Bands:

Genesis
Location:

Stade de Suisse, Bern (CH)

Datum:

17. Juni 2007
Tour:

Turn it on Again Tour 2007
Autor: Nando Rohner

 

Sie wollen es nochmals wissen, die gestandenen Herren von Genesis. Nachdem Phil Collins im März 1996 die englische Kultband verlassen und in die kommerziell erfolglose Zukunft entlassen hatte, wurde im Oktober 2006 eine neue Tour im kommerziell erfolgreicheren "Original" Line Up Collins, Banks und Rutherford angekündigt.

Und am Sonntag, dem 17. Juni 2007, war es nun also soweit: Genesis machten im Zuge ihrer großen "Turn it on Again" Tour halt im Stade de Suisse in Bern. Und wie nicht anders zu erwarten strömte eine gewaltige Anzahl an Fans ins Stadium, das sich schon Stunde vor dem eigentlichen Auftritt mehr und mehr füllte. Fast pünktlich um 19.30 Uhr betraten Genesis, die in der Vergangenheit vollkommen zu Recht Musikgeschichte geschrieben haben, die Bühne und eröffneten den Abend mit dem "Titeltrack" der Tour, dem Song "Turn it on Again". Was danach folgte war ein bunter Mix aus progressiven und somit auch überlangen Songs - z.B. "Domino", "Duke`s Travels", "Cinema Show" und "Home by the Sea" - aus der Zeit als unter anderem noch Peter Gabriel und Gitarrengenie Steve Hackett zu Genesis gehörten, und eingängigen und massentauglichen Komposition - z.B. "Invisible Touch", "Land of Confusion", "Mama", "No Son of Mine" und "That`s all" - aus der Ära als Phil Collins die Federführung übernommen hatte. Die kommerziell erfolglose, aber musikalisch dennoch nicht so schlechte Zeit mit Drittsänger Ray Wilson wurde dabei vollkommen außen vor gelassen, was auf der einen Seite zwar verständlich war, aber dennoch einen leicht fahlen Nachgeschmack hinterließ. Dieser wurde jedoch durch die gekonnten, unterhaltsamen, aber auch routiniert daherkommenden Ansagen von Phil Collins wieder wettgemacht, wobei sich Mr. Collins nicht nur in Englisch, sondern auch in gebrochenem Deutsch und einwandfreiem Französisch mit den Fans unterhielt. So äußerte er sich über den niederprasselten Dauerregen mit einem "Scheiß Regen" und beschwerte sich, dass der Regen seine Frisur ruiniert (man bedenke an dieser Stelle bitte, dass Phil Collins eine Glatze hat). Auch die kleineren und größeren Singspiele kamen beim Publikum glänzend an, womit die Stimmung nicht nur dank der Songs, sondern auch wegen der eingestreuten Show sich auf einem konstant hohen Niveau bewegte. Nach ca. 120 Min verabschiedeten sich Genesis von der Bühne, nur um nach endlos erscheinenden Minuten und lauten "Zugabe" Rufen den Fans einen leckeren Nachschlag zu servieren. Kamen doch innerhalb des Zugabeblockes unter anderem der Songhit "I can't dance" und der Überklassiker "Carpet Crawlers" zu ihrem Liverecht, was dieses durchwegs superbe Konzert würdig ausklingen ließ.

Nando Rohner - www.sounds2move.de 19. Juni 2007

 

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