Bands:

Grailknights + Michael Cranium

Location:

Musikzentrum Hannover

Datum:

20.03.2010

Tour:

"DVD-Battle" Show

 

Die GRAILKNIGHTS haben ja bereits bei ihrem „Heimspiel“ im Vorprogramm der Letzten Instanz Ende 2009 im Capitol bewiesen, dass sie mehr sind als nur Local Heroes, wobei Heroes es bei den Helden-Metallern, die sich in der Welt von „Masters of the Universe“ heimisch fühlen, schon recht genau trifft. Die Vorfreude auf Seiten der Fans und der Band auf diesen Konzertabend oder vielmehr diese Schlacht im Musikzentrum war riesig, zumal nicht nur die Werbetrommel gerührt wurde, sondern dieser Abend vor heimischem Publikum auch dazu genutzt werden sollte, um eine Live-DVD aufzunehmen, was dem Abend im Vorfeld den Namen „DVD-Battle“ einbrachte. Schon auf dem Weg Richtung Musikzentrum bekam man einen ersten Eindruck, dass der Abend etwas Besonderes werden könnte, sah man außer den üblichen Metalheads auch so einige, die im vollen Grailknights-Outfit inklusive Cape zum Ort der Schlacht zogen. Am Eingang des Musikzentrums bestätigte sich die Vermutung, denn eine derart lange Schlange hat man am Einlass nicht bei jedem Konzert. Bereits hier kamen die Kameraleute, filmten die Schlange und interviewten einige Fans. Als die Türen sich endlich öffneten, füllte sich das Musikzentrum rasend schnell und der Battlechoir war auch schon in Stimmung, doch zunächst gab es eine Supportband, bevor die Grailknights in die Schlacht zogen. Die Supportband hörte auf den Namen MICHAEL CRANIUM und kam aus New York. Musikmäßig boten sie eine nette Mischung aus Rock und Metal, konnten die Fans auch anheizen, waren aber letztendlich wirklich nicht mehr als eine Vorband. Wobei es allerdings rein optisch interessant wurde, als ihre Tänzerinnen die Bühne betraten. Und als diese die Fans in den ersten Reihen auch noch mit Whisky versorgten, haben die New Yorker natürlich endgültig an Sympathiepunkten gewonnen.

Als Michael Cranium die Bühne verließen, stieg die Spannung, doch es sollte noch ein wenig dauern, bevor die Grailknights endlich loslegen konnten. Als es dann soweit war, klaute natürlich zunächst der böse Dr. Skull mit seinem treuen Gehilfen Morph den Gral von der Bühne. Dann wurde es Zeit für die Helden, unter denen sich übrigens ein neues Gesicht befand. Denn der bisherige Drummer, der Duke of Drummington, hatte die Band verlassen und seinen Platz nahm nun der Baron van der Blast ein. Und er fügte sich nahtlos in die Heldenriege ein. Überhaupt war es eine von vorn bis hinten gelungene Schlacht. Der Sound war wuchtig und gut ausgesteuert, der Battlechoir ebenso wie die Band verdammt gut drauf und der Saal war proppenvoll. Was will man mehr? Richtig! Zapf Beauty! Die treue Bierstute! Bereits nach dem ersten Stück „When Good turns Evil“ betrat sie die Bühne und versorgte das Publikum mit Bier. Der Battlechoir wurde an diesem Abend ja geradezu mit Alkohol verwöhnt, erst den Whisky-Aperitif von Michael Cranium, dann das Hauptgericht von Zapf Beauty! Die obligatorische Bierdusche durfte natürlich auch nicht fehlen. Nach den nächsten beiden Stücken „Nameless Grave“ und „White Raven“ luden die Grailknights ihren Battlechoir erstmal zum „Grailrobic“, bevor es mit „Engraved on a Treetrunk“ weiterging. Zwischenzeitlich wechselte Morph mal spontan die Seite, als er die Grailknights bei „White Raven“ mit dem Akkordeon unterstützte, was Dr. Skull nicht so witzig fand. Aber Skull hatte schon einen größeren Gehilfen auf den Plan gerufen und unter viel Nebel betrat der Drache Urks die Bühne, um den Grailknights den Garaus zu machen. Doch letztendlich blieben unsere Helden Sieger und Dr. Skull musste wieder einmal geschlagen davonziehen.

Danach stimmten die Grailknights eine Cover-Version an, die zu den Jungs passt wie die Faust aufs Auge. Bonnie Tylers Klassiker „Holding out for a Hero“ war auch in der Grailknights-Version super anzuhören. Mit „Home at Last“ gehörte auch eine waschechte Ballade zum Programm, die ebenfalls nur als genial zu bezeichnen war. Nun hatte auch Professor Pain seinen großen Auftritt. Der untote Zombie-Arzt verwandelte Dr.Skull in eine Art Cyborg, während die Grailknights „Regicide“ spielten. Danach griff Cyborg-Skull die Grailknights an,konnte aber mit Hilfe des stimmgewaltigen Battlechoirs erneut geschlagen werden. Es folgte eine kleine unfreiwillige Comedy-Einlage, als Optimus Prime das Verstärker-Kabel zu seinem Akkordeon nicht fand, aber diese Pause wurde mit Humor und Posen überbrückt und dann ertönte auch schon der „Sea Song“. Mit „Moonlit Masquerade“ näherte sich die Schlacht unaufhaltsam dem Ende, denn danach folgte schon die feierliche Gralsübergabe, bei der auch der Duke of Drummington noch einmal geehrt wurde. Richtig genial wurde es vor „Return to Castle Grailskull“, da der Battlechoir bereits „HeyaHeyahey! HeyaHeyahey!“ intonierte, bevor die Grailknights loslegen wollten und dies minutenlang durchhielten und sich dabei auch von der Band nicht stören ließen, die sichtlich beeindruckt, aber auch irgendwie ratlos wirkte, denn damit hatten sie wohl nicht gerechnet, wie man an der Frage „Braucht ihr uns noch?“ erkennen konnte. Das war spontan und ein Moment für Gänsehautstimmung! Als sie dann doch endlich „Return….“ spielen durften, sprangen sogar Morph und Pain ins Publikum und ließen sich im wahrsten Sinne des Wortes auf Händen tragen. Mit „Across the Galaxy“ endete die Schlacht dann endgültig und der Vorhang ging zu.

Dieses Konzert war tatsächlich ein unbeschreibliches Ereignis, bei dem man eigentlich dabei gewesen sein muss. Jetzt bleibt den Fans nur auf die DVD zu warten oder auf die nächste Schlacht in Hannover, die Anfang August auf dem Fährmannsfest stattfinden wird. Man darf gespannt sein, was die Helden sich bis dahin wieder ausdenken.

Steve Palaser - www.sounds2move.de