Wenn ein Konzertabend unter dem Banner "Support your local underground" firmiert, dann sollte es wohl jedem klar sein, dass
man es noch mit ehrlicher Musik von der Basis zu tun bekommt. Und so präsentierten sich an diesem Abend zwei Bands, die noch
Musik um der Musik willen spielen und es im Rock City ordentlich krachen ließen.
Den Anfang machten die Rumpelmetaller von Corwen, deren Musik alles ist nur nicht leicht zu umschreiben. Denn wie auch schon
auf ihrem Debütwerk "Im Schatten des Lichts"
, zelebrierte die Band auch Live ihr ganz eigenes musikalisches Verständnis.Somit war ihr Auftritt eindeutig eine
"Love it or Hate it" Angelegenheit, wobei meine Wenigkeit durchaus gut unterhalten wurde. Schon mit dem eröffneten
"The Land of Booze" gelang es Corwen eine mächtige Gitarrenwand aufzubauen, die einem Roh und Brutal aus den Boxen entgegenschalte.
Und genau jene dreckige und fiese Attitüde, die sich wie ein roter Faden durch alle Songs schlängelte, machte jenen Auftritt so
speziell und auch hörenswert. Sei es nun mit bekannten Stücken wie dem alles zerschmetternden "Howard, the Beaver", dem
tollwütigen "Es Kilo Fleisch", dem rockigen "handkerchief" oder auch neuen Songs wie z.B. "Helmet", Corwen hinterließen
durchgehend einen ehrlichen und überzeugenden Eindruck. Und als Belohnung hierfür bangten sich zwei begeisterte Fans vor der
Bühne den Verstand aus dem Leib, wobei die restlichen Zuschauerreaktionen durchaus auch positiv ausfielen. . Nach ca.
45 Minuten war der Spuck dann leider auch schon vorbei, verabschiedeten sich Corwen ganz artig und konnten die Gewissheit mit
nach hause nehmen, dass sie einen sehr soliden Auftritt absolviert hatten.
Als zweite, und letzte Band des Abends, betraten Nowhere die Bühne und es fiel auf, dass einige Fans der Band ins Rock City
gefolgt waren. Denn schon mit dem ersten Song konnten Nowhere eine mehr als ordentliche Publikumsreaktion ernten, wobei dieser
Standart während der gesamten Auftrittes gehalten werden konnte. Im Allgemeinen machte die Band ihre Sache ganz gut, vor allem
wenn man bedenkt dass die Mitglieder allesamt noch sehr jung sind. Und so mag man es Nowhere auch verzeihen, dass sie nicht
so eigenständig wie Corwen rüber kamen, sondern sich an einer bekannten Mischung aus Grunge und Alternativ-Rock orientierten.
Jene wurde dann aber auch technisch sehr überzeugend dargeboten, rockte die Band motiviert durch einen Song nach dem anderen
und verkniff sich dabei größere Patzer. Das Publikum dankte es ihnen mit mächtig viel Action vor der Bühne, und mit
immer wieder ertönenden Nowhere" Rufen. Und trotzdem war nach 60 Minuten auch für Nowhere Schicht im Schacht, wobei der
verdiente Applaus der Band den Abgang merklich versüßte.
Nando Rohner - http://www.sounds2move.de/ /
28.März 2006 |