Bands:

Battlelore + Ingrimm
Location: KFZ Marburg

Datum:

05.11.2009
Tour: Northern Crown Tour 2009

 

Viele Bands freuen sich besonders, wenn sie während einer Tour ein echtes Heimspiel bestreiten können oder in einen Club zurückkehren, der dem zumindest nahe kommt und der sich in der Vergangenheit bereits als gutes Pflaster herausgestellt hat. Bei den finnischen Fantasy-Metaller BATTLELORE steht zum Beispiel das Städtchen Marburg hoch im Kurs.

Und umgehrt ist es genauso, denn das KFZ ist wie schon zwei Jahre zuvor sehr gut gefüllt (auch wenn es nicht ganz so rappelvoll ist wie 2007), womit die hessische Studentenstadt abermals zum Tourhöhepunkt avancieren könnte. Auch die Band wird nicht Müde im Verlauf des Sets immer wieder ihrer (Vor-)Freude über diesen Tourtermin Ausdruck zu verleihen, während die Stimmung im Saal kontinuierlich steigt. Dieses Konzert ist sicherlich Balsam auf der Seele der Musiker, da die ersten Termine der Tour noch nicht all zu gut besucht waren, wie Sänger Tomi mit etwas enttäuschtem Gesicht nach der Show verlauten lässt. Es ist offensichtlich, dass die „Northern Crown“ Tour zu spät angekündigt wurde und auch in Sachen Promo womöglich mehr drin gewesen wäre. Doch kümmern wir uns lieber um die angenehmen Dinge, denn davon gibt es an diesem Abend mehr als genug. Nach dem ersten Haarflug zu „Moontower“ setzt es kurz darauf mit „Storm of the Blades“ und „Journey to Undying Lands“ nämlich gleich die ersten großen Hits. Wie immer in voller Kampfmontur inklusive Kriegsbemalung, Schwert und Kettenhemd spielen sich Battlelore durch ein amtliches Greatest-Hits-Set, bei dem natürlich die zierliche Sängerin Kaisa Jouhki, die heute exzellent bei Stimme und Laune ist, und ihr männliches Gegenstück Tomi Mykkänen für den meisten Alarm sorgen. „Guardians“ vom aktuellen Album „The Last Alliance“ wird heute erst zum dritten Mal überhaupt dargeboten und kommt gut an, während „House of Heroes“, „The War of Wrath“ und das mit dezenten Black Metal Anleihen versehene „We are the Legions“ für die größte Euphorie bzw. den heftigsten Moshfaktor während des regulären Sets sorgen, das mit der Gänsehautnummer „The Star of High Hope“ beendet wird. Nach diesem trotz etwas verwaschenen Sound uneingeschränkt packenden Auftritt (inkl. Kalauer-Songankündigungen der Marke „I think we have a house full of heroes here“ und „we had high hopes for this concert“, bei denen sich selbst die Bandkollegen grinsend an die bemalte Stirn fassen müssen) muss natürlich noch ein Nachschlag her. Die obligatorische Zugabe regelt diesmal alles in Grund und Boden, da besonders „Sons of Riddermark“ und der Party-Evergreen „Buccaneers Inn“ aus vollen Kehlen mitgeschmettert werden, bevor Battlelore nach „Fangorn“ sichtlich geschafft nach 90 Minuten endgültig abgehen, um direkt im Anschluss traditionell für Autogrammwünsche parat zu stehen – so was nennt man Fannähe.

Den Opener geben auf einem Teil dieser Tour die Mittelalter Rocker INGRIMM, die in Marburg offene Türen einrennen und deutlich sichtbare viele eigene Fans in der Halle haben, wodurch die Stimmung schon während den zugestandenen gut 40 Minuten gut ist. So etwas nennt man dann wohl eine erfolgreiche Grundsteinlegung.

Markus Rutten – www.sounds2move.de

 

Setlist Battlelore:

Moontower
Third Immortal
Storm of the Blades
Journey to Undying Lands
Guardians
Khazad-Dum Pt. 1
Exile the Daystar
The War of Wrath
Voices of the Fallen
House of Heroes
The Great Gathering
Pallando
We are the Legions
The Star of High Hopes
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Sons of Riddermark
Buccaneers Inn
Fangorn