Den ganzen Freitag hindurch lag schon eine drückende Hitze über der Stadt, die auch spät abends um 22 Uhr, als ich mich in der
Kuppel einfand, nicht weniger zu werden schien. Doch im direkten Vergleich zu den vorherrschenden Temperaturen des darauf
folgenden Konzertes von Gurd kam diese Hitze eher einer erfrischenden Brise gleich.
Doch bevor es hieß "Bang that Head that doesn`t Bang" war zuerst die ebenfalls aus Basel stammende Band Mole an der Reihe.
Und mit ihrem technisch gekonnt präsentierten Mix aus vertrackten und teilweise alternativ angehauchten Melodiestrukturen,
schön groovigen Passagen und dem Kate Bush-artigen Gesang von Frontdame Rosie konnte die im Jahr 2000 ins Leben gerufene Band
durchwegs überzeugen. Was hingegen nicht überzeugen konnte, das waren die englischen Ansagen von Rosie, die nicht nur deplaziert
wirkten (man bedenke, dass in Basel Deutsch gesprochen wird), sondern auch beim Publikum mehrheitlich auf taube Ohren stießen.
Nichtsdestotrotz möchte ich an der Band an dieser Stelle ein gutes Attest ausstellen, da Mole nicht nur eigenständige,
sondern auch schwer unterhaltsame Musik zum Besten gaben.
Als nächstes war es Zeit für Gurd, die nach langer Zeit an diesem Abend endlich wieder in ihrer Heimatstadt Basel spielten.
Von daher hatten sich vor der Bühne nicht nur "normale" Fans versammelt, sondern man sah auch so manchen Musikschaffenden Kollegen
wie z.B. Darkmoon Sänger Matthias, Pure Inc. / The Order Sänger Gianni und Secondhand Child Sänger Kurt, der sich im laufe des
Abends noch zu einem Stagedive hinreißen lies, die sich allesamt als bekennende Gurd Anhänger zu erkennen gaben. Und die Band
selber entlohnte diese ansehnliche Publikumsansammlung mit einem superben Gig, der mit seiner explosiven Power und seinem
schweißtreibenden Groove die Grundmauern der Kuppel erschütterte. Die Band um Frontmann V.O. legte sich mit solch einer
sichtbaren Spielfreude ins Zeugs, dass das Publikum gar nicht anders konnte, als zusammen mit der Band kollektiv am Rad des Wahnsinns
zu drehen. Songs wie "Bang!" - zum Teufel, ich LIEBE diesen Song - "The Spirit of Rock", "Get Up", "Face to Face", "Skin Up!",
"Bullshit", "The Grand Deception" und "Rule the Pit" wurden förmlich hysterisch und vollkommen von Sinnen abgefeiert. Wo man den
Blick auch hinschweifen ließ, überall bewegten sich die Leiber und die Köpfe wurden im Takt des Grooves bewegt, während immer
wieder Stagediver über die Köpfe der Zuschauer hinweg flogen.
Von daher erstaunte es auch nicht, dass Gurd nicht einen, sondern ganze zwei Zugabeblöcke spielen mussten, da die Zuschauer
verständlicherweise einfach nicht genug vom Thrash Metal der Hausmarke Gurd bekamen.
Fazit: Gurd lieferten an diesem Abend ein Heimspiel nach Maß ab, über das man vollkommen zu Recht wohl noch lange sprechen wird.
Nando Rohner - www.sounds2move.de/ /
24.Mai 2007 |