Bands:

Machine Head + As I lay dying, Dew-Scented
Location: Docks Hamburg

Datum:

13.06.2007

 

Hamburg war das einzige Hallenkonzert, das die Jungs von Machine Head diesen Sommer in Deutschland spielten. Tage vorher standen Rock Am Ring und Rock Im Park an, was natürlich nicht jedermanns Sache ist. So begab auch ich mich aus dem schönen Ruhrgebiet hoch in den Norden, um meine Helden endlich einmal live zu sehen. Vor dem Einlass stand schon eine riesige Schlange, der gegen 19:00 endlich Einlass gewährt wurde. Schon um 19.35 Uhr starteten Dew-Scented ihren Auftritt – 25 Minuten früher als angekündigt, was glücklicherweise die Spielzeit nicht einfach vorzog, sondern auf 45 Minuten verlängerte. Geboten wurde währenddessen Standart Death/Thrash Metal zum lockeren einbangen, unterbrochen vom obligatorische „Hörner in die Luft“ - is ja auch richtig Metal. Die Show wirkte eher langweilig als aufregend, genau wie die Musik. Dennoch gab es Applaus, aber zu mehr als einem ersten winzigen Moshpit reichte es dann doch noch nicht.

Wie es besser geht zeigen die Christen von As I Lay Dying, denn da ging einiges. Nach einem handgemachten Intro ging es auch gleich heftig mit „Confined“ los. Vorne bangen, hinten moshen. Der neue Bassist John Gilbert, der auch die Klargesänge für den ausgestiegenen Clint Norris übernommen hat, machte seine Sache verdammt gut. Die Töne sitzen und eine gewisse Ähnlichkeit besteht, so dass bei „Distance Is Darkness“ im gesungenen Teil eine mordsmäßige Gänsehaut vermittelt wurde. Weitere Abrissbirnen waren „94 Hours“, „Meaning In Tragedy“, „Empty Hearts“ oder auch „Darkest Nights“. Jeder der Songs wurde vom Publikum wärmstens aufgenommen und richtig heiß abgefeiert: Gesänge, Moshpits und Circlepits. Die Band selber war ebenfalls bestens gelaunt, so dass beim abschließenden „Forever“ alle noch einmal alles gaben, egal ob auf oder vor der Bühne, wo der letzte Circlepit noch mal die letzten Standhaften zerstörte. Klasse Gig mit viel Schweiß!

Nach einer halbstündigen Umbaupause kamen dann Machine Head auf eine rot angeleuchtete Bühne, um den Abend mit dem „The Blackening“-Opener „Clenching The Fist Of Dissent“ zu beginnen. Und auch hier ging ab Sekunde 1 ein Ruck durch die Bude! Überall Mosher und Banger. Auch beim darauf folgenden „Imperium“ gingen die gut 2.000 Leute ab wie ein sprichwörtliches Zäpfchen. „The Blood, The Sweat, The Tears“, „Take My Scars“, „Ten Ton Hammer“, „Aesthetics Of Hate“ oder „Old“ zerlegten den ganzen Schuppen dann schon fast in seine Bestandteile. Währendessen sang wirklich jeder Einzelne jedes Worte mit – jeder!  Robb Flynn, Phil Demmel, Adam Deuce und Dave McClain waren in Topform und zockten so ziemlich jeden Hit, den man von Machine Head hören will. Nur wie kann man kein „The Burning Red“ spielen? „Descend The Shades Of Night“ blieb ungeachtet dessen die einzige Ballade, aber nicht der einzige Gänsehautmoment. Selbst beim Übersong „Davidian“ kann man eine bekommen, wenn das ganze Publikum bei der Ansage „Let freedom ring with the shotgun blast“ mitbrüllt und der Song dann losbricht. Nass und erschöpft aber dafür glücklich und zu frieden verließen die Zuschauer nach 85 Minuten die Konzerthalle. Live sind Machine Head eine Macht und davon kann sich jeder wieder im Winter überzeugen, wenn sie mit Trivium, Shadows Fall, Arch Enemy und Dragonforce auf große Tour kommen.

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 20.06.2007

 

- Zurück zur Übersicht -