Bands:

Atreyu + Still Remains, Engel
Location: Live Music Hall Köln

Datum:

25.11.2007
Tour: "Lead Sails Paper Anchor“ Tour 2007

 

Brandon kündigte damals im Sounds2move-Interview bereits an, dass seine Band Atreyu im Herbst auf Tour kommen würde. Still Remains-Gitarrist Jordan tat das gleiche und nun sind beide Bands zusammen auf Europatour, gemeinsam mit den Newcomern von Engel, die vor kurzem erst ihr Debüt veröffentlichten. Dieses Tourgespann machte auch in Köln Halt, um ihre neuen Alben zu promoten.

Als erste durften die Schweden von ENGEL auf die Bühne. Sagte mir die Platte nicht ganz so zu, war der Auftritt der Band doch unerwartet besser. Für Leute, die die Band um Nicolas Engelin (Ex-In Flames) nicht kennen sei gesagt, dass sie wie eine Mischung aus Sonic Syndicate und ältere Papa Roach klingen. Klingt komisch und trifft sicherlich nicht komplett zu, aber so ähnlich kann man den modernen Metal der Band beschreiben. Das Publikum reagierte erst etwas steif auf die Band, fand sich aber doch ins Material ein und klatschte nach den Songs doch schon recht nett Beifall. Nach 25 Minuten war allerdings schon Schicht im Schacht, weil die Band auf Grund technischer Probleme später anfangen musste. Machte nicht wirklich was, denn nach der Engel kamen die viel besseren STILL REMAINS. Die haben beim Autor schon gepunktet, da Frontmann TJ Miller auch ein schickes Shirt von Aiden an hatte. Still Remains fingen mit dem Instrumental und auch Titeltrack, der im August veröffentlichten Scheibe „The Serpent“ an und fegten dann auch mit „The Wax Walls Of An Empty Room“ schon schick alles weg. Der Moshpit fing an auf Touren zu kommen, auch wenn der Pit weitaus rauer war als der Großteil des neuen Albums. Schade war allerdings, dass vom 2005er Debüt „Of Love And Lunacy“ lediglich „White Walls“ und der Übersong „The Worst Is Yet To Come“ geboten wurden. Sänger TJ schien die gesamte Show hinweg wütend zu sein, so wie er grimmig über die Bühne stampfte. Vielleicht lag es am Tod des Hawthorne Heights-Gitarristen Casey am Vortag. Dem widmete er auch „Dancing With The Enemy“, welches noch am Vortag in Münster fehlte, wo Still Remains einen Day Off nutzten um bei Comeback Kid mitzuspielen. Beendet wurde das Set mit „Stay Captive“, welches ebenfalls für eine wohlige Gänsehaut sorgte.

Nach 30 Minuten Umbaupause in der nur 80er Hard Rock der Marke Mötley Crüe, Scorpions oder Whitesnake lief, fingen ATREYU nach einem richtig lauwarmen Intro mit „Bleeding Mascara“ an und sofort herrschte vor der Bühne Chaos. Atreyu zeigten sich von ihrer besten Seite und über die 70 Minuten ihres Sets äußerst redselig was ich persönlich der Band gar nicht zugetraut hätte. Musikalisch wurde all das geboten, was erwartet wurde. Sei es nun „The Crimson“, „Lipgloss And Black“, „Ex’s And Oh’s“ oder der Übersong „Right Side Of The Bed“. Vom aktuellen Album „Lead Sails Paper Anchor“ wurden die Single „Becoming The Bull“, „Lose It“, „Blow“, „Two Become One“ und der Opener mit dem dicksten Riff der Bandgeschichte - „Doomsday“ - geboten. Als Zugabe spielte die Band noch ein schickes Gitarrensolo und –Achtung- „You Give Love A Bad Name“. Richtig, der Bon Jovi-Song! Natürlich inklusive dem netten Breakdown in der zweiten Strophe wie auf der Studioaufnahme des Covers, welches zuvor auf irgendeiner Compilation veröffentlicht wurde. Sehr großes Kino bei dem die Party ein letztes Mal anstieg. Dann war nach 70 Minuten Schluss mit einem wirklich astreinen Auftritt einer der Bands, die Emo/Metalcore in Perfektion bieten und sich neuerdings lieber dem Hard Rock der 80er Jahre zuwenden. Wirklich ein sehr gelungener Auftritt, der ordentlich Spaß gemacht hat – der Band und dem Publikum bzw. Moshpit, der die volle Distanz über am rotieren war.

 

Sebastian Berning – www.sounds2move.de

 

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