Bands:

arbor ira, METALL, AvatariA, Thorns Of Ice
Location: Slaughterhouse, Berlin

Datum:

07.11.2014
Tour: Metal Commander

Schlachtfest mitten in Berlin! Herrlich! Mit diesem Aufruf im Gepäck geht es am ersten Novemberfreitag auf ins Slaughterhouse in der Lehrter Straße. Zum Schlachten geladen haben neben METALL noch arbor ira, Thorns Of Ice und eben unsere Lieblings-Regional-Dark Metaler von AvatariA. Sattes Line-Up, da sind wir mal gespannt.

Das Publikum findet sich ein, alterstechnisch ist beinahe jede Generation vertreten. Den Auftakt an diesem Abend machen Thorns of Ice. Ordentliches Geknüppel in alter Amon Amarth-Manier donnert da einem so um die Ohren. Die ersten (Haar-)Propeller kreisen und die Menge wärmt sich langsam auf. Thorns of Ice verstehen ihr Handwerk richtig gut und heizen der Menge ein – und das nicht von schlechten Eltern. Die Songs – mal schnell, mal langsam – zünden jedenfalls richtig gut. Sattes Paket, was die Burschen rund um Steffen Kraatz da abliefern. Kann sich jedenfalls sehen und auch hören lassen.

Nach einer kurzen Umbaupause machen die Herren Platz für AvatariA. Kenner wissen, was nun folgt – ein qualitativ steiles Brett an Dark Metal. Tommy & Co. liefern ein enormes Pensum an Spielfreude, Leidenschaft und musikalischem Handwerk ab. Es macht einfach Spaß, AvatariA zu lauschen und den Klängen zu frönen. Neben neuen Songs wie „Everything lies“ ist genügend Platz in der Setlist für die altbewährten Songs wie z.B. „Judgement Day“ oder „Fallen Angel“. Das Publikum jedenfalls ist begeistert und feiert ihre regionalen “Helden“. Einen Anlass für Kritik liefern AvatariA keineswegs, ganz im Gegenteil, wenn es eine digitale, geschriebene Form einer Lobeshymne gäbe, dann würde ich sie gerne dafür verwenden. Die Atmosphäre, die durch die Songs erzeugt wird, ist wirklich großartig und wird durch die Klangfarbe der Stimme von Fronter Tommy beeindruckend verstärkt. Nein – keine Arschkriecherei, sondern ernst gemeint: Wer also zukünftig die Möglichkeit haben sollte, diese Band live zu sehen, nutzt es – es ist ganz großes Kino, was da geboten wird.



Wer nach diesem wirklich eindrucksvollen Part noch genügend Kraft in den Knochen hat, schüttelt die Matte direkt im Anschluss zu METALL weiter. Satter Metal, sympathische Band – insgesamt ein wirklich gelungenes Paket. Geschmacklich treffen METALL jedenfalls die Geschmäcker der breiten Masse. Jung wie alt schüttelt im Takt die Mähne und erfreuen sich metallischer Klänge.

Der Abend nähert sich in großen Schritten dem Ende, jedoch nicht ohne arbor ira noch den passenden Platz auf der Running Order zu gewähren. Klar, die ersten haben das Slaughterhouse längst wieder verlassen, aber dennoch findet sich noch eine beachtliche Menge an Metallern und Metallerinnen im Publikum wieder. Arbor ira – eine wirklich sehr sympathische Band aus dem Leipziger Raum – liefern eine sensationelle Mischung aus rockigen Sounds, metallischen Riffs und symphonischen Elementen (E-Geige, E-Kontrabass). Klingt nicht nur beim Lesen toll, sondern auch live einfach unglaublich hörenswert.



Insgesamt ist der Abend im Slaughterhouse wirklich jeden Cent wert gewesen. Die Bands = top, die Lage = top (gerade, weil Metal-Veranstaltungen sonst immer am Allerwertesten der Stadt stattfinden), die Location = top. Musikalisch gesehen hätte die Variation nicht schöner ausfallen können. Geschmacklich sollte eigentlich für jeden etwas Brauchbares dabei gewesen sein. Spaß hat es gemacht. Selbstverständlich gibt es immer wieder jemanden, der am Nörgeln ist, aber eigentlich verlässt die breite Masse das Slaughterhouse dankbar für diesen großartigen musikalischen Abend und gut gelaunt. Der Muddi hat es jedenfalls sehr gefallen.


Vanessa Vogl - www.sounds2move.de