Erst wenige Wochen sind vergangen seit der großen WITHIN TEMPTATION-Show in Eindhoven und schon laden die Niederländer zum nächsten großen Ding: Ein Konzert mit dem niederländischen Metropole Orchestra in der riesigen Ahoy-Arena in Rotterdam. Eine Delegation von sounds2move ließ sich dieses vielleicht einmalige Erlebnis nicht entgehen und machte sich auf in die 500 Kilometer entfernte zweitgrößte Stadt unseres Nachbarlandes. Über 10.000 Menschen fasst die schicke Arena, die an diesem Abend natürlich ausverkauft war. Als Support fungierte Life of Agony-Sänger KEITH CAPUTO, der nicht nur sein kommendes Solo-Album vorstellte, sondern auch später bei „What Have You Done“ zurück auf die Bühne kam. Entgegen aller vorangegangener Skepsis absolvierte der Amerikaner seinen Job als Einheizer überraschend gut. Das Solo-Material des 34-Jährigen ist zwar meist deutlich ruhiger als das des Hauptacts, mit seiner Spielfreude aber konnte der kleingewachsene Sänger jedoch überzeugen.

Dass die Show von Within Temptation bombastisch werden würde, versprach allein schon das 65-köpfige Orchester, das sich anschließend auf die bereitstehenden Stühle verteilte. Gestartet wurde die über 2 Stunden dauernde Show allein durch das Orchester und den kleinen Chor, bevor nach knapp 10 Minuten zu den ersten Tönen von „Jillian (I´d give my heart)“ auch die Band den Weg auf die riesige Bühne fand. Spekulationen über Sharon den Adels Outfits gab es im Vorfeld sicherlich viele, selbige konnte man aber getrost vergessen. Denn leider gab es an diesem Abend in Rotterdam nichts Neues, sondern nur die bereits bekannten Outfits der Eindhoven-Show zu sehen. Dafür war die Leinwand im Hintergrund umso größer… Genauer gesagt sogar die größte in ganz Europa. Dass damit eine schlichtweg atemberaubende Atmosphäre gezaubert wurde, dürfte sich von selbst verstehen. Das Set wurde durch bereits Bekanntes begonnen, „The Howling“, „Stand My Ground“, „What Have You Done“, bei dem Keith Caputo seinen Part live beisteuern konnte sind nur einige Beispiele. Was folgte war wie bereits in Eindhoven der Akustik-Part, allerdings mit einem einziger Unterschied: „The Swan Song“ fand einen Platz auf der Setlist, ein Song, der es sonst fast nie ins Set schafft. Bei „Somewhere“ kam – ihr könnt es euch schon denken – wie in Eindhoven auch Agua de Annique-Sängerin Anneke van Giersbergen zur Unterstützung auf die Bühne. Der dritte Teil des Konzertes wurde dann (mittlerweile wenig überraschend) mit „Our Solemn Hour“ eingeläutet, gefolgt von „The other Half (of me)“, bei dem George Oosthoek (Ex-Orphanage) seine Grunts beisteuerte. Mit „The Promise“ folgte dann der zweite Song, der in Eindhoven nicht vertreten war, zu meinem persönlichen Leid allerdings gerade an der Stelle, wo eigentlich Zeit für das wuchtige „Jane Doe“ gewesen wäre. Songs wie „Mother Earth“ oder „Deceiver of Fools“ sind zwar feste Bestandteile einer Within Temptation-Setlist, mit dem Orchester im Hintergrund allerdings können diese Songs noch mal an Kraft zulegen und so echte Highlights im Rotterdam-Set markieren. Das obligatorische „Ice Queen“ darf zum Schluss natürlich auch nicht fehlen, die 10.000 Fans und Zuhörer freut´s natürlich.

Was bleibt ist die Frage, warum man in Rotterdam eine Eindhoven-Kopie mit Orchester zu sehen bekam, aber die Antwort dürfte nicht allzu schwierig sein. Mit 14 HD-Kameras gefilmt wird dann wohl die BLACK SYMPHONY als Hauptbestandteil der kommenden DVD fungieren. Schade eigentlich, denn zumindest für mich persönlich war die Show in Eindhoven im vergangenen November einfach packender. Trotzdem ist es natürlich verständlich, eine so große und vielleicht einmalige Show für die Nachwelt festzuhalten.

Simone Steinbüchel – www.sounds2move.de

Setlist Within Temptation:

Jillian (I´d give my Heart)
The Howling
Stand My Ground
What Have You Done
The Cross
Hand of Sorrow
The Heart of Everything
Forgiven
Somewhere
The Swan Song
Memories
Our Solemn Hour
The Other Half (of me)
The Promise
Angels
Mother Earth
Frozen
Truth Beneath the Rose
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Deceiver of Fools
All I Need
Ice Queen

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