Bands: |
Theatre of Tragedy + Gothminister |
Location: |
Kallewerk Bad Salzungen |
Datum: |
15.04.2006 |
Tour: |
Storm over Europe Tour 2006 |
Autor: | Simone Steinbüchel |
Dass
Theatre of Tragedy es an diesem Abend nicht einfach haben würden, stand
von vornherein fest. Erstmals standen die Norweger im Rahmen ihrer „Storm“-Tour
mit ihrer neuen Sängerin Nell Sigland im thüringischen Bad Salzungen
auf der Bühne. Die Besucherzahl des Konzertes war durchwachsen. Ob es
an der neuen Sängerin lag oder doch nur daran, dass man sich mitten in
der Osterzeit im Kallewerk einfand; man weiß es nicht. Gothminister
jedenfalls konnten das Publikum begeistern. In 45 Minuten boten die
ebenfalls aus Norwegen stammenden Electro-Rocker einen bunten Mix aus
ihren bisherigen Alben „Empire of Dark Salvation“ und „Gothic
Electronic Anthem“. Den Besuchern schien es zu gefallen, denn diese
zog es zahlreich auf die Tanzfläche. Man möchte gar soweit gehen zu
sagen dass der Support an diesem Abend mehr Bewegung ins Publikum
bringen konnte als der eigentlich Headliner Theatre of Tragedy.Genau die
waren dann auch an der Reihe und von der ersten Minute an konnte die
„Neue am Mikro“ das Publikum auf ihre Seite ziehen. Nell Sigland ist
nicht nur ein absolutes Gesangstalent, sondern hat auch eine enorme
Ausstrahlung und Bühnenpräsenz. Die ehemalige ToT-Sängerin Liv
Kristine verfügt zwar über ähnliche (und zum Teil weiter reichendere)
Kompetenzen, Vergleiche jedoch sind völlig fehl am Platz, auch wenn sie
automatisch fallen. Mit Nell haben Mastermind Reimond Istvàn
Rohonyi und Co. eine Sängerin gefunden, die
allein gesanglich in eine komplett andere Richtung geht. Dargeboten wurde von den Norwegern nicht wie erwartet eine mit Schwerpunkt auf dem aktuellen Album liegende Setlist. Punkt gemischt aus den bisherigen Longplayern der Band konnte sich wahrlich keiner beschweren, es wäre ein Abschnitt der Bandgeschichte zu kurz gekommen. Auch die älteren Songs wie „Cassandra“ oder „Lorelei“ konnten von der neuen Sängerin überzeugend interpretiert werden. Trotz alledem kam natürlich auch das aktuelle Werk „Storm“ nicht zu kurz. Und so wurden neben dem Titeltrack auch Songs wie „Ashes and Dreams“, „Begin and End“ sowie das romantische „Fade“ zum Besten gegeben. Auch auf der Bühne wird deutlich, dass Theatre Of Tragedy bei ihrem aktuellen Werk den Schwerpunkt mehr auf den weiblichen Gesang gelegt haben. Sichtlich viel Spielfreude wurde von der Band an den Tag gelegt und mit Nell scheinen Theatre Of Tragedy auch die perfekte Mikrobesetzung gefunden zu haben. Ob die neue Sängerin von alteingesessenen Fans akzeptiert wird, kann man zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau absehen. Genaueres werden mit Sicherheit die anstehenden Festivalauftritte beim Wave Gotik Treffen und beim Mystic Festival zeigen, bei denen dann auch sicherlich mehr Fans anwesend sein werden als an diesem Abend im Kallewerk. Bis dahin hinterlassen Theatre Of Tragedy zumindest bei mir einen sehr positiven Eindruck. Simone
Steinbüchel - www.sounds2move.de
/ 23.04.2006 |