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Als Dream Theater Anfang 2004 im Rahmen der "Train Of Thought"-Tour zum letzten Mal in der Jahrhunderthalle aufspielten, zeigte sich Mike Portnoy noch etwas ungehalten wegen der teils sehr verhaltenen Fan-Reaktionen. Dazu hatte er dieses Mal allerdings keinerlei Anlass, da die Band von der ersten Sekunde der Show an begeistert gefeiert wurde. Dementsprechend waren die Musiker, insbesondere James LaBrie, auch überaus guter Laune und spielten ein absolut gelungenes Konzert. Selbst der extrem zurückhaltende John Myung zeigte, indem er sich beim mit überarbeitetem Arrangement dargebotenen "Images & Words"-Klassiker "Surrounded" auf dem zweiten Hocker des gigantischen Drumkits Platz nehmend zu Mike gesellte, während er die Saiten des neuen Music-Man Basses gewohnt souverän weiter bearbeitete, eine für seine Verhältnisse sehr extrovertierte Bühnen-Performance, die sogar mit Szene-Applaus bedacht wurde. Diesen erntete auch John Petrucci in schöner Regelmäßigkeit für seine vielen, wie immer brillanten Soli. Seine Duelle mit Keyboard-Wizard Jordan Rudess wurden im Übrigen zum Teil Face-to-face am vorderen Bühnenrand ausgefochten, da der Tastenvirtuose dank seiner neuen Keytar, über die er sich wie ein kleines Kind zu freuen schien, seine imposante Synthie-Burg zwischenzeitlich auch mal verlassen konnte. Aber nicht nur die Band an sich, auch die Setlist bot Anlass zur Freude. Neben der bereits erwähnten neuen Version von "Surrounded" sind besonders das sonst recht stiefmütterlich behandelte "Misunderstood", das interessante Medley, welches als Zugabe gespielt wurde, und natürlich die neuen Songs "Constant Motion", "The Dark Eternal Night" und "In The Presence Of Enemies" hervor zu heben. Besonders "The Dark Eternal Night" erwies sich als großartiger Live-Song und wurde zudem noch dadurch aufgewertet, dass er von einem kultig-trashigen Zeichentrickfilm untermalt wurde, in dem die Band als "North American Dream Squad" diverse Monster bekämpft. Hätte ich nicht das ununterbrochene und zwar von vorbildlicher Textkenntnis aber leider auch dem Fehlen jeglichen gesanglichen Talents zeugende Mitsingen meiner Hinterleute bisweilen lauter im Ohr gehabt, als die Musik von der Bühne, wäre ich sicher wunschlos glücklich gewesen.

Auch Symphony X schlugen sich als Vorband sehr gut. Leider war die Zeit für ihren Auftritt recht knapp bemessen, so dass zum allergrößten Teil Songs vom neuen Album "Paradise Lost" auf dem Programm standen. Dieses ist zwar ein starkes Stück Musik, aber der eine oder andere ältere Song im Programm wäre trotzdem nett gewesen. Spielerisch war die Performance allerdings großartig. Lediglich der etwas spitze, kalte Gitarrensound wollte mir nicht vollends gefallen.

Florian Gothe – www.sounds2move.de

Setlist Dream Theater:

Constant Motion
Panic Attack
Surrounded (Version '07)
The Dark Eternal Night
Home
Misunderstood
Take The Time
In The Presence Of Enemies
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Medley (Trial Of Tears / Finally Free / Learning To Live / In The Name Of God / Octavarium)