Band:

4LYN (+ Prison Mind)
Location: Lido, Berlin

Datum:

07.11.2012
Tour:Quasar Tour 2012

Im Rahmen ihrer aktuellen „Quasar“-Tour 2012 besuchten die Lieblingshanseaten der Verfasserin dieser Zeilen natürlich auch wieder die Hauptstadt. Nachdem im vergangenen Jahr das Kesselhaus und der Magnet-Club zerpflügt wurden, galt es nun das Lido zu vereinnahmen und auf Links zu kehren – so viel sei an dieser Stelle gesagt: Mission erfolgreich absolviert.

Den Eröffnungspart übernehmen bei dieser Tour die sympathischen Jungs von Prison Mind. Stilistisch in irgendeinem Subgenre des Metalcores unterwegs, aber dennoch unglaublich einheizend. Die Opener-Rolle nutzen die Burschen in jedem Fall gut aus und schaffen es, die ersten Köpfe zum Wackeln und die Menge zum Feiern zu bringen. Wer Prison Mind noch nicht kennt, sollte mal den ein oder anderen Lauscher opfern – kann sich sowohl live, als auch plattentechnisch wirklich sehen bzw. hören lassen.

Je näher 21 Uhr rückt, desto unruhiger wird die Menge...das Berliner Publikum möchte endlich seine Hamburger on stage sehen. Das Berliner Publikum – obwohl es nicht nur Berliner sind, die sich unter die Menge mischen – ist heiß, möchte feiern, möchte abgehen. Die Bühne wird dunkel, und als Ron, Chino und Co. Die Bühne entern, wird klar, welch unvergesslichen Abend jedermann erleben darf. Eine buntgemischte, durch Facebook-Abstimmungen beeinflusste Setlist aus allen bisher veröffentlichten Alben erwartet die Lauscherchen. Als besonderes Bonbon haben sich 4LYN etwas ganz außergewöhnliches einfallen lassen. Zunächst ein kleiner Jam-Hitmedley, der nur von Björn, Dennis und Chino dargeboten wird. Darunter verstecken sich die Songs „Galvanize“ (The Chemical Brothers), „Omen“ („The Prodigy“), „Intergalactic“ (Beastie Boys) und „Hysteria“ (Muse). Und dann holt Mr. Ron Cazatto zur vollen Bandbreite aus und verwirklicht mit dem Tourdebüt von „Down & Out I“ plus „Down & Out II“ endlich einen langen gehegten Hip-Hop-Medley-On-Stage-Traum.

4LYN haben an alles gedacht, sogar an den Gänsehautfaktor. Die Songs „Eobane“ und „Hollow Man“ werden schlichtweg einfach nur von Dennis an der Gitarre begleitet, die Bühne abgedunkelt und nur das Wesentliche ausgeleuchtet. Und so mogelt sich das ein oder andere Tränchen aus den Äuglein jedes noch so harten und erprobten Konzertbesuchers. Nach zwei Stunden allerdings ist die Show (leider schon) vorbei, die Jungs verabschieden sich mit ihrem mittlerweile typischen „In Hamburg sagt man Tschüss“ und verlassen die Bühne. Vollgepackt mit den unterschiedlichsten Emotionen, einer wirklich atemberaubenden Setlist und einer Power, wie sie nur im Buche steht. In diesem Sinne „Dankeschön“.


Insgesamt ein wirklich mehr als rundes Ding, was die Hamburger da auf’s Parkett gelegt haben. Auch zum 498. Mal stellen 4LYN unter Beweis, dass gute, ehrliche Musik eben doch handgemacht ist und man seine Musik einfach leben muss.

 

 

weitere Fotos gibt es hier: 4LYN!

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de