Bands: |
Cloudberry + Gods of Blitz |
Location: | Schlachthof, Wiesbaden |
Datum: |
23.04.2007 |
Tour: | Reporting A Mirage Tour |
Eine gute und eine schlechte Nachricht: Tent fallen aus. Dafür springen
spontan Cloudberry ein. Wer Cloudberry schon eine Weile beobachtet, aber vielleicht
lange nicht mehr live gesehen hat, hat heute Abend die Gelegenheit zu beobachten,
wie sehr das ehemalige 'Projekt' über sich selbst hinaus gewachsen ist
und endlich zu einer richtigen Band emporgewachsen ist. Mit der Hinzunahme von
Moni Grysa am Bass und Thomas Hofmann hinter den Trommeln hat Sänger Marco
Pleil alles richtig gemacht.
Dank
des strahlenden Sonnenscheins ist die Räucherkammer nicht ein mal halbvoll.
Die Meisten ziehen es vor draußen noch ein Bier zu trinken. Diejenigen
aber, die immer hungrig nach neuer, aufregender Musik sind, die bleiben und
wippen emsig mit den Füßen. Vornehmlich zu Tracks des aktuellen Albums
"Destroyer" (2005), aber auch zu vielen brandneuen Stücken, die
nun - frisch aus dem Studio – endlich in die weite Welt entlassen werden können.
Solch eine Neuschöpfung ist unter anderem auch "HRDFLR", dessen
Live-Premiere heute gefeiert wird. Überraschend auch das Harmful-Cover
"Indigestible", das eigens für das 15-jährige Jubiläum
des Frankfurter Urgesteins eingeübt wurde, und nun so gut gefällt,
dass es dauerhaft ins Set übernommen wird.
Das überaus ohrwurmtaugliche "Hits And Hugs" sowie "A Feeling
Justified" werden mir noch Tage im Ohr hängen. Endlich trauen sich
Cloudberry wieder über die magische Zweiminutengrenze eines Songs zu gehen.
Mehr Mut zur Länge! Besonders live sieht man immer wieder schön, wie
verwirrt das Publikum drein schaut, wenn nach nicht mal einer Minute dreißig
wie im Opener "Punface" bereits der nächste Titel folgt. Darüber
hinaus bringen Zäsuren in einigen Songs das Publikum immer wieder dazu
an den falschen Stellen zu klatschen. Derjenige, der die Songs kennt, schmunzelt.
Aber macht nicht gerade Verwirrung viele Dinge erst interessant?
Im Falle Cloudberrys muss man hier ein deutliches Ja setzen. Man
möchte gerne ein zweites Mal hinhören. Katrin Reichwein - sounds2move.de / 30.04.2007 |