los Los "Viva los Los" - Plattenkritik / VÖ 28.10.2005

"Ay Caramba!" los Los haben es tatsächlich getan, bringen nun mit "Viva los Los" ihr erstes eigenes Album auf den Mark. Dabei setzten die fünf Amigos diesmal nicht nur auf Coverversionen bekannter Sommerhits, sondern versuchen auch mit eigenen Stücken ihr Glück.

Bevor wir uns jedoch den Eigenkreationen aus dem Hause los Los widmen, werfen wir zuerst Mal einen Blick auf die vorhandenen Coverversionen. Neben den schon bekannten Versionen von "Vamos a la Playa" und "Macarena", findet man noch vier weitere Neueinspielungen vor. So haben sich los Los zusätzlich noch "The Ketchup Song" (im Original von Las Ketchup), "Maria" (im Original von Ricky Martin), "Oye como va" (Original von Santana) und dem allseits bekannten "La Cucaracha" zur Brust genommen und in einen los Los typischen und somit metallischen Sound verpackt. Wobei man der ganzen Umsetzung einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen kann, sich die Songs an feuchtfröhlichen Partys wohl zum absoluten Kracher entwickeln werden. Dabei gefällt vor allem "Oye como va", da der Groove durchaus Cool rüberkommt, wobei aber auch die fast schon chaotische Version des Ketchup Liedes nicht von schlechten Eltern ist. Im Grunde sind alle Coverversionen auf ihre Art gelungen, wird wohl jeder seine eigene Lieblingsversion finden. Dennoch stufe ich den langfristigen Unterhaltungswert als eher fragwürdig ein, da die Songs einfach zu wenig Substanz aufweisen. Wie auch die Originale, sind auch die los Los Versionen merklich nur für den schnellen Verbrauch bestimmt und von daher wird sich der Gag, wohl auch sehr schnell abnützen.

"Dios Mio" nun ist es also soweit! Den Eigenkompositionen von los Los gebührt nun unsere ganze Aufmerksamkeit, wobei ich mich beim anhören auf das schlimmste gefasst machte. Jedoch muss ich eingestehen dass die große Katastrophe im Grunde ausbleibt, sich die los Los eigenen Songs gar nicht Mal so schlecht anhören. Zwar ist der Song "Luki Luki", den es schon auf der "Vamos a la Playa" Single zu hören gab, immer noch ein absoluter Fehlgriff. Dem gegenüber stehen jedoch ein paar ganz Ordentliche Stücke, wobei natürlich auch hier auf absolute Partytauglichkeit geachtet wird. Vor allem das stampfende "Cantando en la Iluvia", das rassige "Quita la Mascara" und "La Isla de los Muertos", bei dem die Melodieführung teilweise an "La Isla Bonita" von Madonna erinnert, können absolut überzeugen. Wobei natürlich auch hier dasselbe Problem wie bei den Coverversionen vorliegt, es auch den Eigenkreationen an wirklicher Substanz mangelt. Aber man muss es los Los zugute halten, das sie dass Partytaugliche Level wenigstens Konsequent durchziehen und somit einen einheitlichen Eindruck hinterlassen. Dass auch die instrumentale Umsetzung sehr solide auffällt, sollte ebenfalls löblich erwähnt werden, auch wenn im Grunde nichts Überragendes dargeboten wird.

Zu diesem Album wird es sicherlich zwei Arten von Meinungen geben. Die einen werden voller Begeisterung "Viva los Los" brüllen und sich dieses Werk sofort käuflich erwerben. Während die anderen wohl "grande cojones" bekommen werden und mit diesem Album gar nichts abgewinnen können. Somit sollte jeder für sich selber entscheiden ob der Sound von los Los was für einen ist und ob man diesem Album eine Chance gibt oder nicht.

Nando Rohner – www.sounds2move.de/ / 02.11.2005