Bands:

Düsenjäger / Secondhand Child
Location:

Hirscheneck (Basel /Schweiz)

Datum:

22.Januar 2007
Anlass :

schimmern Tour 2007

 

Nachdem mich Secondhand Child mit ihrem ersten Album "What do you Live for?" sehr überzeugt haben, wollte ich - neugierig wie ich bin - auch herausfinden, was die Band live so auf dem Kasten hat. Und wie es der Zufall so wollte, spielte die Band am vergangenen Montag einen Gig im Vorprogramm der deutschen Punk-Rocker Düsenjäger.

Pünktlich um 21.30 Uhr betraten Secondhand Child die Bühne des Hirschenecks, um sogleich mit "The Importance Of Being Stupid" energiegeladen loszulegen. Doch wie heißt es so schön: Aller Anfang ist schwer. So verspielte sich nach wenigen Sekunden der Schlagzeuger so dermaßen, was nicht nur den Abbruch des Songs nach sich zog, sondern auch humoristische Bandkommentare wie:

"Wisst ihr, unser Schlagzeuger ist ein wenig nervös heute."

"Genau. Er ist halt ein Mädchen."

"Und Mädchen können nicht so gut Schlagzeugspielen."

"He, es gibt auch gute weibliche Schlagzeuger." (Richtig! Eine davon hört auf den Namen Lars Ulrich; Anm. d. Redakteurs)

Damit bewies die Band nicht nur wie gut sie ihren Schlagzeuger triezen können, sondern auch, dass sie über eine gesunde Portion an Selbsthumor verfügt. Von daher geriet dieser anfängliche Fehler nicht zum peinlichen Moment, sondern eher zur unterhaltsamen Showeinlage, die so manchem Zuschauer ein Grinsen aufs Gesicht zauberte. Doch dann war es an der Zeit für den zweiten Versuch, stimmten Secondhand Child abermals "The Importance Of Being Stupid" an, wobei diesmal alles tadellos klappte. Und ab diesem Zeitpunkt konnte die gut aufgelegte Band auch demonstrieren, dass sie nicht nur mit humoristischen Sprüchen, sondern auch mit ihrer Musik absolut zu unterhalten vermochten. Zwar gestaltete sich der gesamte Auftritt teilweise ein wenig chaotisch, was auch daran lag, dass die Bühne einfach zu klein war und zu wenig Platz für ungestüme Bewegungen bot, aber nichtsdestotrotz rockten Songs wie "Freak In Cage", "Fight In The Moshpit", "Understanding" oder auch "All In Vain" ordentlich die Bude. Wobei Secondhand Child der Spaß an der Sache an der Nasenspitze anzusehen war und die Band im Allgemeinen einen sehr sympathischen Eindruck hinterließ und sich über jede noch so kleine Publikumsreaktion sichtlich freute. Mit "Can't Stop Us" beendete die Basler Formation ihr Set, womit man abschließend nur noch festhalten kann, dass Secondhand Child einen zwar leicht chaotischen aber dafür schwer unterhaltsamen Auftritt hingelegt haben.

Nach einer kurzen Umbauphase war es dann Zeit für Düsenjäger, die mit ihrem Punk-Rock ebenfalls für solide Unterhaltung sorgten. Dabei ging die Band um einiges unchaotischer als die "Kinder aus zweiter Hand" zu Werke, was ihren Auftritt aber auch nicht so kurzweilig machte wie den von Secondhand Child. Vielmehr war es Düsenjäger anzumerken, dass die Band schon etliche Gigs absolviert hatte, was wiederum den Auftritt ein wenig zu abgebrüht wirken ließ. Mit sichererer Hand zockte die Band Songs wie "Stadt hau ab", "Weiß Weiß Weiß", "Everyday is like Monday" oder auch "Maulwurf" die allesamt zwar sehr unterhaltsam ausfielen aber beim Publikum nicht wirklich für Euphorie sorgten. Von daher gestaltet sich der Auftritt von Düsenjäger zwar als sehr solide, aber mir persönlich haben Secondhand Child an diesem Abend mehr Spaß bereitet.

Nando Rohner - http://www.sounds2move.de/ / 25.01.2007

 

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