Bands:

Cradle of Filth (+ God Seed,+ Rotting Christ, + Blynd)
Location: Lido, Berlin

Datum:

16.12.2012
Tour:Creature from the Black Abyss Tour 2012


Vier Bands auf einen Sonntagabend zu packen ist schon heftig. Und dann auch noch ziemlich kurzfristig die Info rauszugeben, dass das Konzert anstatt im C-Club nun im Lido stattfindet, ist auch heftig. So manch einer ist wie ein Irrer vom Platz der Luftbrücke in Tempelhof bis nach Kreuzberg gehechtet, nur um pünktlich zum Einlass (sehr human: 18 Uhr) an Ort und Stelle zu sein. Alles im Bereich des Möglichen, zwar ärgerlich, aber für eingefleischte Cradle-of-Filth-Veteranen definitiv kein Hindernis.

Den Anfangspart übernehmen – sogar eine gute Viertelstunde früher als veranschlagt – BLYND. Sattes Bündel, Energie pur und einfach unglaublich imposant. Für einen Opener definitiv gelungen. Bleibt nun schon abzuwarten, was an diesem Abend noch so alles kommt. Denn die ersten 20 Minuten des Abends waren bis dorthin schon genial. Kurz, knackig, aber unglaublich gut. Blynd kann punkten, Blynd kann überzeugen.



Weiter geht es mit ROTTING CHRIST. Sympathisches Gespann – muss man schon sagen – mit einer herrlichen Spielfreude. Satte Gitarrenriffs, wirbelnde Haare und eine sauber abgestimmte Setlist – zumindest sagt das die Resonanz des Berliner Publikums aus.

Den wohl Black-Metallischsten Part übernehmen für diesen Abend die Herren von GOD SEED. Ich selbst kann nach diesem Abend nun behaupten, das erste Mal Black Metal live gehört zu haben, also so richtig…mit Growls, tiefer Stimme, Corpsepaint und so. Die Menge ist heiß, die Menge feiert, die Menge ist schlichtweg einfach begeistert. Es ist keine leichte Kost, die man dort zum Futtern vorgeworfen bekommt, aber es funktioniert.

Aber – das wissen auch alle beteiligten Bands – ist das Publikum hauptsächlich wegen den lange erwarteten CRADLE OF FILTH da. Pünktlich um 22 Uhr besteigen Dani, Paul und Co. die Bühne und werden gebührend mit tosendem Beifall empfangen. Zielsicher, imposant und unglaublich euphorisch begeistern Cradle of Filth die Massen und heizen der Menge von der ersten bis zur letzten Reihe ordentlich ein. Gefühlte 1000 °C im Lido, gutgelaunte – wenn auch mit leichten Technikproblemen kämpfende – Musiker on stage, feiernde Menge im Publikum. Ein Traum. Gerade bei Bandklassikern wie "The Forest whispers my Name", "From the Cradle to Enslave", "Dusk and her Embrace", „Lilith Immaculate“ oder „Nymphetamine“ kann sich auch der letzte Fan nicht zusammenreißen und lässt seiner Freude freien Lauf. Die Mischung aus altem Material und Stoff der neuen Platte zündet auf ganzer Linie.



Fazit: Wenn auch für einen Sonntag eine wirklich schlauchende Nummer, aber umso gelungener ist diese. Bandtechnisch – atemberaubend. Soundtechnisch – genial. Lichttechnisch – katastrophal, aber: Berufsrisiko. Bleibt letztendlich wieder nur die Frage aller Fragen als Frau eines Tontechnikers offen: Warum zur Hölle müssen alle Musiker ständig ihre Füße auf die Monitore packen?

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de

see more pictures here: *click*

Setlist (Cradle of Filth):

Tragic Kingdom
Cthulhu Dawn
Funeral in Carpathia
Summer Dying Fast
Lilith Immaculate
Nymphetamine (Fix)
For Your Vulgar Delectation
Born in a Burial Gown
The Forest Whispers My Name
--
The Unveiling of O
The Abhorrent
Cruelty Brought Thee Orchids
Her Ghost in the Fog
From the Cradle to Enslave