Judas Priest + Five Finger Death Punch

Arena Berlin

09.06.2015

Redeemer Of Souls

 

Okay, kleines Eingeständnis an dieser Stelle: 75 Prozent dieses Reviews werden von der Großartigkeit FIVE FINGER DEATH PUNCHs handeln. 20 Prozent von Judas Priest – was nicht heißt, dass ich den Großmeister Halford und Namensgeber eines wirklich genialen Einkehrörtchens hier in Berlin nicht mag, ganz im Gegenteil. Und 5 Prozent werden von Songpatzern und viel zu warmen Temperaturen handeln – ja ist leider so.

 

Aber fangen wir doch mal ganz diskret beim Einlass an. Viel bleibt nicht zu sagen. Die Arena Berlin hat sich da die richtige Methode für ausgesucht. Niemals Gedränge, keine Probleme, kein Gepöbel, nichts – reibungslos und beinahe wie im Bilderbuch. Gut, man muss dem Publikum zu Gute halten, dass es alterstechnisch eher in der – nennen wir es mal – vernünftigen Phase angesiedelt ist. Kreischende Teenies? Fehl am Platz. Pubertierende Zahnspangenfraktion? Auch nicht dabei. Hier geht zum Großteil Vaddern mit Sohnemann mal ordentlich die Matte schütteln. Der Abend startet bereits jetzt mit ansteigenden Temperaturen pünktlich.

 


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Zunächst entert Skelett-Boy Jeremy die Bühne mit seinem blinkenden Gebiss, danach reihen sich Ivan & Co. und servieren Berlin die „Ware“ heiß! Die Laune ist perfekt und während sich im vorderen Bereich die Five Finger Death Punch-Jünger tummeln, stehen die gediegeneren Herrschaften hinten an der Bar und lassen es sich gut gehen. Wer an dieser Stelle „Bashing“ erwartet, irrt! Man toleriert und akzeptiert sich – Jung wie Alt. Ja, man hätte vermuten können, dass sich Rob Halford zu dem Song „Lift me up“ durchringen lässt und seinen Part live on stage selbst zum Besten gibt, aber nein – dieser Wunsch blieb leider unerfüllt. FFDP liefern ein steiles Brett ab – neue Songs, alte Songs, die Mischung stimmt! Der Abend nimmt Form und Gestalt an. Knappe 45 Minuten liefern die Amis ihr sattes Package ab und stimmen mich persönlich sehr glücklich. Was nicht so satt und rund lief, war der Sound. Stellenweise hatten die Techniker ganz schön zu rödeln – mal fiel die eine Seite aus, mal die andere. Da kann man von Glück sagen, dass Ivan & Co. an diesem Abend besser drauf gewesen zu sein scheinen.
 

Viel zu schnell vorbei, aber schweißtreibend. Der Getränke-Umsatz an diesem Abend dürfte jedenfalls voll und ganz zufriedenstellend gewesen sein. Durst hatten alle und das reichlich! Und dann kommen auch schon Rob & seine Kollegen von JUDAS PRIEST auf die Bühne und liefern ihre Show ab. Für mich persönlich vertretbar, aber kein Highlight. (Ich sagte ja, 75 Prozent FFDP und so). Klar zünden die Klassiker in der Menge, natürlich kennt die breite Masse den Text und singt mit – ich hätte mir persönlich etwas mehr Bewegung auf der Bühne gewünscht, das schaffen AC/DC schließlich auch. Insgesamt bleibt aber festzuhalten, dass es ein gelungener Abend war. Kann man nicht anders sagen.

 

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de

 

 

Setlist (Judas Priest):

Intro/Dragonaut

Metal Gods

Devil's Child

Victims of Changes

Halls of Valhalla

Love Bites

March of the Damned

Turbo Lover

Redeemer of Souls

Beyond the Realms of Death

Jawbreaker

Breaking the Law

Hell Bent for Leather

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The Hellion

Electric Eye

You've got another Thing Comin'

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Painkiller

Living after Midnight

Beginning of the End