Bands:

Eric Fish and Friends
Location:

Musikzentrum Hannover

Datum:

27.10.2010

 

Wenn der Sänger von Subway to Sally auf Solo-Tour geht, erwartet die Konzertbesucher immer ein etwas anderer Konzertabend, abseits vom gewohnten Ablauf. So war es auch an diesem Mittwoch, als er im Rahmen seiner Tour zum aktuellen Album „Alles im Fluss“ im hannoverschen Musikzentrum gastierte. Schon beim Reingehen fiel dem geneigten Zuschauer auf, dass dies kein „normaler“ Konzertabend werden würde, denn das Musikzentrum war bestuhlt und die Bühne sehr schön mit Kerzen ausgeschmückt. Doch bevor Eric selbst zur Gitarre griff, durfte erstmal die Supportband zeigen, was sie draufhat. Für den Support hatte Eric den niedersächsischen Songwriter DANIEL SCHULZ, der unter dem Namen Der Schulz auftritt, eingeladen, so dass der gesamte Abend quasi ein reines Liedermacher-Event war. Der Schulz passte musikalisch und textlich perfekt zu Eric, da auch er offene, ehrliche Texte zu manchmal unbequemen Themen offerierte, wie zum Beispiel bei „Die wahren Asis“ vom Album „Es wird passieren“. Abgesehen von ein paar kleinen technischen Problemen war der revoluzzerlastige, aber dennoch nicht Hoffnungslosigkeit verbreitende Auftritt des Schulz die perfekte Einstimmung auf den Hauptact.

Und als ERIC FISH die Bühne enterte, enttäuschte er seine zahlreichen Fans nicht. Er eröffnete das Programm mit einem Song namens „Ich möchte kein Popstar sein“, welcher eine textlich ans Thema angepasste Coverversion von Grauzones „Eisbär“ war, die sich sehr zur Freude der Fans ironisch mit dem aktuellen Casting-Show-Wahn auseinandersetzt. Mit dem Publikum vom ersten Moment an auf seine Seite gezogen, folgte nun eine abwechslungsreiche Mischung aus eigenen Songs und diversen Coverversionen, immer wieder aufgelockert durch kleine Anekdoten, die er dem Publikum erzählte. Nachdem sich die Band für eine 20minütige Pause zurückzog, die das Publikum überwiegend zum Rauchen nutzte, begann der zweite Teil des Konzertes, der nahtlos an den ersten anknüpfte. Die Atmosphäre während dieses Konzertes war ziemlich einzigartig. Gemütlich, intim, verzaubernd und entspannt sind wohl die passenden Adjektive zur Beschreibung. Nachdem er mitsamt Zugaben locker drei Stunden gespielt hatte, war der Abend aber auch „schon“ zu Ende und es blieb nur, die Erinnerung mit nach Hause zu nehmen und auf den nächsten Besuch des Herrn Fish in Hannover zu warten. Dies kann aber ein wenig dauern, denn 2011 soll laut seiner Aussage das Solo-Projekt erstmal in den Hintergrund treten, da es ein Subway to Sally Jahr werden soll. Aber um einmal Paulchen Panther zu zitieren: Heute ist nicht alle Tage, Eric kommt wieder, keine Frage!

Steve Palaser – www.sounds2move.de