Bands: | Ill Nino (+Deadlock, Breed77, Mindead) |
Location: | Berlin, SO 36 |
Datum: | 30.03.2011 |
Tour: |
Restore The Insanity Tour 2011 |
Handeln wir erst einmal das übliche kurze Drumherum ab und kommen dann zum Wesentlichen. Der Einlass – verlief einfach super klasse. Das Venue an sich – einfach ein Traum. Die Merchandise-Preise – beide Daumen hoch, denn wo bekommt man schon zwei T-Shirts für 25 Glocken? Das Publikum – super gut gelaunt, fair bis zum Schluss und stets mit Spaß bei der Sache. Also, kann es ja losgehen.
Ein wirklich buntgemischtes Publikum (gut, bei vier Bands, die sich die Ehre geben, kann man das durchaus schon mal erwarten) wartet in einem überschaubaren SO36 auf den Beginn dieses unvergesslichen Abends. Ziemlich pünktlich, fast schon überpünktlich wird gegen 20 Uhr das Licht gedämmt und das Intro von MINDEAD trifft auf die Gehörgänge. Mir bis dato unbekannt, liefern die Burschen aus dem schönen Stuttgart eine wahnsinnig geniale Show ab. Respekt Jungs! Echt eine super Leistung. Ich für meinen Teil habe es bisher selten erlebt, dass unbekannte Bands so eine Show abliefern. Faszinierend, vor allem wenn man bedenkt, dass man nach dem Konzert anstelle von ILL-NINO-Percussion-Klängen, die einen noch die nächsten Tage verfolgen, die Songtexte von „Neverending“, „New Skin“ oder „Cure“ im Kopf hat.
Der knappen,
überschaubaren Spielzeit geschuldet, räumen Mindead das Feld, und schon
stürmen die Herren von Breed77 die Bühne und strahlen die erste Portion
Latino-Fieber an diesem Abend aus. Was soll ich sagen? Das
SO36 war
nach BREED77
nicht mehr das gleiche wie zuvor. Power, Energie,
Aggressivität und doch vollkommene Harmonie. Ein Klangkonzept, das
grenzenlos begeistert. „Blind“, „Forever“, „New Disease“, „La Ultima
Hora” - nur um die wunderbare Setlist mal beim Namen zu nennen. Als
dann noch der Klassiker „Zombie” angestimmt wurde und von jetzt auf
gleich für dermaßen laute Mitsang-Chöre sorgte, war das Publikum im
SO36 heiß....heiß auf mehr!
Und mehr
sollten sie auch bekommen. DEADLOCK
standen als nächstes auf dem Programm. Jeder, der Deadlock kennt und zu
schätzen weiß, weiß im Gegenzug auch, dass jede noch so kleine Bühne
wie eine kleine Herausforderung für die sechs ist. Dennoch hat man
stellenweise das Gefühl gehabt, dass sich Sabine und ihre Kollegen auf
den Füßen herumtrampeln. Die gezeigte Leistung kann sich sehen lassen.
Zwar haben sich hier und da ein paar stimmliche Patzer eingemogelt, die
aber angesichts der super Auswahl an Songs schnell verziehen waren.
„Virus Jones“, „Renegade“, „End Begins“, „Awaken By Sirens“ – eine
bombengeile Mischung aus altem und neuem Material!
Dick eingemummelt (und wir sprechen wirklich von einer kleinen Halle, die natürlich ruckzuck aufgeheizt war) treten dann die Headliner des Abends auf die Bretter. Noch mehr als bei Deadlock vermitteln die Herren, dass die Bühne des SO36 einfach eine Portion zu klein ist für die vielen Personen. Drums und Percussion nehmen für meinen Geschmack zu viel des Platzes ein, sodass nicht wirklich viel Raum zum Bewegen auf der Bühne ist. Aber, was die Herren da abliefern, kann man wirklich als „Traumsetlist“ beschreiben. Das Latino-Fieber packt einen schon während des Intros und hat einen definitiv bis zum Schluss im Griff. Klassiker wie „This Is War“ oder „God Save Us“ sorgen dafür und geben letztendlich den Feinschliff, sodass sich auch die Fans der frühen Stunde wohl fühlen. Gut jetzt mal abgesehen davon, dass sich urplötzlich zwei Limiter im Soundsystem verabschieden wollten.
Alles in Allem ein wirklich gelungener Zusammenschluss, der besser nicht hätte sein können. Alle vier der sich zu behauptenden Bands haben ihr persönlich Bestes für diesen Abend gegeben.
Vanessa Vogl – www.sounds2move.de
Setlist Ill Nino:
My Resurrection |