Bands:

End of Green
Location: Kulturkeller Fulda

Datum:

26.11.2009

 

Dass die Göppinger Gothic Rocker End of Green mit ihrem jüngsten Spross “The Sick’s Sense” bis auf Platz 21 in die Albumcharts klettern konnten, hat sich natürlich längst rum gesprochen. Da sollte es theoretisch nicht weiter verwunderlich sein, dass sich auch bei dieser Show in der Barockstadt Fulda geschätzte 200 Besucher einfinden. Und trotzdem bin ich immer noch angenehm überrascht, dass es in und um das bisweilen bezüglich Besucherzahlen recht wankelmütige Fulda genug Fans gibt, die auch an einem Wochentag mit den Schwaben-Melancholikern rocken wollen.

Dass die ursprünglich angedachten Opener NIM VIND wenige Tage vor der Show absagen mussten und zudem kein lokaler Support nachverpflichtet wurde, interessiert da die meisten so viel wie der gern zitierte Sack Reis und ob dieser nun der Schwerkraft nachgibt oder nicht. So geht der Headliner eben selbst schon gegen halb Neun auf die Bühne, während es vor selbiger zusehends voller wird. Grob überschlagene 100 Minuten Programm werden die Fans für ihr Eintrittsgeld heute zu sehen bekommen, was mehr als nur solide ist. Dabei macht schon die erste halbe Stunde wieder mal deutlich, wie viele richtige gute Songs END OF GREEN in ihrer bisherigen Karriere eigentlich schon fabriziert haben. Allein das bärenstarke Material des letzten Albums, welches (fast?) komplett dargeboten wird, hat genug Highlights parat für die so manche Nachwuchstruppe ihre Schwiegermütter versetzen würde. Schon der Seelenschmeichler „Let sleeping Gods lie“, die rockigen „Killhoney“ und „Dead City Lights“ sowie die recht entspannten Klänge von „Sunday Morning“ / „Hurter“ sind das Eintrittsgeld wert. Zu meiner ganz persönlichen Verzückung finden sich auch die etwas älteren Hits „Highway 69“ und „Motor“ auf der Setlist und sogar das Daumendrücken für „Drink myself to sleep“ hat gefruchtet. Dass die Bühne nicht gerade riesig ist, hält die Schwaben natürlich nicht davon ab in bester Maiden-Manier mit gleich drei Gitarren aufzulaufen. Pluspunkte sammelt nicht nur Eintracht-Sympathisant Rainer Hampel für sein zur Schau tragen der einzig wahren Farben im deutschen Fußball, sondern auch Sänger Michelle Darkness mit seinen markanten wie liebenswerten leicht zischenden S-Lauten, und die gesamte Band für ihre spielfreudige Darbietung und den offensichtlichen Spaß an der eigenen Sache. Zugabenblöcke gibt es heute sogar gleich zwei, nämlich einen etwas ausladenderen elektronischen und oben drauf als Rausschmeißer noch einen stimmungsvollen Akustik-Doppelschlag. Jetzt aber schnell zurück in den Proberaum und an neuem Material gefeilt, die Fangemeinde wartet.

Markus Rutten – www.sounds2move.de