Spontankonzerte werden die besten sein – getreu diesem Motto sind wir in Richtung Stuttgart aufgebrochen und wurden nicht ansatzweise enttäuscht. Karten haben wir – zum Glück – vorher schon ergattern können, denn der Einlass als solcher verlief für meinen Geschmack etwas sehr ungeordnet, was wohl den einzigen negativen Beigeschmack des Abends mit sich trägt. Wieder eröffnen DEADLOCK mit ihrem Discohead-Intro den Abend und überzeugen erneut auf ganzer Linie durch wirklich gelungene Performance und räumen anschließend das Feld für die verrückten Piraten SWASHBUCKLE. Diese entern das Schiff dann natürlich wie gewohnt im Sinne ihres „Cruise Ship Terrors“. Hier fand im Gegensatz zu der Show in Leipzig eine Variation der Setlist statt. Der Sänger kündigt mehr älteres Material an und ich muss zugeben, es macht schon Spaß den Herren da beim Ulken zuzusehen. Diesmal muss die Fanmasse leider nur mit dem Papagei Vorlieb nehmen, der Hai scheint wohl nicht mehr ganz funktionsfähig gewesen zu sein. Nach 30 Minuten Spielzeit, 2 gestarteten Walls Of Death, Circle Pits und einer zwar noch überschaubare Anzahl an Crowdsurfern wird auch hier die Bühne sofort geräumt und Platz gemacht für die Herren von DARK TRANQUILLTY. Die Melodic-Death-Metal Band aus Schweden überzeugt von der ersten Minute erneut und ist sichtlich besser drauf als in Leipzig und findet vor allem mehr Anklang. Scheint wohl daran gelegen zu haben, dass sich unter dem Stuttgarter Publikum wesentlich mehr Anhänger des Melodic-Death-Metal tümmeln. Auch der in Leipzig durch Krankheit fehlende Keyboarder Martin Brändström war nun in Stuttgart dabei. Sänger Mikael Stanne sucht mehrmals die Nähe zum Publikum auf, bedankt sich mehrmals für das Feedback aus dem Publikum und auch dieses Mal wird mit „Dream Oblivion“ ein kleiner Vorgeschmack auf das neue Album gegeben. Nach der 40-minütigen Show bedankt sich der Sänger noch bei den Fans aus den ersten beiden Reihen und schüttelt jedem die Hand. Einfach sympathisch, die Herren von Dark Tranquillity.

Kurz darauf stürmen die Jungs von CALIBAN die Bühne und heizen das Publikum noch einmal richtig auf. Crowdsurfer treiben ihr Unwesen, Circle Pits sind in voller Bewegung und Caliban geben richtig Gas. Mit Songs wie „Caliban’s  Revenge“ oder „Nothing Is Forever“ zeigen die Jungs, dass man es hier nicht mit irgendwem zu tun hat. Sogar ein Feuerwerk ist mit in die Show eingebaut. HEAVEN SHALL BURN bilden erneut den glorreichen Abschluss des Abends und sind auch in Stuttgart der Grund, weshalb viele überhaupt gekommen sind. Das Publikum ist von Anfang an dabei, Heaven Shall Burn wissen einfach, wie man das anzustellen hat und das nutzen die Herren aus Thüringen auch voll und ganz aus. Nach nun 4 gesehenen Shows hab ich noch immer nicht die Lust verloren, noch mal eine Show zu sehen, ganz im Gegenteil. Es macht immer wieder Spaß. Fazit: Auch mit Caliban heizte die "Darkness Over X-Mas Tour 2009" über die Feiertage richtig ein. Die Kombination ist meiner Ansicht nach mehr als gelungen, lediglich die wirklich großartige Band Dark Tranquillity hätte eine längere Spielzeit bekommen können. Bei so einem Aufgebot fällt es schwer nein zu sagen und mit dem Allerwertesten zu Hause zu bleiben und sich vor dem Weihnachtsbaum ein paar Kilos mehr auf die Rippen zu futtern.

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de