Bands:

Porcupine Tree + Pure Reason Revolution
Location: Capitol Offenbach

Datum:

30.06.2007
Tour: Tour of a blank Planet 2007

 

Offenbar werden Porcupine Tree auch hierzulande immer bekannter. 2005 traten die Briten im Rhein-Main-Gebiet noch in der (allerdings proppenvollen) Batschkapp bzw. der lange nicht ausgelasteten Hugenottenhalle in Neu-Isenburg auf, heutzutage haben sie das noble, 1500 Leute fassende Capitol in Offenbach gut gefüllt. Bevor allerdings Musikgenie Steven Wilson und seine Mannen auf die Bretter stiegen, bekam man mit Pure Reason Revolution zunächst einen hoffnungsvollen Support geboten. Die in der Live-Besetzung auf Quartettgröße zusammen geschrumpften Prog-/ Artrocker boten eine gute Show mit dem Material ihres tollen Debüts „The Dark Third“ sowie einigen Songs, die mir von dieser Scheibe nicht bekannt waren. Leider konnten sich die dreistimmigen Gesänge und die Gitarren oft nicht gegen den sehr dominanten Drumsound durchsetzen. Trotzdem war es eine sehr gute Einstimmung auf das, was da noch kommen sollte.

Und das, was da noch kam, war schlicht und ergreifend ein großartiger Porcupine Tree-Gig, wie man sich ihn besser kaum wünschen könnte. Wie versprochen, bestand das erste Set der Ausnahmemusiker, die wieder einmal durch den zweiten Gitarristen/Sänger John Wesley verstärkt wurden, aus dem in seiner Gänze dargebotenen aktuellen Meisterwerk „Fear Of A Blank Planet“. Dass die dazu gezeigten Leinwand-Projektionen vielleicht hin und wieder arg plakativ die Probleme der heranwachsenden Generation thematisierten, fällt angesichts des fantastischen Sounds (lediglich die Bassdrum war etwas zu wuchtig) und der unglaublich präzisen Performance kaum noch ins Gewicht. Als Star des Abends entpuppte sich neben dem im ersten Set zwischen Gitarre und Keyboards hin- und herwechselnden und mit seiner charismatischen Stimme immer wieder für Gänsehaut sorgenden Wilson das Schlagzeug-Wunder Gavin Harrison. Dieser agierte noch verspielter als im Studio, verlor aber trotz des Feuerwerks an interessanten Fills niemals den Groove aus den Augen.

Im zweiten Set dann kamen die Klassiker zum Zuge. Gegenüber der letzten Tour wurden auch hier einige Songs ausgetauscht, so dass man nun z.B. in den Genuss des In Absentia-Outtakes „Drown With Me“ oder der „Signify“-Perle „Sever“ kam. Den Schlusspunkt setzte nach ungefähr zwei Stunden DauerOHRgasmus ein großartiges, energiegeladenes „Halo“. Es wäre zwar schön gewesen, zum Abschluss noch „Trains“ zu hören, aber auch so gibt es keinerlei Grund, sich zu beschweren. Unglaublich aber wahr: PT scheinen tatsächlich immer besser zu werden, auch wenn ich das nach der letzten Tour schon kaum noch für möglich gehalten hätte.

Florian Gothe - www.sounds2move.de

 

Setlist Porcupine Tree:

Fear Of A Blank Planet
My Ashes
Anesthetize
Sentimental
Way Out Of Here
Sleep Together
---
Lightbulb Sun
Open Car
Mellotron Scratch
Drown With Me
Blackest Eyes
Halflight
Sever
Even Less

---
Mother And Child Divided
Halo

 

 

- Zurück zur Übersicht -