Das Littlecreek Studio von den Gurdianern V.O. Pulver und Franky Winkelmann
genießt eine immer größer werdende Beliebtheit
bei Rock- und Metalbands der verschiedensten Genres. Seit mehr als fünf Jahren gehen Bands wie Destruction, Darkmoon,
Pornchild, The Order und Fear My Thoughts im idyllischen Gelterkinden ein und aus, weswegen es auch höchste Zeit war,
einmal ein Querschnitt jener Bands gemeinsam auf eine Bühne zu bringen. So kam es, dass am 6. Oktober 2007 ein durchmischtes und
interessantes Line-up anlässlich des allerersten "Littlecreek Bashs" zum fröhlichen - ja fast familiären - Bangen ins
altehrwürdige Z7 in Pratteln lockte.
Den Anfang machten Kharma am frühen Abend vor viel zu wenigen Zuschauern, und auch ich muss zugeben, dass ich aufgrund einer
suboptimalen Zeitplanung leider nur die letzten beiden Songs dieser Band hören konnte. Sofort viel auf, dass die Techniker im Z7 ganze
Arbeit geleistet hatten: der Sound war wuchtig klar, ging durch und durch und sollte den ganzen Abend auf diesem qualitativ hoch stehenden
Niveau bleiben. Die Band spielte ihren Metal gekonnt und routiniert und schaffte es, in der nahezu leeren Halle das eine oder andere
Kopfnicken auszulösen, was durchaus als Erfolg zu werten ist.
Als die zweite Band Palmer die Bühne betrat, zeichnete sich ab, was den ganzen Abend hindurch folgen sollte: Mit jeder
Band gab es einen abrupten Stilwechsel. So donnerten Palmer gleich mit dem ersten Song los und
ließen die Wände mit druckvollen,
schnellen Riffs und dem dazugehörigen Hardcore-Geschrei erbeben. Dem inzwischen etwas zahlreicheren Publikum hat's gefallen und vermehrtes Bangen -
unter Anderem auch durch den Nachwuchs der Familie Pulver herzallerliebst zelebriert - war der verdiente Dank für diesen sehr unterhaltsamen
und gelungenen Auftritt der Band.
Danach folgte ein Ausflug in die Nostalgie: The Force wussten mit gekonntem Zusammenspiel zu überzeugen und
ließen
den Hard Rock der 80er Jahre in voller Blüte aufleben. Zwar merkte man, dass diese Art Rock eher dem älteren Publikum zusagte,
aber die Band lieferte dennoch ein mitreißendes Konzert ab, über welches man objektiv betrachtet nur positiv berichten kann.
Als letztes betraten dann schließlich die Gastgeber des Abends die Bühne und gurD legten mit "Learn" gleich gewohnt
routiniert los und packten die karge Zuschauermenge am Kragen, bangte deren Köpfe und
ließ bis zum Schluss nicht mehr los. Das
Set bestand aus dem Erfolgsrezept "alte und neue Songs komplett durchmischt" und führte sogar zu einem 5 bis 10 Personen
großen
"Mini-Pit" vor der Bühne. Highlight des Konzerts der gewohnt überragenden Band war jedoch das Auftauchen von V.O.s beiden
Zöglingen auf der Bühne: zuerst etwas schüchtern, haben Gary und Leslie Paula bald alle Hemmungen über Bord geworfen und standen Ihrem Erzeuger
in Sachen "Posing" in nichts nach. So ziemlich jeder anwesende Gast dachte in diesen Momenten wohl nur: "Solche Eltern hätte ich auch
gerne gehabt!", denn wer wäre als Kind nicht auch lieber an ein Metal-Konzert von Papi anstatt langweilig im Zoo spazieren zu gehen? Eben!
Soweit, so gut. Der Genre-Mix funktionierte und es war für jeden Geschmack etwas dabei. Leider waren aber den ganzen Abend hindurch nicht mehr als
geschätzte 200 bis 250 Zuschauer anwesend und es bleibt die Frage, woran das gelegen hat. Fest steht aber: dieser
äußerst gelungene Anlass hätte viel
mehr Gäste verdient gehabt. Man kann nur hoffen, dass der diesbezügliche Misserfolg zukünftigen Projekten dieser Art nicht im Wege stehen wird,
denn wenn es im nächsten Jahr ein "Littlecreek Bash Vol. II" geben sollte, bin ich sicher dabei!
Kurt Meinicke - www.sounds2move.de |