Bands: | In Extremo (+ Ohrenfeindt) |
Location: | Berlin, C-Halle |
Datum: | 22.04.2011 |
Tour: |
Sterneneisen Tour 2011 |
Berlin – eine Stadt, die für ihre eigenartigen und besonderen Feste bekannt ist. Der Columbiadamm – ein Ort, an dem aus Fremden plötzlich unzertrennliche Freunde werden, die sich am Ende in den Armen liegen und zusammen feiern. IN EXTREMO – eine Band, die immer noch eine Schippe auf Rekordleistungen drauf zu packen vermag. Die Hauptstadt bereitete sich am diesjährigen Karfreitag auf das nächste Spektakel der Superlative vor. Das zu zelebrierende Fest: In Extremo sind wieder in der Stadt. Bereits gegen 15 Uhr sind die Straßen voll von Menschen, die ihre Lieblingsband auf dem Shirt tragen und alle haben dasselbe Ziel: Die C-Halle am Colubiadamm. An diesem Abend sollte diese zum In-Extremo-Mekka werden. Der
Geburtsort ist für jedermann etwas ganz Besonderes. Nicht,
dass es jeder solchen im Personalausweis stehen hat, man fühlt
sich zu diesem Ort in den meisten Fällen hingezogen. So
handhaben es auch die Herren von In Extremo. 1995 in Berlin
gegründet, spielen die Sieben am Karfreitag ihr Heimspiel
während der aktuellen Tournee anlässlich ihres neuen
Albums „Sterneneisen“. Die ehrenwerte Aufgabe der
Vorgruppe stand keinen geringeren als den 3 Hamburgern von OHRENFEINDT
zu. Die eröffnen durch ein wirklich energiegeladenes Set und
feuern einen Knaller nach dem anderen in die
Gehörgänge des in In Extremo-Shirts gekleideten
Publikums. Das Publikum kocht bereits jetzt und feiert während
der Songs „Rock N Roll Sexgott“, „Sie Hat
Ihr Herz An St. Pauli Verloren“, „Zum Rocken
Geboren“ oder „Schwarz Auf
Weiß“ ordentlich mit. |
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Der
üblichen
Vorband-Setlistlänge zum Trotz überzeugen die 3
Hamburger innerhalb kürzester Zeit. Stil-technisch
könnten Ohrenfeindt problemlos als Nachfolger von Torfrock
für den nächsten Werner-Film den Soundtrack
zusammenstellen. Die Musik macht einfach Spaß und verbreitet
gute Laune. Man erlebt es mitunter nicht so oft, dass eine Vorband
schon so viel Feuer im Arsch hat und die Masse so in ihren Bann gezogen
hat. Kann sich wirklich sehen lassen, was Ohrenfeindt da geleistet
haben.
Das
Equipment wird in Windeseile abgebaut und dann startet die Crew von In
Extremo auch schon die Vorbereitungen für den vom Publikum
heiß erwarteten Auftritt.
Gesangschörehäufen sich besonders in den ersten
Reihen, pünktlich
um 21 Uhr geht das Licht aus, das Intro startet – und die
Menge tobt. Während von der ersten bis zur letzten Reihe in
der bis zum letzten Platz gefüllten C-Halle die Pommesgalben
aufsteigen und ein ohrenbetäubendes, gemeinsames Schreien sich
seinen Weg in Richtung Bühne sucht, kreist das auf dem
aktuellen Album abgebildete Flugzeug über den Hintergrund der
noch dunklen Bühne. Und dann, ja dann geht die
Bühnenbeleuchtung wieder an und die Sieben sind zum Greifen
nah. Schon nach den ersten drei Songs und noch vor der ersten
Pyro-Zündung kann man sich eigentlich ziemlich sicher sein,
dass dieser Abend einfach legendär werden wird. Die Band wird
gebührend vom Berliner Publikum in Empfang genommen und
gefeiert. In Extremo sind vor allem eine Live-Band, demzufolge wissen
sie ihre Akzente und Facetten richtig zu präsentieren und in
Szene zu setzen. Passend zu „Erdbeermund“
zünden dann die Pyros – die C-Halle ist zu diesem
Moment wohl der heißeste Punkt am, auf und um den
Columbiadamm. Jeder, dem die Live-Qualitäten der Sieben
bekannt sind, weiß, dass das hier jeden Euro und jede Sekunde
der Wartezeit wert ist. Spätestens als dann der Klassiker
„Horizont“ angespielt wird, fühlen sich
auch Fans der ersten Stunde im Kreise der Extremos aufgenommen. Mit dem
nachfolgenden Song „Unsichtbar“, für
welchen sich In Extremo auf dem Album Unterstützung von
Kreator-Frontmann Mille Petrozza geholt haben, setzen In Extremo noch
eine Schippe drauf.
Die
Bassdrums
passen sagenhaft, die Gitarrensoli
sind an der richtigen Stelle platziert und
„Unsichtbar“ kommt live einfach noch viel besser
zum Tragen als auf Platte. Die Band hält konstant Kontakt mit
ihrem Publikum, das wiederum fühlt sich verbunden mit seinen
Helden des Abends auf der Bühne. Die Stimmung hat
überhaupt keine Chance zu kippen, dafür haben sich In
Extremo einfach eine viel zu gute Auswahl an Songs für Ihre
Setlist zusammengestellt. Die Mischung aus altem und neuem Material
kann sich wirklich hören lassen,
„Spielmannsfluch“ setzt der ganzen Schose dann noch
das Krönchen auf. Lauthals singt hier bis zum letzten Platz
jeder mit, ähnlich wie bei
„Sängerkrieg“. Während der ganzen
Show haben es sich die Herren absolut nicht nehmen lassen, ihre
Pyrotechnik auch nur im Geringsten zurück zu halten.
Bengalisches Feuer, die altbewährten Flammenwerfer –
alles in bester Ordnung.
Vanessa Vogl –
www.sounds2move.de
Setlist In
Extremo:
Sterneneisen
Als die Band
die Bühne verlässt, werden innerhalb weniger Sekunden
die Zugaberufe unüberhörbar. Die Wünsche
werden erhört und In Extremo präsentieren ihre 3
Zugabesongs. „Gold“ - schon bei der
Plattenrezension mit einem sicheren Platz auf der Setlist beurteilt -
enttäuscht in keinster Weise. So wie der Titel es schon
vorhersagt, wird die Bühne binnen kurzer Zeit durch einen
Goldregen in Form von kleinen, goldenen Schnipseln eingehüllt.
Selbst Dr. Pymonte kommt in goldener Folie eingewickelt zurück
auf die Bühne. Man kann es nicht anders sagen, aber In Extremo
wissen sich einfach unglaublich gut live zu behaupten und in Szene zu
setzen. Alles in Allem war es ein Konzert der Superlative, an dem es
nichts auszusetzen gibt – mal abgesehen von den goldenen
Schnipseln, die selbst am anschließenden Tag noch in den
U-Bahnen in Richtung Columbiadamm zu finden waren. Das Konzert war
einfach ganz großes Kino. Bleibt zu hoffen, dass man von dem
mitgeschnitten Material bald irgendwo eine feine Auswahl erhaschen
kann. Der Karfreitag des Jahres 2011 war für mich wahrhaft ein
„Sterneneisen“, an das ich mich noch eine ganze
Weile gerne und mit einem breiten Grinsen im Gesicht zurück
erinnern werde – auch trotz der zur Veröffentlichung
des neuen Albums vorhandenen Skepsis. In Extremo: jederzeit und immer
wieder gerne!
Frei Zu Sein
Liam
Erdbeermund
Zigeunerskat
Vollmond
Unsichtbar
Herr Mannelig
Horizont
Zauberspruch No. VII
Siehst Du Das Licht
Stalker
In Diesem Licht
Hol Die Sterne
Spielmannsfluch
Küss Mich
Viva La Vida
Rotes Haar
Sängerkrieg
Auf's Leben
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Gold
Mein Rasend Herz
Omnia Sol Temperat