Bands:

Caliban + Heaven Shall Burn, Bleeding Through, I killed the Prom Queen, All Shall Perish

Location:

Live Music Hall Köln

Datum:

17.03.2007
Event:

"Darkness over Europe" Tour 2007

 

Caliban touren erneut im Zuge ihres immer noch aktuellen Albums “The Undying Darkness” durch Europa und kommen mit eher selten hier aufspielenden Bands um die Ecke. Diese wären die Metalcoreler von I Killed The Prom Queen, die Death Meta l/ Hardcore-Recken von All Shall Perish und die fünf Jungs und die Dame von Bleeding Through mit ihrem Metalcore mit Cradle Of Filth-Elementen. Dazu gesellen sich nur in Köln auch noch die altbekannten Heaven Shall Burn, um die ausverkaufte Halle noch weiter anzuspornen.

Als erste dürfen I Killed The Prom Queen auf die Bretter um ihre Musik mit ihrem neuen Sänger vorzustellen. Sofort ist die Karate-Armee bereit und führen sich gegenseitig ihre Moves vor. Musikalisch geht es nicht seichter zu: Gekreische, fette Moshparts, Metal, Hardcore, klarer Gesang. Alles zu einem heftigen Metalcore-Gebräu vermischt und oft mit so genialen Songs wie „Say Goodbye“ oder „Sharks In Your Mouth“ gesegnet. Allerdings haben die Fünf nur 20 Minuten Spielzeit und können nach fünf Songs unter großen Applaus leider auch schon die Bühne verlassen. Nach ihnen dürfen dann All Shall Perish ans Werk gehen. Diese bieten dem geneigten Zuhörer eine Mischung aus Metalcore und Death Metal, manche würden es vielleicht Deathcore nennen. Mir persönlich zu langweilig, eintönig und stumpf, obwohl die Jungs an ihren Instrumenten auch einiges auf dem Kasten haben. Vielen in Publikum schien es zu gefallen und mit einer Anti-Bush-Ansage punktet man ohnehin immer. Nach 35 Minuten war dann auch für die Band Schluss und sie durften Platz für den heimlichen Höhepunkt des Abends machen. Der heißt Bleeding Through, kommt aus Amerika und startet sofort mit „For Love And Failing“ ins Set und gleichzeitig auch den ersten wirklich großen Pit des Abends. Was da alles abging war schon nicht mehr friedlich. Körpergulasch von feinsten soweit das Auge reicht. Bleeding Through dankten es mit einer äußerst energiegeladenen Performance. „Kill To Believe“, „Confessions“, „Love In Slowmotion“, „On Wings Of Lead“ und „Love Lost In A Hail Of Gunfire“ erledigten den Rest und erschöpften wirklich jeden, der sich auch nur in der Nähe des Moshpits aufhielt. Leider wurden keine Songs vom Debüt „Dust To Ashes“ und dem Nachfolger „Portrait Of The Goddess“ gespielt, da diese hier nicht offiziell veröffentlichlicht wurden. Macht das Konzert nicht schlechter, aber „Rise“ wäre sicherlich noch einmal geil gekommen. Dann war es zeit für „Häwön Shäll Böhrn“ aus dem netten Osten der Republik. Alle in schwarz oder weiß gekleidet und mit Aushilfsdrummer. HSB bieten einmal mehr eine andere Setlist als noch auf der „Hell On Earth“-Tour oder den „Santa Claws Nights“ Ende 2006. Alte bekannte wie „The Only Truth“, „Counterweight“, „mybestfriends.com“ oder der Übersong „The Weapon They Fear“ laden die Massen natürlich sofort wieder zum moshen ein. Die anfänglichen Soundprobleme verfliegen zum Glück recht schnell und somit erlebt man erneut einen soliden Gig der Erfurter.

Nach einem äußerst schicken Intro ernten Caliban dann die Bühne für ihr „Quasi-Heimspiel“. Sofort geht es äußert gut los mit „I Rape Myself“ und „The Revenge“. Doch was ist das? Wo sind die schiefen Töne, die Dennis immer mal wieder reinbaut? Weg! Der Typ singt auf einmal besser als je zu vor und somit ist die Gänsehaut im „The Revenge“-Refrain noch größer. Alle Hits werden routiniert und doch mit Freude vorgetragen, unterbrochen von sympathischen Ansagen. Natürlich ganz großes Kino erneut „The Beloved And The Hatred“ mit mächtigen Publikum-Shouts. Auch der neue Song „I Will Never Let You Down“ überzeugt und macht schon Laune auf das im Mai erscheinende neue Album „The Awakening“. Nach guten 75 Minuten war dann auch Schluss und die Frage des Abend bleibt, ob so viele extreme Bands überhaupt gut für einen Abend sind. Waren die Zuschauer doch bei Bleeding Through noch derbst abgegangen, aber spätestens nach der Wall Of Death bei Calibans „Stigmata“ das Limit erreicht und nur noch zu wenigen Höhepunkten volle Moshkraft aufgefahren. Alles in allem trotzdem ein sehr guter Konzertabend.

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 20.03.2007

 

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