Bands:

Comeback Kid + Final Prayer, Justice, Black Friday 29, Rise and Fall

Location:

Matrix Bochum

Datum:

24.02.2007
Tour:

"Broadcasting..." Releaseshows

 

Wenn es im Moment eine Band gibt, die frischen Wind in die Hardcore-Szene bringt, dann ist es sicherlich Comeback Kid. Eben diese touren im Zuge der in Europa noch bevorstehenden Veröffentlichung ihres neuen Albums „Broadcasting…“ auch durch deutsche Lande um live schon mal zu zeigen, was bald auch auf Platte serviert wird. Natürlich kommen die Kids nicht alleine, sondern haben sich Verstärkung mitgebracht.

Als erstes dürfen die deutschen Final Prayer dem Publikum der Bochumer Matrix mit ihrem an Hatebreed erinnernden Hardcore einheizen. Hier gilt zwar „Kennste einen Song, kennste auch die fünf nächsten“, aber trotzdem schaffen die Jungs es ein bisschen Stimmung und Spaß zu verbreiten. Zwar wirkt die Show typisch Hardcore, aber es ist ja noch früh am Abend und zum einheizen genau richtig. Ebenfalls freut man sich über den guten Sound, den man 1. beim Anblick der zwei Stockwerke unter der Erde liegenden Konzerthalle nicht vermuten würde und 2. sollte der Sound auch den ganzen Abend so bleiben. Nach guten 30 Minuten verabschieden sich Final Prayer dann auch schon unter Anstandsapplaus.

Danach durften die Belgier Justice ran. Diese stellten mit ihrem Old-school Emocore, der nach Faith No More treffen auf Hardcore und schiefen Klargesang klang, für mich dann auch schon gleich den Tiefpunkt des Abends dar. Dennoch hatten die Jungs ein paar Fans mitgebracht und verbreiten beim vorderen Drittel der länglichen „Röhre“ gute Stimmung und die ersten, noch überschaubaren Pits. Auf diesen persönlichen Tiefpunkt folgten die deutschen Jungs von Black Friday 29, welche mit nettem Hardcore und guten Ansagen das Publikum erneut anheizen konnten und mehr als nur Anstandsapplaus zwischen ihren Songs ernteten. Zwar sticht auch hier kein Song wirklich heraus, aber die gebotene Show gefiel den Leuten und die Band hatte ebenfalls sichtlich Spaß am eigenen Gig. Mit Rise And Fall standen dann erneut Belgier auf der Bühne und diese hatten sofort ihre Fans auf ihrer Seite. Geboten wurde hier noisiger Hardcore mit einer Menge Aggression – egal ob musikalisch oder showtechnisch. Ein Sänger, der sich die Seele aus dem Leib schrie, ein Drummer, der nur so auf seine Becken einschlug und eine Saitenfraktion, die ebenfalls in einer Art Rausch zu verweilen schien. Je mitreißender die Show, desto weniger mitreißend sind allerdings die Songs. Auch hier gilt, dass man nach drei Songs die Band schon gänzlich zu kennen scheint.

Dann war es endlich soweit: Comeback Kid stürmten nach einem kurzen Intro die Bühne und sofort tobte der Bär in der Matrix. Die Band ging von 0 auf 157! Das Publikum tat es ihnen gleich und ging zu alten Hits wie „All In A Year“, „Die Tonight“ oder „False Idols Fall“ genau wie zu den neuen Perlen ordentlich steil. Alle Gangshouts wurden von den gut 500 Anwesenden Fans mitgesungen und die Band wurde vom ersten bis zum letzten Ton ordentlich abgefeiert. Vollkommen zu Recht bei solch einer energiegeladenen Show. Sänger Andrew sprang, rannte und hechtete über die Bühne, dass man beinahe Angst bekam, dass der Gute sich völlig verausgabt. Den Höhepunkt stellte natürlich wieder der Übersong und Hit von Comeback Kid - „Wake The Dead“ - dar, der von jeder Kehle mitgesungen wurde. Mit der Zugabe in Form von „Final Goodbye“ war dann auch schon nach genau 36 schweißtreibenden Minuten Schluss. Jeder verlies die Halle mit der Gewissheit eine der Hardcore-Bands der Stunde gesehen zu haben und zudem bereits die Songs ihres nächsten Meisterwerks gehört zu haben. Was will man mehr?

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 01.03.2007

 

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