Bands:

3 Doors Down + Seether + Prime Circle
Location: C-Halle Berlin

Datum:

21.02.2012
Tour:Time Of My Life World Tour 2012


Zu meiner eigenen Schande muss ich eingestehen, dass ich wirklich viel zu lange die Aktivitäten von 3 DOORS DOWN aus den Augen verloren hatte. Sicherlich, man hat mal etwas über das neue Album gehört, sicherlich hat man hier und da auch mal den ein oder anderen Song in der lokalen Radioplaylist wiedererkannt, aber so wirklich fokussiert? Nein, irgendwie aus den Augen verloren! Nichtsdestotrotz stand also nun dieser wunderbare – und im Nachhinein absolut unvergessliche – Abend bevor.

Eröffnet wurde die „Time of my Life“ World Tour von den südafrikanischen Rockern von PRIME CIRCLE, die pünktlich um 20 Uhr die Bühne betraten. Frontmann Ross Learmonth schaffte es binnen weniger Minuten, dass ihm sowohl die männlichen als auch die weiblichen Zuschauerherzen zu Füßen lagen. Die Herren bekamen den Beifall, den sie – Hut ab! – wirklich mehr als verdient hatten. Mit einer gelungenen Mischung ihrer bisher veröffentlichten Alben überzeugten die Südafrikaner nicht nur durch die wahnsinnig facettenreiche Stimme des Fronters, sondern als herrlich gut funktionierendes und aufeinander abgestimmtes Gesamtpaket! Gefühlvolle Songs wie „Turning into my Sleep“, „Breathing“ oder „Never gonna break us down“ wurden binnen kürzester Zeit vom Publikumsgesang begleitet, ebenso wie die rockigen Uptempo-Nummern wie „Out of this Place“ oder „She always gets what she wants“, zu welchen Band und Publikum sichtlich Spaß hatten – einfach genial!

Für meinen Geschmack leider viel zu schnell – hoffentlich geben sich Prime Circle bald wieder die Ehre und präsentieren sich erneut den europäischen Fans – räumen Ross & Co. die Bühne für ihre Landsmänner von SEETHER. Die Bühne – ungewöhnlich dunkel, erstrahlten Prime Circle doch eben noch so – ja, auch wenn es weit hergeholt klingen mag – wie die Sonne Afrikas. Nichtsdestotrotz wurden Shaun und seine Bandkollegen mit tosendem Beifall begrüßt, und schon während des Openers „Gasoline“ wird klar, dass Seether nicht ungeschoren davon kommen. Viel zu lange haben sich die Drei vor ihren europäischen Fans verstecken können, doch jetzt will die Masse alles – alles, was sie an diesem Abend kriegen können. Mein persönlicher Wermutstropfen ist nur, dass mir bei „Broken“ einfach etwas fehlte, was nicht heißen soll, dass der Song ohne die kräftige Stimme von Amy Lee langweilig wäre, keinesfalls, es ist nur einfach nicht dasselbe. Insgesamt heizten Seether den Berlinern richtig gut ein. Abgesehen davon, dass Seether nicht wirklich große Reden schwingen (gut, den einen freut es, den anderen stimmt es missmutig), aber es geht ja um die Musik. „Fake It“ - ich glaube ich habe in meiner Berliner Konzertlaufbahn noch nie ein Publikum so abgehen sehen. Von der ersten bis zur letzten Silbe wurde in einer Lautstärke mitgesungen, die wirklich beachtlich ist – was selbst Herrn Morgan zum Staunen brachte.

Jetzt wurde es Zeit. Die bis auf den letzten Platz gefüllte C-Halle kochte. Das Publikum wollte endlich das sehen, wofür sie gekommen waren – 3 Doors Down. Nachdem die Bühne einen Komplettumbau hinter sich hatte – und das in Akkordzeit, Respekt! – waren sie endlich da! Die ersten Töne von „Time Of My Life“ erklangen, und die von LED-Headmovern erstrahlte Bühne glänzte genauso wie die Augen der Fans. Brad Arnols war in stimmlicher Bestform - die Band sichtlich gut gelaunt. Die Auswahl der Songs lässt wirklich in keiner Weise Wünsche offen. Die neuen Songs „Changes“, „Heaven“ und „Round and Round“ zündeten genauso gut wie altbekannte Klassiker der Marke „Loser“, „Kryptonite“ oder „Behind those Eyes“. Die Fans gaben den US-Amerikanern das, was sie verdient hatten – sie lagen ihnen zu Füßen! Die Band wurde gefeiert, Brad bedankte sich immer wieder. Gedämmtes Licht bei „Here without You“ brachte die tosende Masse für einen Moment zum Verschnaufen. Plötzlich lagen sich alle in den Armen und genossen den Moment der Ruhe, Pärchen kuschelten sich eng aneinander, frisch verliebte Teenies knutschten wie besessen miteinander herum – immer wieder erstaunlich, haha. Zum Abschluss widmeten 3 Doors Down in altbewährter Manier ihren Song „When I'm gone“ - wie in den Staaten – den Männern und Frauen, die ihrem Land dienen. Leider war es dann soweit – das Licht der Bühne erlosch, das Licht der Halle erstrahlte, die Menge eilte nach draußen.

Fazit: Das Motto, unter dem die Tour läuft, ist wirklich der Entschluss, den ich nach diesem Abend fassen konnte – ich hatte an diesem Abend wirklich „the time of my life“. Gelungen – perfektioniert – 3 Doors Down, eben! Und einen Ohrwurm gab es quasi gratis dazu „Cause I don't see the day, When I run all night, But I've got to say there's no other way, Cause I'm having the time of my life“.

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de

Setlist (Seether):

Gasoline
Fine Again
Broken
No Resolution
Breakdwon
Tonight
Country Song
Rise Above This
Fake It
Remedy

Setlist (3 Doors Down):

Time Of My Life
Duck And Run
The Better Life
Away From The Sun
It's Not Me
What's Left
Citizen/Soldier
Changes
When You're Young
Loser
Round And Round
Heaven
Behind Those Eyes
Here Without You
It's Not My Time
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Kryptonite
Believer
When I'm Gone