Bands:

 Alestorm + Tyr, Heidevolk, Adorned Brood
Location:  z7 Pratteln (CH)

Datum:

 15.04.2009
Tour:  Heathen Hammer Tour 2009

 

Pagan Metal ist wohl die metallische Musikrichtung der Stunde, die sowohl heiß diskutiert wie auch konsumiert wird. Dementsprechend verwundert es auch nicht, dass immer mehr Tour-Pakete die Bühnen dieser Welt beackern, die nur aus Pagan Metal Bands bestehen. So auch bei der Heathen Hammer Tour 2009.

Den Anfang machten an diesem Abend ADORNED BROOD, die ihrem Job als Opener des Abends durchaus gerecht wurden.  Vor allem Frontmann und Bassist Teutobot Frost erwies sich als echte Shownatur, da er es gekonnt verstand das Publikum mit seinen Ansagen und Gesten zum Feiern zu animieren. Stimmungs-Highlight des gesamten Auftrittes war dabei zweifellos der Song „7 Tage lang“, bei dem sich die Kollegen von Heidevolk auf die Bühne bemühten und mit Adorned Brood dieses trinkfreudige Lied zum Besten gaben. Alles in allem lieferten Adorned Brood einen grundsoliden und kurzweiligen Auftritt ab, der vom Publikum verdientermaßen auch mit Applaus und Zugaberufen bedacht wurde. Band No. 2 hörte auf den Namen HEIDEVOLK, die von vielen der anwesenden Pagan-Fans schon sehnsüchtig erwartet wurde. Gewohnt martialisch präsentierte sich die niederländische Band auf der Bühne, wobei ein bunter Mix aus alten und neuen Songs zelebriert wurde. So bebte beim treibenden „Vulgaris Magistralis“ die Halle, während zu „Saksenland“ die Langbehaarten Köpfe wild geschüttelt wurden, oder während sich bei „Walhalla Wacht“ ganze Schunkelreihen bildeten. Heidevolk gelang es somit mit leichter Hand das Niveau von Adorned Brood zu halten und zu übertreffen, was wiederum für die vorhandenen Live-Qualitäten dieser doch sehr sympathischen Band spricht.

Als nächstes stand das Highlight des Abends auf dem Programm, da der Auftritt von TYR bevorstand. Dabei drängte sich mir folgende Frage auf, wieso eine gestandene und exzellente Band wie Tyr nicht die Position des Headliners zugesprochen bekommt, sondern sich mit einem Slot vor den weit überbewertenden Alestorm zufrieden geben müssen? Denn Tyr bewiesen auch an diesem Abend eindrucksvoll, dass es verdammt nochmal endlich Zeit für eine richtige Headliner-Tour wird. Die Band regelte einfach alles, konnte sie doch sowohl in Sachen Songauswahl als auch Bühnenpräsenz durchwegs begeistern. Dementsprechend war die Stimmung im z7 auch auf dem absoluten Höhepunkt angelangt, Songs „Regin Smiður“, „Valhalla“ und „Hail to the Hammer“ wurden frenetisch abgefeiert. So und nicht anders muss ein gelungener Auftritt aussehen, und wie sich später herausstellte, konnten Alestorm das vorgegebene Niveau in keiner Weise halten. Sorry, aber was sollte das? Was ALESTORM als Finale des Abends hinlegten, war schlicht und einfach nur langweilig. Uninspiriert stand die Band auf der Bühne und frönte ihrem Piraten Metal, hinter dessen Bezeichnung sich nichts anders als schwachbrüstiger Power Metal verbarg. Viele Zuschauer hatten zwar trotzdem ihren Spaß an dieser musikalischen und showtechnischen Belanglosigkeit, aber mir persönlich vermochten Alestorm gar nicht zu munden, da mich die Band einfach nur enttäuschte.

Fazit: 3 überzeugende Bands standen einer ganz und gar nicht überzeugenden Formation gegenüber, was unterm Strich dennoch einen sehr gelungenen und spaßigen Abend machte.

Nando Rohner - www.sounds2move.de

 

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