Die Lakaien sind nun schon seit über 20 Jahren dafür bekannt, dass ihre Konzerte etwas Besonderes für Liebhaber dunkler, romantisch-melancholischer Klänge bieten, und nicht nur für die. Ob sie nun mit Retro-80er-Jahre Elektronik auftreten oder mit Philharmonie-Orchester, eines sind Lakaien-Konzerte grundsätzlich nie: Langweilig und vorhersehbar.

So war es auch diesmal bei ihrer aktuellen Acoustic-Tour. Hier haben sie sich auf das Wesentliche beschränkt. Keine Elektronik und keine Gastmusiker zur Unterstützung. Nur Ernst Horn am Flügel und Veljanov am Mikro. Mit dem Theater am Aegi haben sie auch eine passende stilvolle Location ausgesucht. Nachdem der Gong die im Foyer befindlichen Gäste des ausverkauften Theaters darauf aufmerksam gemacht hat, dass es gleich losgeht und sie ihre Plätze einnehmen mögen, war es pünktlich um 21 Uhr soweit und Horn und Veljanov betraten unter Applaus die Bühne. Sie begannen das Set gleich mit einem Evergreen und Highlight, dem Klassiker „Love me to the End“. Damit zogen sie das Publikum quasi mit dem ersten Klavierton in ihren Bann und hielten es auch bis zum Ende fest. Von „Down Down Down“  über „Wasted Years“ und „Mirror Men“ ging die Reise durch die vielen Jahre der Lakaien-Schaffensgeschichte, bei der natürlich auch „Return“ nicht fehlen durfte. Da demnächst auch ein neues Album ins Haus steht, präsentierte das Duo sogar noch einen neuen Song, der sich nahtlos ins Set einfügte. Das Konzert war der Auftakt der Acoustic-Tour und entsprechend waren die beiden auch ein wenig nervös, hatten das aber gut im Griff. Als sie einmal unterschiedlicher Auffassung waren, welches Stück als nächstes gespielt werden sollte, meinte Veljanov lakonisch „So ist das halt bei Amateuren…“, worüber sich das Publikum köstlich amüsierte.

Beide wussten aber auf ganzer Linie zu überzeugen. Während Veljanov mit Gesang, Mimik und Gestik derart experimentierte, dass er auch alten Klassikern noch neue Aspekte entlocken konnte, hatte Horn seinen Flügel mit diversen Accessoires wie Gläsern und Flaschen „präpariert“ und schlug auch schon mal mit Drumsticks auf sein Arbeitsgerät ein, was auch von der musikalischen Warte eine interessante Variante war. Nach „Where you are“ und „Over and Done“ verließen die Herren zum ersten Mal die Bühne. Da zu dem Zeitpunkt aber erst eine knappe Stunde vergangen war, war jedem klar, dass sie noch mal wiederkommen würden. Der erste Zugabenblock hatte mit „2nd Sun“ wieder einen Klassiker im Angebot. Nach drei Songs verschwanden sie aber erneut unter großem Beifall Backstage. Die zweite Zugabe bot einen weiteren neuen Song vom kommenden Album und mit „Dark Star“ einen absoluten Klassiker, mit dem sie sich zunächst verabschiedeten. Als die Zugabe-Rufe nicht nachließen, kamen sie noch ein letztes Mal auf die Bühne, obwohl Horn schon andeutete, dass seine Hände bereits arg gelitten haben und beendeten mit „Away“ nach über 90 Minuten den Auftritt. Dass sie die Bühne unter Standing Ovations vom begeisterten Publikum verließen, versteht sich von selbst. Jetzt bleibt den Fans nur noch, sich auf 2010 zu freuen, wenn die „Amateure“ sie mit einem neuen Album beglücken, dem sie selbstredend auch eine Tour folgen lassen.

Steve Palaser - www.sounds2move.de