Bands:

Saltatio Mortis + Feuerschwanz
Location: Kulturzentrum Kreuz Fulda

Datum:

15.11.2007
Tour: Aus der Asche Tour 2007

 

Saltatio Mortis sind Wiederholungstäter. Denn die Mannheimer Mittelalter-Rocker waren nicht zum ersten Mal nach Fulda gekommen, um der erzkatholischen Barockstadt das Rocken und Tanzen näher zu bringen. Ein Andenken an den letzten Aufenthalt in Fulda kann sich mittlerweile übrigens jeder ins heimische Wohnzimmer holen. Denn genau an dieser Stelle entstand etwa 2 Jahre zuvor der Text zu „Irgendwo in meinem Geiste“ vom aktuellen Album – doch dazu an anderer Stelle mehr. Ob’s diesmal wieder genug Inspiration für neue Songideen gab? Vielleicht, aber nur, wenn wieder alles stimmt. Und danach sah es in der ersten halben Stunde nach Öffnung der Pforten nicht wirklich aus.

Denn Anfangs war das Kreuz noch eher spärlich gefüllt, als gegen 20:00 Uhr FEUERSCHWANZ die Bühne betraten und mit einer gehörigen Portion Spielwitz und Selbstironie zum Tanz baten. Die WGT-Dauergäste auf der Bühne sorgten dabei mit lockeren Ansagen und humoristischen Einlagen für die ersten Lacher des Abends und zu Stimmungsnummern wie der unverzichtbaren Bandhymne „Met und Miezen“ konnte dann sogar schon mal die erste Polonaise mit beachtlicher Länge durch das Kulturzentrum geschickt werden. Mit derart vorgewärmten Lachmuskeln und aufgewärmtem Tanzbein brauchten dann auch SALATIO MORTIS, die mit „Prometheus“ ins Set starteten, nicht lange, um das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Hierfür sind „Des Sackbläsers Gassenhauer“ wie „Tritt ein“, „Falsche Freunde“ oder das explizit nicht dem Wirt gewidmete „Der Heuchler“ natürlich prädestiniert. Doch schon wenige Monate nach Veröffentlichung saß bei fast allen Anhängern auch das Material vom neuen bandinternen Referenzwerk „Aus der Asche“ perfekt, sodass häufig aus vollem Hals mitgesungen wurde und sich Band und Musiker gegenseitig immer wieder zur Bewegung anstacheln konnten. Von der Textsicherheit der mittlerweile zahlreicher gewordenen Besucherschaft profitierte neben der Stimmung auch Sänger Alea, der sich an diesem Tag mit einer Grippe herumschlagen musste, aber der sich dennoch nur wenige Aussetzer leistete. Neben den Fans scheinen auch die Spielleute, die sich wie gewohnt gern mit kleinen Lästereien gegenseitig pisakten, heiß auf das neue Material zu sein, denn „Aus der Asche“ wurde an diesem Donnerstagabend fast komplett auf die Bretter gebracht. Eine gute Entscheidung, denn „Spielmannsschwur“, „Sieben Raben“, „Tod und Teufel“ oder „Uns gehört die Welt“ sind schlicht und einfach wahre Stimmungsgaranten.

Nach knappen 2 Stunden und 2 Zugaben wurde ein gelungener Konzertabend ebenso melancholisch beendet, wie es auch beim neuesten Dreher der Fall ist – nämlich mit der Gänsehautnummer „Nichts bleibt mehr“, die stilsicher mit akustischen Gitarren vorgetragen wurde. Sogar der auf der Bühne sonst eher extrovertierte Alea war deutlich ergriffen von der Intensität des Stückes, sodass er sich tränengerührt erst einmal einen Moment zum Durchatmen nehmen musste. Doch dann brachte er es doch noch auf den Punkt: O-Ton „Es war schweinegeil“. Dem muss glaube ich nichts mehr hinzugefügt werden. Außer dass man jetzt gute Chancen auf eine weitere Komposition „Made in Fulda“ haben dürfte.

Markus Rutten – www.sounds2move.de

 

 

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