Bands:

Dark Tranquillity + Eluveitie + Varg + Mercenary + Gurd + Omnium Gatherum
Location: C-Club Berlin

Datum:

18.11.2011

Tour:

Neckbreakers Ball 2011

“Mach hinne, Mann, wir müssen zum Neckbreakers Ball”, solche und ähnliche Sätze hörte man an diesem Tag in Berlins U- und S-Bahnen, denn Alle hatten das gleiche Ziel: den Columbiadamm möglichst vor dem Einlass zu erreichen, schließlich sollte es um 17:45 schon losgehen. Nachdem sich also die erste Hektik gelegt hatte, der erste Umsatz an der Theke verzeichnet wurde und die Merch-Stände bereits die ersten leeren Kisten in die Tonne treten konnten, ließ der Lichtmann das Licht dämmen und dann ging es los. Die Rolle des Openers übernahmen OMNIUM GATHERUM. Trotz der wirklich sehr knappen Spielzeit von gerade einmal 30 Minuten nutzten die Burschen es dennoch perfekt aus und heizten für’s Erste schon ziemlich gut ein. Mit der abgelieferten Setlist zauberten Omnium Gatherum schon jetzt – und der Abend hatte ja erst angefangen – ein Lächeln in die Gesichter der Fans. „Nova Flame“ entpuppte sich als Publikumsliebling, bei den letzten, ausklingenden Tönen von „Deep Cold“ hieß es Lebewohl!

Binnen weniger Minuten wurde die Bühne geräumt und Platz gemacht für die für Death Angel als Ersatz nachgerückten Herren von GURD. Dass wir es hier nicht wirklich mit Frischfleisch zu tun haben, lässt sich kaum von der Hand weisen – diese Herren verstehen sich sehr gut und trieben die Temperatur im C-Club noch um einiges höher.

Manege frei für MERCENARY – 45 Minuten galt es sinnvoll auszufüllen. Und das haben sie getan. Mit einer Mischung aus altem und neuem Material im Gepäck begeisterten Mercenary ihre alteingesessenen Fans mindestens genau so, wie die, die vielleicht erstrangig wegen einer anderen Band anwesend waren. Songs wie „In a River of Madness“, „The black Brigade“ oder „The Follower“ ließen die Berliner Meute völlig ausrasten – selbige ließ die Band natürlich gleich an ihren Emotionen teilhaben.

Nun kam der Part, auf den so ziemlich der Großteil des Publikums zu warten schien – zumindest ließen dies die Vermutungen in Punkto Bandshirts zu. „Seid ihr Wölfe?“, mit diesem Aufschrei enterten diese rot-schwarz bemalten, aufgeweckten Kerle von VARG die Bühne. Mit ihrem eigenen Stil unterschieden sich Varg nicht nur vom Rest der Bands an diesem Abend, sondern sie waren auch die einzige Band mit deutschen Texten. Kein Problem – eins können sie ja: ihre Fans mobilisieren. Während die Security bei den ersten Bands scheinbar nicht wirklich etwas zu tun hatte und sich bei Varg dachten „wir gehen mal ´ne Runde Kaffee trinken“, kam es dann doch so weit, dass der Sänger die Sicherheitskräfte auffordern musste, vor der Bühne präsent zu sein, da ein Mädel beinahe gestürzt wäre. So etwas finde ich persönlich höchst unprofessionell – aber das sei nur am Rande erwähnt. Mit der Varg-schen Version des Songs „Links 2 3 4“ von Rammstein konnten die eigenst benannten Wölfe jeden noch so skeptischen Zuhörer für sich gewinnen – die Menge tobte.

Nun folgte eines meiner persönlichen Highlights – ELUVEITIE. Man war gespannt, ob es eventuell schon einen kleinen Vorgeschmack auf das neue Album geben würde. Man war generell auf das Aufgebot gespannt – kennt man Eluveitie doch sonst eine Nummer größer! Zu allem Unheil verkündete Frontmann Chriegel Glanzmann dann auch noch, dass sich Anna Murphy während der Tournee eine Sehnenscheidentzündung zugezogen hatte und somit nicht in der Lage sei, die Leier zu bedienen. Aber egal, wie sehr die Leier stellenweise auch gefehlt hat, es war trotzdem eine enorme Leistung, die die Schweizer da abgeliefert haben. Trotz der – für meinen Geschmack - viel zu kurzen Spielzeit konnten Chriegel und Co. die Menge begeistern. Sicherlich, nach der Verausgabung bei Varg und ihrem praktizierten Wolfskult und der bis dahin schon fortgeschrittenen Dauer des Abends, trieb es manchem die ein oder andere Schweißperle auf die Stirn. Die Menge wollte eine Stunde Eluveitie, die Menge hat eine Stunde Eluveitie bekommen. Passgenau und wunderbar gut! Einen Vorgeschmack gab es zwar nicht direkt, aber das verzieh man den sympathischen Schweizern an diesem Abend getrost.

Den krönenden Abschluss sollte dieser Abend mit den Headlinern DARK TRANQUILLITY finden. Jeder, der Mikael und seine Bandkollegen schon live gesehen hat, kann diese Zeilen getrost überspringen – es hat sich nach wie vor nichts verändert. Dark Tranquillity wissen einfach, was es heißt, sich live zu präsentieren. Die Show – energiegeladen wie eh und je. Die Songs – wunderprächtig ausgesucht und perfekt dargeboten. Die Band – bestens gelaunt! Jedem anderen kann ich die Shows nur wärmstens empfehlen. Dark Tranquilly empfingen betrunkene, textunsichere Mädels zu „Mundane and the Magic“ auf der Bühne genauso herzhaft und mit einem Strahlen im Gesicht wie die Menge vor der Bühne, die die Herren feierte.

Ein Abend der Superlative, der prall gefüllt ist und besser nicht hätte ausfallen können.

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de

 

Selist (Eluveitie):

Everything Remains As It Never Was
Nil
Inis Mona
Slanias Song
Quoth The Raven
The Song Of Life
Your Gaulish War
Kingdom Come Undone
The Somber Lay
Tarvos
Tegernakô

 

Selist (Dark Tranquillity):

Terminus (Where Death Is Most Alive)
In My Absence
The Treason Wall
Lost To Apathy
The Wonders At Your Feet
The Mundane And The Magic
Monochromatic Stains
The Sun Fired Blanks
Inside The Particle Storm
Zero Distance
Dream Oblivion
Final Resistance
Misery’s Crown
The Fatalist