Bands:

Trivium + Annihilator, Sanctity

Location:

Kantine Köln

Datum:

17.05.2007
Tour: "The Crusade Tour 2007"

 

Zwei Tage vor dem Konzert wurde bekannt gegeben, dass die Show nicht im E-Werk stattfindet, sondern in der eher unbekannten Kantine. Beim Eintreffen sah man eine kleine Halle in die um die vielleicht 1000 Leute passen mögen, die bereits fast vollständig anwesend zu sein schienen.. Egal ob junge Metaller mit Killswitch Engage-Shirts oder 40 Jährige Metaller mit Kutten und Tourshirts aus den 80ern und frühen 90ern, das Publikum war bunt gemischt – und scheint nicht das allergrößte Interesse am Opening Act Sanctity zu haben.  Aber selbige touren mit den Songs ihres Debüts „Road To Bloodshed“ auch zum ersten Mal in Europa. Für ihren Newcomer-Status kamen die vier Amerikaner beim Publikum aber sehr gut an. Und zwar vollkommen zu recht! Sehr gute Songs haben sie und live wurden diese auch sehr gut umgesetzt. Egal ob „Beneath The Machine“, „Zippo“, „Billy Seals“ oder das großartige „Road To Bloodshed“, bei dem die größte Gänsehaut aufkam. Spielfreude, Können und gutes Publikum zusammen ergaben eine gute Darbietung, die nach genau 30 Minuten im großen Beifall endete.

Als nächste Band enterte die kanadische Legende Annihilator unter großen Jubel die Bühne, wobei es für viele unverständlich war, dass die Band vor Trivium spielte. Vor allem das ältere Publikum hatte trotzdem sichtlich gefallen an der Band. Auf ihren Alben bieten Annihilator zwar regelmäßig einen Mix aus genialen und leider auch langweiligen Songs, aber an diesem Abend hatte man sich ausschließlich für die Glanzpunkte in konzentrierter Form entschieden. Sänger Dave Padden gelangen von thrashigem Gesang, über klarem Gesang bis hin zur Kopfstimme alle Gesangslagen mit Leichtigkeit – Bravo. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand natürlich dennoch Chef Jeff Waters und der schüttelte sich die frickeligsten Soli aus dem Ärmel und sah dabei immer noch äußerst lässig aus. Aber auch neben ihm auf der Bühne standen drei weitere Männer, die ebenso sichtlich Spaß an der Show hatten. Trotz vieler Klassiker sind Annihilator nicht die Band, die jeden Abend allein 2000 Leute anzieht, dafür auf der anderen Seite aber noch neue Fans dazu gewinnen kann. Das schienen sie an diesem Abend getan zu haben, so wie „Set The World On fire“, „Maximum Satan“ und natürlich „Alison Hell“ abgefeiert wurden.

Punkt halb 11 ertönte dann ein Intro im Stile der True Metaller Manowar und läutete ein regelrechtes Metal-Inferno ein. „Entrance Of The Conflagration“ eröffnete die Show und die Massen gingen sofort steil. Moshpits und Headbangen sind hier Standart. Trivium gaben sich routiniert, aber hatten auch Spaß in den Backen und das Publikum dankte es ihnen mit massig Moshpits, Circlepits und Mitsingparts. Songs wie „Detonation“, „Unrepentant“ oder „Ignition“ vom aktuellen  Album „The Crusade“ wurden genauso abgefeiert wie „Like Light To The Flies“ oder „Dying In Your Arms“ vom 2005er  „Ascendancy“ oder die beiden „Ember To Inferno“-Songs „Ember To Inferno“ und das sehr geil vorgetragene „Requiem“. Der Übersong des Abends war und wird sicherlich immer „Pull Harder On The Strings Of Your Martyr“ sein, welches das Konzert nach 85 Minuten abschloss. Trivium boten eine sehr gute Show, der selbst verlorene Geldbörsen ihrer Fans, leere Akkus im Empfänger von Matts Gitarre (inkl. resultierender Soundproblem) und 45 Sekunden von Manowars „Fighting The World“ nichts anhaben konnten. Hat man es hier also mit den neuen Kings Of Metal zu tun? Das wird die Zeit zeigen, das Zeug dazu haben die Jungs dafür auf alle Fälle.

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 18.05.2007

 

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