Band: |
Oomph! (+ Blowsight) |
Location: | Huxley's neue Welt, Berlin |
Datum: |
30.09.2012 |
Tour: | Des Wahnsinns fette Beute Tour 2012 |
Ein Abend der Superlative – so viel sei an dieser Stelle vorweg gesagt. Die Schlange vor dem Huxley's ist auch knappe 20 Minuten vor der Show noch enorm lang, und bereits jetzt wird deutlich, dass viele einen sehr weiten Weg auf sich genommen haben, um Dero, Crap, Flux & Co. heute gebührend zu feiern (bewusst wahrgenommen habe ich die Länder Polen, Tschechien, Russland).
Den Anfang machen Blowsight! Wer schon einmal von
den Burschen gehört hat, wird wissen, dass sie etwas „sehr speziell“
sind, weil sie sich nur ungern in eine Schublade stecken lassen.
Zwischen verschiedenen Stilen wird hin- und hergesprungen: Mal preschen
die Schweden ziemlich heavy nach vorne („The simple Art (of making you
mine“), mal geben sie sich eher poplastig („Bandit for Life“) oder
präsentieren ihre eigene, aber dennoch sehr gelungene Version des Lady
Gaga Songs „Pokerface“. Ca. 40 Minuten voller Spielfreude, Abwechslung
und Energie liefert die Band ab. Kann sich sehen lassen, muss man schon
so sagen. Gut, das ein oder andere Bierchen vorher hätten die Burschen
ruhig weglassen können. Das hätte zumindest solche Fettnäpfchen wie
„Wir wohnen nicht in IKEA, schlafen in Brennnesseln, verdammte
Weihnachtsmann“ vermieden. Was Blowsight damit ausdrücken wollten?
Keine Ahnung!
Nichtsdestotrotz wird die Menge, je näher es auf 21 Uhr zugeht,
nervöser und gespannter. Das Licht geht aus, die ersten Klänge von
„Unzerstörbar“ werden angestimmt und Oomph! entern die Bühne. Die Menge
tobt, die Menge ist heiß, die Menge feiert Dero und seine Mannschaft
lautstark. Was folgt ist ein Abend voller Enthusiasmus, voller Energie
und Power. Die Setlist ist eine wirklich sensationelle Mischung aus
Songs der aktuellen Scheibe „Des Wahnsinns fette Beute“ und
altbekannten Klassikern von den Vorgängerscheiben. Sehr zur Freude von
Fans der ersten Stunde werden sogar „Mein Herz“ und „Der neue Gott“
gespielt, was selbst bei Oomph! für Erstaunen sorgte, wie gut diese vom
Publikum angenommen und gefeiert wurden. Dass Sänger Dero mit der
dargebotenen Bandbreite der Stimmfacetten voll und ganz den Nagel auf
den Kopf trifft, muss an dieser Stelle nicht wirklich erwähnt werden.
Denn: Wer Oomph! schon einmal live gesehen hat, wird wissen, dass jeder
Ton sitzt! Und auch in Sachen Instrumentenhandling kann keinerlei
Kritik geübt werden. Auch Live-Neuzugang Silvestri, für den es an
diesem Abend ein Heimspiel ist, weiß die Menge zu überzeugen.
Sicherlich zünden Kracher wie „Mein Schatz“, „Träumst Du“, „Sandmann“
und „Augen Auf!“ einen Ticken mehr als der Rest der Setlist, aber
eingefleischte Oomph!-Fans dürften an diesem Abend definitiv voll und
ganz auf ihre Kosten gekommen sein.
Als
kleines Highlight entpuppt sich „Raus aus meiner Haut“, die erste der
zwei Zugaben. Sänger Dero ist sich für keinen Spaß zu schade und zwängt
sich in ein rosa Kleidchen, um dem Lied somit das gewisse Etwas zu
verleihen. Den Abschluss dieses glorreichen, für mich persönlich
unvergesslichen Abends bildet „Gott ist ein Popstar“, und bis zum
letzten Klang feiert und begleitet das Berliner Publikum nach satten
zwei Stunden Spielzeit ihre Helden von Oomph!.
Fazit:
Bleibt letztendlich nur festzuhalten, dass „sounds2move.de very, very
proudly presented Oomph!“ und die offene Frage, was der Sänger der
Vorband ständig mit dem „verdammte Weihnachtsman“ sagen wollte –
zweiteres werden wir wohl nie erfahren, haha.
weitere Fotos gibt es hier: Blowsight + Oomph!
Vanessa Vogl - www.sounds2move.de
Setlist (Oomph!):
Unzerstörbar
Labyrinth
Mein Schatz
Das weiße Licht
Bis der Spiegel zerbricht
Träumst Du
Wunschkind
Kleinstadtboy
Mein Herz
Der neue Gott
Regen
Niemand
Gekreuzigt
Seemannsrose
Mitten ins Herz
Auf Kurs
Sex hat keine Macht
Zwei Schritte Vor
Sandmann
Augen Auf!
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Aus meiner Haut
Gott ist ein Popstar