# 16

STECKBRIEF

 

 
Name: Ruud Jolie & Stephen van Haestregt  
Band: WITHIN TEMPTATION  
Position / Instrument: Gitarre & Schlagzeug  
Herkunft: Niederlande

 

 
 

Aktuelle Veröffentlichung:

 
 

 
 

"The Heart of Everything"

 

 
Link: www.within-temptation.com  

 

1.) Welche Scheibe hat in diesem Jahr die meisten Runden in deinem CD-Player gedreht? Warum gerade diese Scheibe?

Ruud: Alle Alben von Porcupine Tree, Pain of Salvation und Nickel Creek. Das sind auch meine drei Lieblingsbands. Ah ja, und Opeth natürlich.

Stephen: Bei mir sind es Alben von Loreena Mc Kenneth, das ist keltische Folkmusik, dann Kelly Clarkson, das Album vor dem Aktuellen, der Titel fällt mir gerade nicht ein. Es ist ein sehr gutes und fröhliches Album. Außerdem mag ich Sachen von Dream Theater. Also sehr vielfältig.

2.) Gab es ein Album oder einen Song, der dich im negativen Sinn dazu veranlasst hat, sofort die Anlage oder den Player auszuschalten?

Ruud: Ja, es gibt Massen davon. Heutzutage gibt es mehr schlechte als gute Musik. Ich halte Ausschau nach den guten Sachen und versuche, meinen CD-Player vor schlechter Musik zu schützen.

Stephen: Manchmal hört man Musik nur im Hintergrund. Ich achte da nicht wirklich drauf.

 


Dieses Interview gibt es auch als VIDEO! Reingeschaut!
(am besten drückt ihr erst mal auf Pause, um das Video vorzuladen)

3.) Wenn du am Ende des Jahres auf die zurückliegenden Monate schaust, gibt es dann einen oder mehrere Momente, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind? Ein Moment während einer Tour, einem Konzert oder auch abseits der Bühne vielleicht.

Ruud: Diese Frage kriegen wir oft gestellt und wir haben bisher noch keine wirklich gute Antwort darauf gefunden, weil es tausende von diesen Momenten gibt.

Stephen: Die besten Momente sind vielleicht die, in denen wir zusammen sind *zwinkert Ruud zu*. Wie Ruud schon sagte, es gibt tausende von diesen Momenten. Wir haben zum Beispiel in Chicago im House of Blues gespielt, eine tolle Location, super Publikum. Das war während unserer letzten Tour, es ist jetzt ca. zwei Wochen her. Das sind Sachen, die einem noch im Kopf rumschwirren. Ruud könnte ein Buch über die besten Momente schreiben.

Ruud: Das tue ich übrigens auch. Checkt meine MySpace-Seite, ich schreibe Berichte über unsere Tourneen.

Stephen: Rock n Roll Geschichten, die man sich nicht vorstellen kann.

4.) Das Jahr geht nun seinem Ende entgegen. Unzählige Alben wurden veröffentlicht, alte Bands sind verschwunden, neue dazu gekommen etc. Wie hast du persönlich das vergangene Jahr aus musikalischer Sicht wahrgenommen?

Stephen: Wir waren so viel unterwegs dieses Jahr, man checkt zwar ab und zu das Internet, aber man ist so mit seinem eigenen Ding beschäftigt, dass man kaum was anderes mitbekommt.

Es ist in dieser Zeit also quasi wie in einer Seifenblase zu leben.

Ruud: Das kann man vielleicht so sagen, ja. Wenn ich zu Hause bin, könnte ich mir Bands ansehen, aber ich habe einfach keine Zeit dafür. Die wenigen Tage, an denen ich zu Hause bin, bin ich nicht in der Stimmung, Konzerte zu besuchen.

Stephen: Während der Festivalsaison haben wir Gelegenheit, andere Bands anzusehen. Wenn man zum Beispiel mit Muse spielt... Man hat einfach etwas mehr Zeit, kann früher aufstehen und sich einige Bands ansehen. In der Festivalsaison kann man sich wieder für solche Sachen öffnen. Bei einer Headlinershow gibt es nur Within Temptation. Natürlich kann man sich die Supportacts wie Delain und The 69 Eyes angucken...

Ruud unterbricht...: Und Lauren Harris...

Stephen: Ja, Lauren Harris.

Ruud: Wir hatten wirklich viel Spaß mit Lauren Harris. Ok, das kann man jetzt auch falsch verstehen, haha.

5.) Gibt es eine Person, die dich in den letzten 12 Monaten beeindruckt bzw. begeistert hat oder die dir anderweitig positiv aufgefallen ist? Falls ja: Aus welchen Gründen?

Ruud: Wo wir gerade von Lauren Harris sprachen... Wirklich, sie und ihre Band sind tolle Persönlichkeiten, wir sind richtig gute Freunde geworden. Sie sind im Frühjahr mit uns fünf Wochen durch Europa getourt.

Stephen: Es hat sofort klick gemacht.

Ruud: Ja, wir hatten wirklich sehr viel Spaß.

Stephen: Es geht nur um Musik, Musik und noch mal Musik. Vielleicht wenn man zu Hause ist, aber was ist Zuhause? *lacht* Es gibt Internet und Webcam, man kann Leute via Internet treffen. Wer mich begeistert, ist mein kleiner Sohn. Er lernt gerade seine ersten Worte, das ist wirklich beeindruckend.

Und er spielt auch schon ein bisschen Schlagzeug?

Stephen: Ja, er versucht es. Er zerstört Dinge... Ich glaube, er geht in die richtige Richtung. Wir versuchen, eine Within Temptation Revival-Band zu machen, vielleicht in 15 – 20 Jahren... Wir haben Luna (Tochter von Sharon den Adel und Robert Westerholt, Anm. d. Red.) für den Gesang, unser ehemaliger Drummer Ivar hat einen Sohn, der den Bass spielen könnte und mein Sohn Silvin könnte Schlagzeug spielen. Jetzt suchen wir nach neuen Bandmitgliedern *guckt zu Ruud*

Markus zu Ruud: Jetzt ist es an dir, für einen Gitarristen zu sorgen.

Ruud: Sieht wohl so aus...

6.) In den Köpfen der Menschen existiert dieses klassische Bild vom Weihnachtsabend im familiären Kreis, mit Baum, Geschenken und all den anderen Klischees. Würdest du sagen, dass dein Weihnachtsfest diesen Klischees teilweise oder sogar gänzlich entspricht? Und weißt du schon wie du Weihnachten und Silvester zubringen wirst?

Stephen: Bei uns läuft es schon so ab, mit Weihnachtsbaum und so weiter. Wenn man ein Kind hat, mit Geschenken und all dem, ist es schon eine sehr gemütliche Zeit, auch wenn wir in den Niederlanden kaum Schnee haben. Es wäre schöner, Weihnachten am Nordpol zu verbringen, oder auch in Schweden, Norwegen...

Ruud: Oder Kamerun, haha.

Stephen: Wir werden an Weihnachten zu Hause sein, aber ich denke nicht, dass wir alle zusammen feiern werden.

Ruud: Nein, nein.

7.) Nehmen wir einmal an, du würdest zu Weihnachten verschieden große Geschenke verteilen. Wer bekommt warum das größte / wertvollste von dir? Und was könnte das sein?

Ruud: Das ist die schwierigste Frage überhaupt! Ich hasse es, Geschenke für andere Menschen zu kaufen, weil ich nie weiß, was ich schenken soll. Jetzt stellst du mir diese Frage im Oktober schon. Frag mich das in einigen Monaten noch mal. Ich kann diese Frage jetzt nicht beantworten.

Stephen: Mein Sohn bekommt eine kleine Snear – mit Stummschaltung, hehe. Dabei belassen wir es erstmal, ich könnte mehr dazu sagen, werde es aber nicht tun.

8.) Anders herum gefragt: Kannst du dich noch an das schönste oder schlimmste Geschenk erinnern, das du bisher zu Weihnachten bekommen hast?

Ruud: Mir fällt das schlimmste Geschenk ein, das Martijn (Spierenburg, Keyboarder von Within Temptation, Anm. d. Aut.) jemals bekommen hat. (zu Stephen) Kannst du dich daran erinnern? Er hat eine Kette bekommen... Ist das hier auch für Kinder zugänglich? ... Na ja, der Anhänger hatte die Form von einem Penis und wenn man an einem kleinen Faden gezogen hat, konnte man den Penis entsprechend nach oben bewegen. Ich kann mir seine Reaktion gut vorstellen... *ironisch* Oh, dankeschön...

9.) Multiple-Choice: Welche Umschreibung für Weihnachten und seine Bedeutung trifft es deiner Meinung nach am besten und warum?:

a)      Traditionelle, besinnliche Zeit mit der Familie

b)      Feiertage im Zeichen der Religion und Gläubigkeit

c)       Ein paar willkommene freie Tage vom Arbeitsalltag

d)      Kommerz und geheuchelter Frieden

Ruud: Alle außer B. Wisst ihr, in den Niederlanden haben wir Sinterklaas (der holländische Weihnachtsmann, Anm. d. Red.), und das ist am 5. Dezember. Eigentlich kommt er aus der Türkei, aber in unserer Geschichte kommt er mit dem Boot aus Spanien und bringt Geschenke für die Kinder. Ich denke, das ist ziemlich typisch holländisch, vielleicht kennt man es auch in manchen Regionen Deutschlands, aber es ist eine typische holländische Tradition. Mittlerweile wurde Sinterklaas von Santa Clause vertrieben und das ist eine Schande, eine unserer typischen Traditionen geht wegen der ganzen kommerziellen, amerikanisch-kommerziellen Sache kaputt. Natürlich kommt Santa Clause vom holländischen Sinterklaas, aber ich finde es dumm, dass alles so kommerziell geworden ist. Das ist meine Meinung über Weihnachten, aber natürlich ist es eine schöne Gelegenheit, sich etwas Ruhe zu gönnen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Man kann sich hinsetzen und relaxen ohne darüber nachzudenken, was man noch alles machen muss und natürlich ist es eine gute Gelegenheit, Zeit mit den Leuten zu verbringen, die man mag.

Stephen: Weil ich ein Kind habe, ist Sinterklaas bei uns noch im Haus. Die Kinder glauben noch an ihn. Ansonsten ist es auch für mich eine Familien-Sache, Ferien, relaxen.

10.) Für viele ist die Weihnachtszeit mit einer gewissen Musik verbunden, etwa den klassischen Weihnachtsliedern oder einer gediegenen Klassik. Wie sieht die Sache bei dir zu Hause auf: Schallte dort auch „Jingle Bells“ durch den Flur oder hältst du dich von solcherlei Klängen fern?

Stephen: Weil unsere Türklingel schon längere Zeit kaputt war (wir mochten es aber so), habe ich zu meinem Geburtstag von unseren Nachbarn eine neue Klingel geschenkt bekommen. Die Klingel kann man auf Jingle Bells und jede Menge solcher Melodien einstellen. Während der Weihnachtszeit kann ich also von Jingle Bells umstellen auf... was gibt es noch für Weihnachtslieder... Wisst ihr andere Weihnachtslieder? ... Na ja, egal. Die ganze Kollektion. Also denke ich, während der Weihnachtszeit wird unsere Klingel die Jingle Bells-Melodie haben.

11.) Zum Abschluss lass und noch einen Blick in die Zukunft und den Start ins nächste Jahr sprechen: Welche konkreten Pläne hast du bezüglich deiner Band schon jetzt für das nächste Jahr? Was können wir von euch erwarten?

Stephen: Was werden wir machen. Wir spielen einige Gigs in Ost- und Südeuropa...

Ruud: Ja, wir versuchen es, weil in unserem Gästebuch viele Anfragen kamen, ob wir zum Beispiel mal in Polen spielen.

Stephen: Außerdem werden wir eine sehr große Show in Rotterdam spielen, die "Black Symphony", wir spielen mit einem kompletten Orchester, das wird sicher viel Spaß machen. An neuen Songs zu schreiben ist für uns schwierig, wenn wir auf Tour sind. Das Album ist auch noch ziemlich neu. Es gibt noch so viele Territorien, die wir noch besuchen müssen, bevor wir damit beginnen, ein neues Album zu machen.

Simone Steinbüchel - www.sounds2move.de