Within Temptation “The Heart of Everything” / VÖ 09.03.2007

Eigentlich hatte ich 2004 für „The Silent Force“ schon die besten Worte übrig. Was soll ich jetzt zu „The Heart of Everything“ noch sagen? Mal schnell den Duden aufgeschlagen und nach weiteren Lobeswörtern suchen… Das neue Album der Niederländer stellt den Vorgänger locker in den Schatten. Dieses Mal stimmt einfach alles. Chor und Orchester sind treffsicherer eingesetzt, die Gitarren rücken deutlich in den Vordergrund und der Gesang ist so variabel, wie man es von Sängerin Sharon den Adel bisher nicht kennt. Nachdem der Einsatz des Orchesters beim Vorgänger noch etwas übertrieben und damals auch nicht überwacht wurde, hatte man jetzt eine schützende Hand über den Aufnahmen. Das Ergebnis muss sich wahrlich nicht verstecken.

Es gibt viele Details zu entdecken, die das Album nicht langweilig werden lassen. Thematisch haben sich die Songwriter Sharon und Robert dieses Mal unter anderem an der Story um Sakrileg („The Truth beneith the Rose“) und der Horrorreihe Final Destination bedient. Musikalisch ist alles vertreten. Herzzerreißende Balladen („Forgiven“) genauso wie sehr rockige und mitunter auch düstere Nummern wie der Titeltrack, in dem Sängerin Sharon die Weiterentwicklung ihrer Stimme vorbildlich beweist. Auch an Livekracher wurde gedacht. So dürfte unter anderem „Our Solemn Hour“, das mit lateinischen Textzeilen ausgestattet ist, live ziemlich gut ankommen.

Schwachstellen sucht man auf diesem Album vergebens. „The Heart of Everything“ steckt voller Überraschungen, so detailverliebt haben sich Within Temptation bisher auf keinem Album gegeben. Das 50-köpfige Orchester und der ebenso große Chor haben gute Arbeit geleistet, zusammen mit dem gereiften Songwriting der Band und Sharons zauberhafter Stimme wird das Gesamtwerk zu einem Album, an dem sich die anderen Genregrößen jetzt messen lassen müssen. Der richtige Weg ist gefunden. Und er ist wahrlich das Herz aller Dinge!

Simone Steinbüchel – www.sounds2move.de / 04.03.2007