender Probleme und das tadellose Englisch von Dane sind Aspekte die den Wohlfühlfaktor im z7 ausmachen. Dadurch kommen nicht nur die Bands gerne und auch oft ins z7, sondern sie sind auch dementsprechend entspannt und locker, was sich wiederum in einem meistens positiven Verhalten den Fans gegenüber äußert.  

Die Qual mit der der Vielfalt

Die Erhebung des z7 zur Hochburg der Schweizer Metalszene war ursprünglich so nicht geplant, da grundlegend jede musikalische Richtung seine Berechtigung erhalten sollte. Da aber von jeher ein guter Kontakt zu den Booking Agenturen der Metalbands bestand, gewann „unsere“ Musik halt die Überhand. Dennoch wird versucht, das musikalische Programm so vielfältig wie möglich zu gestalten, auch Künstler aus anderen Szenen eine Plattform zu bieten. So hatten schon kurzeitig angesagte Eintagsfliegen wie REDNEX oder GUILDO HORN, gestandene Künstler wie BONNIE TYLER, NENA oder B.A.P und auch Hip Hop Acts wie WARREN G., FETTES BROT oder XAVIER NAIDOO, ihren Auftritt im z7. Aber auch die heimische Musikszene, mit ihren unzähligen Mundartkünstlern werden berücksichtigt und mit Auftritten von Gölä oder Plüsch bedacht, während nebenher immer wieder Jugenddiscos und ähnliche Veranstaltungen ausgereichtet werden. Dabei hat es das z7 Team nicht immer leicht, da das herbeiholen von unmetallischen bzw. „kommerziellen“ Acts, die so genanten Szenenwächter auf den Plan ruft. So werden dann schnell die „Ausverkauf“ Vorwürfe laut, die im Grunde von einer eher musikalisch intoleranten Weltanschauung berichten und auch einen wichtigen Punkt außen vor lassen. Denn es ist nun Mal eine Tatsache, dass viele metallische Acts dem z7 eher einen Verlust als Gewinn einbringen, da oft zu wenig Publikum bei den Konzerten erscheint. Sicherlich gibt es auch Acts die einen „sicheren“ Wert darstellen, die ohne Mühe die ganze Halle ausverkaufen und auch Profit einbringen. Doch sind solche Bands und Künstler nicht gerade Billig zu bekommen und im Gesamtbild der Szene betrachtet, eher als Minderheit zu bezeichnen. Und sogar jene Bands die heutzutage unzählige Fans anlocken haben Mal klein Angefangen wie z.B. STRATOVARIUS, die anno dazumal gerade Mal ca. 21 Zuschauer ins z7 locken konnten. Teilweise hält sich das Interesse so gering, dass z.B. im Jahr 2002 für das SATYRICON Konzert im Vorverkauf kein einziges Ticktet über die Theke wanderte, was zur Folge hatte dass dieses Konzert gar nicht erst  stattfand. Und genau für solche Extremfälle wenn „unsere“ Musik keinen Profit abwirft, wenn die ganze Arbeit des z7 Teams für die Katz war, gibt es eben jene Künstler wie z.B. VANILLA NINJA. Zwar mögen solche Acts unmetallisch und kommerziell sein, aber ihre Auftritte gleichen die Verluste immerhin ein wenig aus, sorgen nebenher für eine musikalische Vielfalt und garantieren dass im z7 weiterhin auf „Metal“ gesetzt werden kann. Leider wollen viele Szenengänger, die Notwendigkeit eines solchen Kompromisses nicht wahrhaben, was z.B. im z7 Forum schon oft zu hitzigen Diskussionen zwischen Dane und den Fans geführt hat. Solche Diskussionen entstehen nicht selten aus einem Unverständnis der Fans heraus, die jene organisatorische und logistische Arbeit hinter solchen Konzerten nicht nachvollziehen können und in ihren Argumentationen auch nicht berücksichtigen. Dazu möchte ich Dane zitieren, die mir im Interview, zu diesem Thema folgendes gesagt hat:

„Man kann es nicht allen recht machen, aber wenn diese Leute wüssten, wie schwer und wie lange wir arbeiten (wir sitzen um 3 Uhr morgens noch im Büro), wie sehr wir uns darum kümmern den Fans eine gute Show zu bringen, um am Ende des Jahres vor so wenig zu stehen. Dann würden sie vielleicht anders denken und nicht über jeden Kleinkram meckern“.

Solch eine Aussage zeigt deutlich auf, dass solche Diskussionen Dane nicht kalt lassen, da für sie das z7 wie „Kind“ ist und somit solche „Ausverkauf“ Vorwürfe durchaus als persönliche Beleidigung gewertet werden. Umso größer ist natürlich die Freude, wenn einer Band wie z.B. Nightwish die in ihren Anfangstagen oft im z7 waren, der grosse Durchbruch gelingt. Da fühlt man sich dann wie „stolze Eltern, wenn ihr Kind die Uni mit einem akademischen Titel verlässt“ (Zitat: Dane)

Die legendäre und allseits beliebte Waschmaschine

Prinzipien

Selbstverständlich hat auch das z7 seine Prinzipien, seine Regeln die von den Bands, aber auch vom Publikum eingehalten werden müssen. So wird es schnellsten unterbunden, wenn irgendwelche Skinheads auf die Idee kommen, das Publikum mit Zweideutigen Parolen zu belästigen, wobei dies glücklicherweise nur höchst selten geschieht. Auch wird selbstverständlich keiner Band aus der NSBM (National Sozialistischer Black Metal) Szene eine Plattform geboten, da das z7 eine strikte und konsequente Einstellung gegen Rechtes Gedankengut pflegt. Ansonsten scheiden sich bei anderen Prinzipienfragen die Geister, da die Meinungen was erlaubt ist und was nicht, eher unterschiedlich ausfallen. So sieht es Norbert gar nicht gerne, wenn eine Black Metal Band mit umgekehrten Kreuzen kokettiert, was wiederum Dane nichts ausmacht. Doch wird auf der Bühne eine Landesflagge verbrannt, so gefällt dies Dane eher weniger, während sich Norbert an dem in keiner Weise stößt. Jedoch herrscht eine einheitliche Meinung darüber, dass keine Künstler aus der Dance oder House Szene für einen Auftritt gebucht werden, da jene nicht als Band betrachtet werden und sich auch der künstlerische Anspruch eher als fragwürdig erweist. Zusätzlich zu solchen prinzipiellen Abneigungen die auf einer Religiösen, Politischen oder auch künstlerischen Grundlage beruhen, gibt es dann noch jene deren Wurzeln im geschäftlichen Bereich liegen. So verhindert z.B. eine Unstimmigkeit mit dem neuen Management und der Booking Agentur von MOTÖRHEAD, einen weiteren Auftritt dieser Band im z7, wobei explizit erwähnt werden sollte, dass zur Band selber immer noch ein sehr guter Kontakt besteht. Anders sieht es da schon in Sachen RUNNING WILD aus, da in diesem Fall zwischen der Band und dem z7 eine wahre Eiszeit ausgebrochen ist, die wohl nie wieder abtauen wird. Auf die Nachfrage wieso RUNNING WILD wohl nie wieder einen Gig im z7 spielen werden, hat mir Dane folgendes geantwortet:

„Weil Rolf Kasparek uns damals (bei der letzten Show im z7) in übelster Weise erpresst hat und drohte die Fans zu bescheißen“.

 

Pleiten, Pech und Pannen

Im z7 ist man zu Recht stolz darauf, dass es bis zum heutigen Tag noch NIE eine körperliche Auseinandersetzung während eines Metalkonzertes zu vermelden gab. Doch wer nun denkt, dass das z7 im Allgemeinen von solch unerfreulichen Ereignissen verschont geblieben ist, der irrt sich leider. So geschah es während eines Hip Hop Konzertes, dass der „Hauptact“ sich weigerte aufzutreten und sich der noch junge Veranstalter zusammen mit seiner Mutter und den Einnahmen heimlich davonmachte. Wobei auch kein Geld bereitgestellt wurde um den Fans die bezahlten Tickets zu ersetzen, so dass das  z7 Team einem erbosten Mob, bestehend aus Hip Hop Fans gegenüber stand. Jener zerstörte nicht nur den Kühlschrank bei der zweiten Bar, sondern schlug vor der Halle unzählige Autofenster ein, wobei auch der Versuch unternommen wurde dasselbe mit dem Bürofenster zu machen. Als die Polizei endlich eintraf, hatten alle Hip Hop Hooligans schon unerkannt das Weite gesucht und im gesamten einen Schaden von 120.000 Schweizer Franken (ca. 77.260 Euro) angerichtet. Ansonsten blieb das z7 von weiteren größeren Katastrophen dieser Art verschont, worüber wohl alle sehr dankbar sind.

Doch nicht nur das Publikum kann für Chaos sorgen, auch die Bands an sich sind immer wieder für die eine oder andere Panne verantwortlich. Nehmen wir als Beispiel SUICIDAL TENDENCIES, die am 07.07.1998 einen Gig im z7 spielen sollten. Jedoch ging die Band aus unerklärlichen Gründen davon aus, dass es sich dabei um einen Open Air Auftritt handeln würde, was aber nicht der Fall war. So stellte sich die Band kurzerhand quer, weigerte sich das Konzert zu absolvieren und schlug sich auf Kosten des z7 hinter der Bühne den Wanst voll. Somit erhielt die Vorgruppe doppelt so lange Spielzeit und danach wurde kurzerhand TV auf die Bühne gestellt, so dass die Fans wenigstens den abendlichen Fußballmatch anschauen konnten. Aber auch jener SENTENCED Gig aus dem Jahr 1995 wäre erwähnenswert, bei dem die Finnen im Vorprogramm von TIAMAT auftraten, obwohl sie sich in Italien eine Salmonellenvergiftung zugezogen hatten. Somit schafften es Sentenced gerade Mal 3 Songs zu spielen, bevor es die ganze Band wieder von der Bühne trieb, da der gesundheitliche Zustand alles andere als gut war. Und natürlich darf auch nicht jener Vorfall aus dem Jahre 2005 verschwiegen werden, bei dem zwei Mitglieder von HAMMERFALL und ein TV Gerät die Hauptrolle spielten. So geschah es, dass nach dem Tourauftakt im z7, Gitarrist Oscar Dronjak und Drummer Anders Johansson ein wenig zu viel über den Durst tranken. Denn nur so lässt es sich erklären, dass auch das TV-Gerät im Etap Hotel einen Drink spendiert bekam, was natürlich der Funktionalität nicht gerade zuträglich erschien. So wurde der Fernseher kurzerhand aus dem Fenster geworfen, bevor die beiden beschlossen ihn zurückzuholen, nur um ihm abermals einen Freiflug zu gönnen. Da das Gerät nach diesen beiden Flugstunden ganz sicher nicht mehr zu gebrauchen war, sollte kurzerhand das TV Gerät  aus der Empfangshalle geklaut werden. Dumm war nur, dass die beiden Herren bei dieser Aktion von der Überwachungskamera gefilmt wurden, was wiederum das herbeirufen der Polizei zur Folge hatte. Jedoch konnte die Situation schnell geklärt werden und auch der angerichtete Schaden wurde umgehend beglichen.  

Metal Dayz

„Einfach so….so als Baby-Wacken für die Fans die keine Zeit / Lust / Geld usw. hatten um nach Wacken zu fahren.“

So kommentiert Dane die Entstehungsgeschichte der Metal Dayz, jenem z7 eigenen Festivals das im Jahr 2000 das erste Mal ausgerichtet wurde. Mit dem Konzept der zwei Bühnen, eine Open Air und eine Indoor, konnte auch ein sehr praktisches und für den Fan angenehmes Konzept präsentiert werden. So wurde darauf geachtet, dass es keine Überschneidungen im Programm gab, da immer abwechselnd auf einer der Bühnen gespielt wurde. Dabei erwiesen sich schon die ersten Metal Dayz als musikalisch Top besetzt, konnten doch unter anderem Bands wie RAGE, SAXON, SUBWAY TO SALLY, IN EXTREMO oder auch GAMMA RAY für einen Auftritt gewonnen werden. Auch in den folgenden drei Jahren konnte jener hohe Standart gehalten werden, wobei die Metal Dayz von zwei auf drei Tage erweitert wurden. Von NIGHTWISH, CHILDREN OF BODOM, EDGUY, SLAYER, SAVATAGE bis hin zu DORO, ROSE TATTOO, CANDLEMASS, MASTERPLAN, HAMMERFALL oder auch WITHIN TEMPTATION, war die Bandliste wirklich von erlesener Qualität. Doch leider verhinderte dies nicht, dass keine der Metal Dayz je ausverkauft war und auch in Sachen Gewinnspanne im Grunde gerade die Kosten gedeckt werden konnten. Wären da nicht die Einnahmen  der Bar gewesen, so hätte es vermutlich gar keine vier Metal Dayz gegeben, da vor allem die Metal Dayz 2000 nur Verluste eingefahren hatten. Somit wurden seit 2003 auch keine Metal Dayz mehr ausgerichtet, da das finanzielle Risiko einfach zu groß geworden ist und auch die erhöhten Bandgagen, mit dem möglichen Gewinn nicht mehr gedeckt werden könnten. Dies ist umso bedauerlicher, bedenkt man doch, dass nicht nur die Fans die Metal Dayz sehr schätzten, sondern dass auch das Ausland dieses Festival als kleinen „Geheimtipp“ handelte. Dennoch bleibt es bis heute ungeklärt, ob je wieder Mal zu den Metal Dayz geladen wird.

Das Büro

Nightwish

Nachdem im August 2003, an zwei darauf folgenden Tagen sehr erfolgreich ein Open Air Konzert mit NGHTWISH veranstaltet wurde, sollten 2004 die Finnen abermals ins z7 geholt werden. Jedoch waren Nightwish mit ihrem Album „Once“ endgültig durchgestartet, was wiederum bedeutete, dass die Zuschauermassen die Kapazität der z7-Halle sprengen würden. So entschied man sich auf einen größeren Veranstaltungsort auszuweichen, wollte ursprünglich das Konzert in Bern, in der BEA/Markthalle durchführen. Was aber daran scheiterte, dass jene zu diesem Zeitpunkt nicht zur Verfügung stand und so wich man schlussendlich nach Basel in die St.Jakob Arena aus. Jene war dank des enormen Zuschauerandrangs sehr schnell ausverkauft und am 30.10.2004 war es dann soweit. Vor ca. 6000 begeisterten Zuschauern ging das Nightwish Konzert, bei dem SONATA ARCTICA als Vorgruppe auftraten, über die Bühne, wobei zum großen Finale noch eine goldene Schaltplatte an Nightwish überreicht wurde. Sogar die heimische Presse berichtete über dieses Konzert, was nicht als selbstverständlich gewertet werden darf, bedenkt man das Metalkonzert normalerweise von den hiesigen Journalisten totgeschwiegen werden. Dieses Konzertereignis, das in seiner Art bisher einmalig in der z7 Geschichte war, wird von Dane im Nachhinein mit gemischten Gefühlen Kommentiert:

„Auf der einen Seite waren wir nicht „daheim“, also haben uns verschiedene Sachen gefehlt – wir durften z.B. kein Büro benutzen, das ein Telefon hatte. Auf der anderen Seite war es schon schön so viele Leute zusammenzubringen. Aber es war eine schrecklich teure Sache und so wahnsinnig groß rentiert hatte es nicht.“

 

z7 aus der Konserve

Es wird vermutlich niemanden überraschen, dass im Laufe der Jahre so einiges an Optischem und Akustischem Live-Material im z7 mitgeschnitten wurde, um es für die Ewigkeit festzuhalten. So würde eine vollständige Auflistung der einzelnen Aufnahmen den Rahmen dieses Artikels bei weitem sprengen, und somit sollen hier nur ein paar Beispiele genannt werden. Den Anfang machen hierbei die Hard Rocker von SHAKRA, die am 13.03.2004 ihr komplettes Konzert für die Live DVD/CD „My Life, My World“ mitfilmten. Während Blaze für ihre Live CD „As Live As It Gets“ lieber einige Aufnahmen von den Metal Dayz 2002 verwursteten. Aber auch die Thrash-Legenden von DESTRUCTION konnten sich der Magie der Metal Dayz nicht entziehen und griffen für ihre DVD „Live Discharge“, auf Material von den Metal Dayz aus dem Jahr 2003 zurück. Wie es auch schon die Black Metaller von MYSTIC CIRCLE getan hatten, da man auf Unholy Chronicles 1992 – 2004“ ebenfalls eine Live Song von den Metal Dayz 03 präsentiert bekommt. Ansonsten könnte man auch noch CARPATHIAN FOREST erwähnen, die für ihre „Were going to hell for this?“ DVD ebenfalls nicht auf Material aus dem z7 verzichten wollten, was aber auch auf MANOWAR und ihren dritten Teil von „Hell on Earth“ zutrifft. Und schaut man sich den Live Song von MYSTIC PROPHECY auf der Monsters of Metal Part II DVD ein wenig genauer an, so kann man auch dort das z7 ausmachen. Wer jedoch Mal einen kurzen Blick hinter die Bühne erhaschen möchte, sollte sich die „From Wishes to eternity“ DVD von NIGHTWISH besorgen, da auf jener ein paar kurze Backstage Aufnahmen aus dem z7 verewiglicht wurden. Aber auch in Zukunft wird wohl noch so einiges an Livematerial im z7 mitgefilmt bzw. mitgeschnitten werden, wobei als nächstes, im Dezember 05 Saga ihre Live-DVD im z7 aufzeichnen.

Nachwuchsförderung

„Ist schon wichtig, weil ohne Nachwuchs gibt’s morgen keine Bands mehr!“. Diese Antwort erhielt ich von Dane als ich mich nach der Wichtigkeit der Nachwuchsförderung im z7 erkundigte. Und dass jene Antwort alles andere als nur eine leere Phrase darstellt beweist alleine die Tatsache, dass sich das z7 schon seit Jahren um den musikalischen Nachwuchs bemüht. So wird immer wieder ein Battle of The Bands veranstaltet, bei dem junge Bands die Chance bekommen sich auf der Bühne zu präsentieren und die Siegerband wird mit einem Support-Slot bei einer größeren Band belohnt. Aber auch die Swiss Metal Attack Veranstaltungen können durchaus als Sprungbrett für eine talentierte Band dienen, wobei neben der musikalischen Fähigkeit auch noch andere Aspekte vom z7 beachtet werden. Neben dem Verhalten auf der Bühne, wird auch jenes im Backstage-Bereich sehr genau beobachtet, da viele Bands sich dort außerhalb des Erträglichen benehmen. Es kam schon vor, dass Garderobenräume verschmutzt und verwüstet wurden, nur weil sich eine junge Band auf einem Höhenflug befand und sich somit als untragbar entlarvte. Und solche Bands, die durch ihr Verhalten eher Negativ auffallen werden in folge dessen vom z7 nicht weiterhin unterstützt und gefördert. Im Allgemeinen muss die Auswahl welche Band Unterstützung erhält sehr sorgfältig getroffen werden, da die Konkurrenz sehr groß und die Unterstützung durch das z7, sehr begehrt ist. So bekam das z7 früher an die 100 CDs pro Woche zugeschickt, die allesamt von Bands stammten die sich Hoffnungen auf einen Auftritt machten, sich selbst überschätzten und teilweise keine Bühnenerfahrung hatten. Dass das z7-Team aber nicht einmal die Zeit hatte, sich all diese CDs anzuhören und dass man nicht einfach so einen Auftritt im z7 erhalten konnte, wurde von den Bands nicht immer verstanden und die unausweichliche Absage somit oft als Beleidigung ausgelegt. Dadurch zog das z7 auch seine Konsequenzen und verbietet seither strikt, das Zuschicken irgendwelcher CDs und verweißt auf der Homepage auf entsprechende Adressen, an die sich Nachwuchsbands wenden können. Über jene Kontakte ist dann auch eine Teilnahme an den schon erwähnten Nachwuchsveranstaltungen möglich, bei denen man sich dem z7 von der besten Seite präsentieren kann. Und dann kann es auch geschehen, dass man sich plötzlich als Vorgruppe bei einem durchaus bedeutenden Konzert wieder findet. So wie es der Basler Band EXCENTRIC am 3.06.2005 widerfahren ist, die an diesem Konzertabend für die dahinscheidenden SENTENCED als Vorgruppe auf die Bretter springen durften. Jenes Erlebnis ging natürlich nicht spurlos an Excentric vorüber, was sich auch darin äußert Frontman Pivi noch heute überschwängliches zu berichten weiß:

"Dieses Konzert war für uns auf jeden Fall ein Karrierehöhepunkt“ teilte er mir im Interview mit, um sogleich anzufügen: „Einerseits durften wir Sentenced auf ihrer Abschiedstournee supporten und andererseits erneut die legendären Bretter des Z7 betreten.“

 

Eine kleine Auswahl es z7 Teams. (v.L.n.R) z7 Boss Norbert, Dane, Sound-Engineer Tcheech, Light-Engineer Angelo, Bühnen-Mann Dirk, Security-Chef Viktor


Im Z7

Der Fels in der Brandung

Das z7 mit einem Fels in der Brandung zu vergleichen, erscheint mir sehr  passend, da das z7 trotz aller Widrigkeit, allen Hochs und Tiefs, immer noch Bestand hat. Während andere Lokalitäten, an denen Metal eine Daseinsberechtigung hatte über kurz oder lang ihre Pforten schliessen mussten, geht das z7 Team unbeirrt seinen Weg. Sicherlich haben viele Entscheidungen, wie die Abschaffung der Metal Dayz oder auch gewisse durchgeführte Konzerte für heftigen Gesprächsstoff innerhalb der Szene gesorgt. Aber dennoch kann man das z7 als das schlagende Herz der Schweizerischen Metalszene betrachten, wobei das Pochen bis über die  Landesgrenze zu vernehmen ist.  Egal ob man das z7 für gewisse Entscheidungen hasst oder liebt, man muss dem geleisteten Respekt zollen, da viel Arbeit und noch mehr Idealismus investiert wurde und noch wird. Ohne das z7 würde es so manche einheimische Band nicht geben, wären Bands wie SHAKRA, LUNATICA usw. wohl nicht über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden. Aber auch so manch legendäres Konzert hätte es ohne das z7 nicht gegeben und die Szene wäre wohl nicht so lebendig, wie sie es heutzutage ist. Das z7 ist für viele Schweizer Metalfans nicht nur eine Konzerthalle, sondern ein Ort an dem der Geist des Metals noch lebt, den man auf eine Art als ein "Zuhause" für "unsere Musik" bezeichnen kann. Oder wie es Pivi so treffend umschreibt:

„Das Z7 ist für manchen Schweizer (und auch internationalen) Musiker eine Traumplattform. Das hat sicherlich damit zu tun, dass das Z7 einfach legendär ist.

Diesen Worten möchte ich im Grunde nichts mehr hinzufügen, da damit alles gesagt wurde, was gesagt werden sollte.

Nando Rohner - www.sounds2move.de / 2005

 

[ Text: Nando Rohner. Ausarbeitung: Nando Rohner & Markus Rutten - www.sounds2move.de / 10./11.2005. Fotos: Nando Rohner / Z7

Link: www.z-7.ch 

 

Danksagung

Ein Riesendankeschön an Dane für die unglaubliche Informationsbereitschaft und investierte Mühe! Dank auch an Pivi und Boris von Excentric für die prompte Beantwortung meiner Fragen (Rockt weiter!) Und zu guter letzte ein Dankeschön an das ganze z7 Team für die vielen geilen Shows die es gab und noch geben wird!