Bands:

Within Temptation
Location: Theater aan het Vrijthof Maastricht (NL)

Datum:

21.11.2008

Tour Theater Tour 2008

 

In diesen Tagen öffnen überall die Weihnachtsmärkte, der erste größere Wintereinbruch ist gemeldet, in TV und Radio wird geraten, größere Autofahrten lieber zu vermeiden. Genau das richtige Wochenende also, um mal wieder eine Reise zu unseren Nachbarn in den Niederlanden zu machen, um – Überraschung – eine (bzw. um genau zu sein 2) Shows von almighty WITHIN TEMPTATION zu besuchen. Und wie schon des Öfteren in der Vergangenheit verspricht es auch dieses Mal wieder ganz speziell zu werden. Das Sextett lädt nämlich in schicke (und natürlich komplett bestuhlte) Theatersäle, um einen Mix aus Akustik- und Rockprogramm auf die Bretter zu bringen. Was uns konkret erwarten würde, konnte man nur erahnen, die Spannung war also bis zum Schluss deutlich größer als sonst.

Seit Monaten ausverkauft war wie die meisten der anderen Shows auch die im südholländischen Maastricht, bei der unsere Plätze in der 3. Reihe eine recht gute Ausgangsposition versprachen. Einige personelle Veränderungen gibt es zu vermelden – Schlagzeuger Stephen wird bei der kompletten Theatertour von Mike Coolen ersetzt, außerdem kommen zwei Violinisten hinzu, die den akustischen Teil des Abends stützen sollen. Mit leichter Verspätung startete das Konzert ohne Support gegen 20:30 Uhr mit dem ersten echten Highlight – der live sehr rare Bonustrack „Towards The End“ bildete den Auftakt des Akustik-Parts, bei dem Frontfrau Sharon den Adel (zumindest zeitweise) und ihre Saitenfraktion (durchgängig) auf schicken weißen Stühlen Platz nahmen. Untermalt von wirklich atemberaubenden visuellen Effekten, die sich auf einer nahezu unsichtbaren, auf halber Bühnentiefe hängenden Leinwand über die komplette Bühnenbreite erstreckten, legte die 34-jährige Bandchefin von Anfang an eine absolut perfekte stimmliche Leistung an den Tag, die mich mehr als staunen ließ. Nicht weniger spektakulär folgten darauf die Ballade „Pale“ und das fantastisch umarrangierte „Caged“, bei dem die Effekte einen Käfig simulierten, hinter dem die Sängerin zu stehen schien. Welche Worte beschreiben diese perfekte Performance am besten? Einfach nur WOW! Es gibt einfach Momente, für die man nicht mehr die richtigen Worte finden kann… Neben Songs wie „Stand my Ground“, „The Cross“ und „Frozen“, die allesamt in ein akustisches Gewand umgewandelt wurden, war ein weiteres Highlight „Somewhere“, bei dem Anneke van Giersbergen sowohl visuell auf Leinwand als auch stimmlich aus der Konserve erschien. Das Schlusslicht vor der Pause war „The Heart of Everything“ in der bereits bekannten Version, es wird also niemanden überraschen, dass es dabei so ziemlich niemanden im Saal auf dem Stuhl hielt.

Der zweite Teil des Sets startete mit „Jillian“ und „Angels“ (bei dem Sharon visuelle Engelsflügel verpasst bekam, wirklich klasse!) bekannt rockig und auch mit neuem Outfit – die Farbe des Abends war auch hier weiß. Mit „What Have You Done“ versuchte man erneut einen Ausflug in die akustische Welt, seine Bestimmung als stimmungsmäßige Sternstunde verfehlte das ursprüngliche Duett mit Keith Caputo (heute einmal mehr mit Publikum und dem Ami vom Band) aber auch dieses Mal nicht. Mit dem Sitzen war es jetzt jedenfalls endgültig vorbei, denn auch „Hand of Sorrow“ und der allseits bekannte Hit „Mother Earth“ wurden elektronisch vorgetragen und ließen das Publikum zeitweise richtig durchdrehen. Selten hat man in Holland eine so gute Stimmung gesehen! Den Zugabenblock eröffnete „Our Solemn Hour“ und nach „Memories“ und dem (so gut wie) ewigen Rausschmeißer „Ice Queen“ war´s das dann auch leider schon wieder. Was jetzt folgt ist das Realisieren. So viele Highlights an einem Abend müssen erstmal verarbeitet werden. Als erstes wäre da die absolut makellose Sangesleistung meiner Allzeit-Lieblingssängerin, die so ziemlich alles bisher Gesehene übertreffen konnte. Dazu die visuellen Effekte, perfekt auf jeden einzelnen Song des Abends abgestimmt. Eine Setlist, die kaum Wünsche offen lässt, keine wirkliche Absperrung zwischen Band und Publikum etc pp. Man muss es wirklich erlebt haben! Mit etwas Glück werde ich dieses Erlebnis bald zumindest akustisch Revue passieren lassen können – denn die baldige Veröffentlichung einer Live-CD zur Theatertour ist nicht unwahrscheinlich (die Show in Eindhoven wurde außerdem komplett gefilmt und soll als Bonusmaterial für eine kommende DVD genutzt werden). Willkommen auf Platz 1 meiner Top-Konzerte 2008-Liste!

Simone Steinbüchel – www.sounds2move.de

 

Setlist:

Towards The End
Pale
Caged
Stand My Ground
Somewhere
The Cross
Frozen
All I Need
The Heart Of Everything
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Jillian (I´d give my Heart)
Angels
Forgiven
What Have You Done
Hand Of Sorrow
Mother Earth
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Our Solemn Hour
Memories
Ice Queen

 

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