Woodstage
Open Air 2004 / Festivalbericht
Seit
nunmehr 10 Jahren zieht das Woodstage Open Air nun schon Musikfans aus ganz
Deutschland in den Gründelpark Glauchau um dort in unmittelbarer Nähe eines
Sees, mitten im Grünen ein familiäres Festival zu feiern. Zum Jubiläum lies
man sich nicht lumpen und so ging das Festival nach 2002 zum 2. mal über 2 Tage
und bot ein hochwertiges Line-Up, dass keine Wünsche offen lies.
Den
Anfang machten am Freitag ASP, die sich bemühten das Publikum bestmöglich
zu unterhalten, was mit u.a. mit dem Clubhit „Ich will brennen“ auch gelang.
Im Rahmen ihrer Europatour waren auch DAF anwesend, die zwar meinen persönlichen
Geschmack nicht getroffen haben, aber dennoch eine ordentliche Show boten. Umbra
et Imago hatten an diesem
Tag eine ordentliche Lobby in Glauchau und dementsprechend war auch das Feedback
auf die ausgefeilte, SM inspirierte Bühnenshow. Auch die Bildzeitung bekam ihr
Fett weg denn ihr wurde der Song „Schlag mich“ „gewitmet“.
Auch
die Vertreter der Mittelalter-Fraktion wussten das Publikum zu begeistern. In
Extremo z.B. können spielen wo sie wollen und haben immer massig Fans
dabei. Dann ist es auch egal ob man „Der Wind“, „Küss mich“ oder
„Spielmannsfluch“ anstimmt – es kommt an.
In Extremo haben Spass am Musikmachen und das merkt man ihnen auch, nicht
zuletzt wenn sie Fans auf die Bühne holen wie in Glauchau, an. Dass auch BlutEngel
eine großartige Liveshow haben dürte nichts neues sein. Chris Pohl, Constance
und Co. landen einen Clubhit nach dem anderen und zeigen sich auch live mal
wieder von ihrer besten Seite. „Bloody Pleasures“, „Vampire Romance”
oder auch “Forever” kommen gut an und werden auch optisch klasse vermittelt.
Within
Temptation
nutzten die Gelegenheit beim Woodstage gleich um ein paar neue Songs, u.a.
„Worth“, vom kommenden Album auf ihre Livetauglichkeit zu prüfen. Aber auch
die anderen Songs wie „Caged“, das Kate Bush Cover „Running up that
Hill“ oder die Hitsingle „Mother Earth“ sorgten für Begeisterung. Mehr
Infos zum neuen Album gibt’s übrigens in dem Interview, welches in Kürze
folgt. Aspruchsvolle Unterhalten
boten dann Deine Lakaien, welche eine Akkustikshow spielten und außer Flügel
und Mirkoständer nichts auf der Bühne hatten außer sich selbst. Alexander
Veljanov (Gesang) und Ernst Horn (Flügel) zeigten ihr ganze Routine bei der
akkustischen Umsetzung ihrer Songs in dieser passenden Umgebung.
Finnland
hat musikalisch einiges zu bieten, zu den Glanzlichtern gehören sicherlich The
69 Eyes und Nightwish. Pünktlich zum Auftritt von The 69 Eyes riss auch
die Wolkendecke auf und Kracher wie „Gothic Girl“ konnten stimmungsvoll in
den Gründelpark hinausgeblasen werden. Die Wettersituation blieb auch den
Musikern nicht verborgen und wurde mit „It’s never raining when we are
playing. We
are the Voodoo Witches“ komentiert.
Das
Woodstage ist auf jeden Fall einen Besuch wert und eine interessante Alternative
zu den überlaufenen Riesenfestivals. Einzig die Autogrammstunden sollten etwas
anders aufgezogen werden damit nicht nur die 10-20 „Blockierer“ in den
Genuss des Kontaktes mit den Künstlern kommen. Aber für diese Problematik gibt
es Dutzende Beispiele und man sollte darüber hinwegsehen denn beim Woodstage
geht es – wie könnte es anderes sein – in erster Linie um gute Musik. Und
die kriegt man als Besucher auf jeden Fall geboten.
Markus Rutten - sounds2move.de