Bands:

Aiden + Sign
Location: Underground Köln

Datum:

24.10.2008

Tour: "World By Storm" Tour 2008

 

Die amerikanischen Emocore/Punk Rock/New Wave-Rocker von Aiden beehren ein drittes Mal im Zuge ihres 2007 erschienenden Albums "Conviction" die deutschen Bühnen. Auf der 2007er Taste Of Chaos Tour waren sie DIE Band des Abends. Im April war der Club so gut wie ausverkauft und jetzt sind sie erneut da. Doch was ist los? Kaum jemand da! Nut gute 75-100 Nasen stehen im Club. Die letzten beiden Male als sie im Underground gespielt haben waren gute 300 da! Und dann verschiebt sich alles noch wegen der altbekannten Buspanne, die Bring Me The Horizon auch schon mehrmals hatten.

Um 21 Uhr, also eine Stunde später als geplant, fangen dann die Isländer von SIGN an. Diese machen eine Mischung aus Alice In Chains, HIM und Skid Row. Klingt komisch, ist aber doch schon so. Die Band rockt manchmal frech wie Skid Row bei "Youth Gone Wild", mal verziehen sie sich vor Schmerz wie Alice In Chains und man sind sie auch ein bisschen alternativer und elektronischer, aber über allem schweben an HIM erinnernde Melodien, mit einem Sänger der auch an Skid Rows ex-Frontmann Sebastian Bach erinnert - optisch und stimmlich! Nach ein, zwei Songs Eingewöhnungszeit geht das Material der Band schon klar. Nichts was man wirklich braucht, aber hörbar.  Dann sind AIDEN dran. Der Club ist allerdings immer noch ziemlich leer und da wird sich nichts mehr dran ändern. Dies scheint der Band aber nichts auszumachen und so rockt die auf's Quartett geschrumpfte Band munter drauf los und eröffnet mit "Teenage Queen" ihr Set. Sänger Will Francis spielt bei den Songs vom immer noch aktuellen Album "Conviction" die zweite Gitarre. Doch irgendwie passt das nicht. Warum merkt man sofort, wenn ein Song der ersten beiden Alben kommt? Da springt Will nämlich über die kleine Bühne des Kölner Clubs, wirbelt mit dem Mikro rum und geht richtig nah ans Publikum ran. So muss das sein! So wurde der 2006er Auftritt hier zu einem der besten Konzerte meines Lebens! Will selber erinnert mittlerweile auch irgendwie an die Punk Rock Version von Ville Vallo mit seinem schwarz umrandeten Augen, so mancher Pose und dem Drang auf der Bühne viel zu rauchen. Nur er ist gesprächiger. Irgendwie verlieren sie so auch ihr lauwarmes, düsteres Image mit all ihren Witzen. So ist Bassist Jake vor der zweiten, somit wohl auch ungeplanten Zugabe, schon duschen und die Band muss mit Witzen die Zeit überbrücken. Aiden wissen auch, dass sie anscheinend nicht Metal genug für Deutschland sind und versprechen nächstes Jahr ihr härtestes Album rauszuhauen. Doch zurück zum Konzert: Es gibt eine lückenlose Setlist, in der höchstens 'Fifteen' und 'Gnetic Design For Dying" fehlt. Selbst "Bliss" und "Hurt Me", mit denen ich absolut nicht gerechnet habe, sind dabei. Die Wall Of Death bei "I Set My Friends On Fire" sieht mit so wenig Nasen natürlich nicht so tödlich aus wie gewohnt, aber Aiden machen das Beste aus der Situation und legen eine wirklich gute Show hin, wo so manch andere Band sicherlich die Lust verloren hätte. Das Ganze endet auch mit zwei Zugabenteilen, einem geplanten, den anderen wohl nur wegen der großen Nachfrage - was auch für die Band spricht. Einige Cover-Songs waren auch im Set verteilt, wie ein Song von Bad Religion, einer von NoFX und "Die, Die My darling" von den Misfits, mit einem super Gag am Ende: Mitten im letzten Refrain hören sie auf. Will steht etwas zickig mit verschränkten Armen vor dem Publikum und zieht an seiner Zigarette, die verdutzten Leute applaudieren schon schüchtern und dann legen sie noch mal richtig los. Dies kam gut und sorgte für ein paar Lacher. Nach 75 Minuten war dann auch Schluss und nächste Mal kommen sie mit einem neuen Album wieder und dann ist der Club sicherlich auch wieder voll.

Sebastian Berning – www.sounds2move.de

 

- Zurück zur Übersicht -