Bands:

Project Pitchfork
Location: Vier Linden Hildesheim

Datum:

19.03.2010

 

Wie die Zeit vergeht…. Über 20 Jahre haben PROJECT PITCHFORK nun schon auf dem Buckel und in dieser Zeit wohl so ziemlich alles erlebt, was man in der Musikbranche so erleben kann. Beispielsweise haben Bands wie Rammstein schon im Vorprogramm der Pitchies gespielt…

Die Live-Auftritte von Project Pitchfork sind immer etwas besonderes, vor allem, da in Deutschland bis auf einige Festivalauftritte und vereinzelte Konzerte im Winter für 2010 nicht so viele Termine geplant sind. Der Auftritt am Freitag, den 19. März 2010 im Vier Linden in Hildesheim war dann auch so etwas wie der Auftakt zum Pitchfork-Konzertjahr 2010. Am selben Wochenende folgten noch Gigs in Potsdam und Frankfurt, ehe es am Wochenende darauf nach Moskau ging. Entsprechend viele Fans hatten sich dann auch im Vier Linden eingefunden, um mit Peter Spilles, Dirk Scheuber und dem Rest der Band den Abend zu feiern. Dabei kamen die Fans nicht nur aus Hildesheim und den Städten aus der näheren Umgebung wie Hannover, Hameln oder Göttingen, auch aus größeren Entfernungen wie zum Beispiel Wuppertal reiste man an. Da die Band auf einen Support-Act verzichtete, gab es also an diesem Abend sozusagen Pitchfork pur. Verteilte sich das Publikum in der Wartezeit vor Konzertbeginn noch im Saal, wurde es, kaum das die Lichter ausgingen und die Band langsam die Bühne betrat, voll vor der Bühne. Die Fans, die eine bunte Mischung aus Fans der ersten Stunde bis hin zu relativ jungen „Neufans“ darstellten, waren erwartungsvoll. Peter und die Jungs waren wie zu erwarten ganz im Design des aktuellen Albums „Dream, Tiresias!“ gekleidet und geschminkt, wobei bei Peter natürlich nicht der blaue Streifen im Gesicht fehlen durfte. Die Band nahm ihre Fans im Folgenden mit auf eine musikalische Reise, die durch die 20jährige Bandgeschichte führte. Denn Pitchfork spielte aus so ziemlich jeder Phase etwas. Sei es „Fire and Ice“ vom Erstlingswerk „Dhyani“ oder „Steelrose“ von der „Eon: Eon“-Scheibe, ein Klassiker jagte den nächsten. Man merkte Peter und der Band ihre Spielfreude deutlich an und auch das Publikum hatte sichtlich Spaß an diesem Abend, konnte es einen Großteil der Texte sogar mitsingen. Die Chemie zwischen Band und Publikum stimmte hier perfekt und die gelungene Lichtshow tat ihr übriges um den Abend für die Fans unvergesslich zu machen.

Natürlich kamen auch Songs vom aktuellen Album zur Geltung, wie zum Beispiel das geniale „Feel“, welches bekanntlich auch die Single-Auskopplung war. Allerdings war Peter bei den neuen Songs noch nicht so textsicher, was daran zu erkennen war, dass ein freundlicher Bühnentechniker ihm die Lyrics von „Feel“ auf einem Zettel auf eine der Boxen klebte, von dem Peter dann von Zeit zu Zeit abgelesen hat, sehr zur Belustigung der Fans in den ersten Reihen! Aber besser gut abgelesen, als schlecht improvisiert und das galt glücklicherweise wirklich nur für die neuen Songs. Die alten beherrscht er nach wie vor aus dem Effeff und früher oder später wird er auch für Stücke wie „Feel“ keinen Spickzettel mehr brauchen. Aber so etwas macht die Band ja auch sympathisch. Peter sprach zwischen den Stücken auch öfters mit dem Publikum, unter anderem, um den Fans zu erklären, dass man auf der DVD, wenn das orangene Kreuz durchs Bild schwebt, mal Enter drücken sollte, um weitere Extras auf der DVD zu entdecken… Nach fast 90 Minuten, die Kriegsbemalung war schon längst zerlaufen, verschwanden die Jungs erstmals von der Bühne, kamen aber nach den andauernden Zugabe-Rufen seitens der Fans schnell wieder. Mussten sie ja auch, denn so ziemlich jeder im Saal wusste, dass die Pitchies kein Konzert geben, auf dem sie nicht „Timekiller“ spielten. Prompt kam der Song auch im ersten Zugabenblock, aber auch danach hatten die Fans noch lange nicht genug und riefen die Band ein zweites Mal zurück auf die Bühne. Nach diesem zweiten Zugabenblock war dann aber endgültig Schluss und die Aftershow-Party konnte beginnen. Die meisten Fans machten sich aber zufrieden über einen gelungenen Konzertabend mit den Pitchies auf den Weg nach Hause.

Steve Palaser - www.sounds2move.de