Sowohl Korpiklaani wie auch für Eluveitie sollten an diesem Abend "entjungfert werden", aber dies natürlich nicht im herkömmlichen
Sinn. Sondern für beide Bands war es das erste Mal, dass sie die heilige Bühne des noch heiligeren z7 betreten durften. Somit
Vorhang auf für ein Abend der Entjungferungen.
Zuerst waren um 20.30 Uhr Eluveitie an der Reihe, ihre Feuertaufe im Schweizerischen Metal-Tempel zu bestehen. Nach dem obligatorischen
Einstiegssong "Spirit" legte die Band dann auch dementsprechend los, auch wenn
anfangs bei den einzelnen Musikern eine gewisse Nervosität auszumachen war.
Diese legte sich jedoch schnell, als die Band bemerkten, dass das Publikum jede gespielte Strophe mit höchster
Intensität abfeierte. Und danach gab es auch für Eluveitie kein halten mehr
und die Devise lautete sich mit dem Publikum in den
kollektiven Wahnsinn zu feiern. Flötist Sevan hüpfte und sprang wie ein
wilder Stier (oder in diesem Fall wohl eher wie ein wilder Heide) über die Bühne
und verausgabte sich dabei vollkommen. Aber auch der Rest der Band glänzte durch eine geradezu ansteckende Bewegungs- und Spielfreude,
auch wenn Chrigels Gesang ein wenig angeschlagen durch die Boxen schallte. Nichtsdestotrotz herrschte in der Halle eine superbe
Stimmung und es wurden allerorts die Haare durch die Luft gewirbelt, mit ungebändigter Kraft mitgehüpft und aus voller Kehle mitgesungen.
Egal ob nun z.B. "Your Gaulish War", "The Song Of Life", "Of Fire, Wind & Wisdom", "The Dance Of Victory", "Tegernakô", "Lament"
oder auch "Siraxta", bei der Hurdy-Gurdy Spielerin Anna den überzeugenden Hauptgesang übernahm, jeder der dargebotenen Songs verfehlte seine
Wirkung nicht. Mit dem Iron Maiden Cover "Run to the Hills" wurde dann zum Abschluss die Stimmung zum überkochen gebracht, dem Wahnsinn
endgültig Tür und Tor geöffnet und die letzten Kraftreserven sowohl bei der Band wie auch beim Publikum
mobilisiert. Somit endete
dieser geniale Auftritt den man getrost als einer der bisher besten von Eluveitie bezeichnen kann und somit die z7 Feuertaufe zu
einem wahren Triumphzug dieser sympathischen Band machte.
Um ca. 22 Uhr schlug dann die Stunde von Korpiklaani, jener finnischen Folk Metal Band, der zu Recht ein Ruf als exzellente
Stimmungsmacher vorauseilt. Und auch bei ihrem ersten Auftritt im z7 sorgte die Band von Anfang an für eine Bombenstimmung, bei der
kein Haupt ungeschüttelt und kein Nacken unstrapaziert blieb. Mit einer Spielfreude, die offen und ehrlich
rüber kam, fegte die Band über die Bühne, wobei vor allem auf dem Gesicht von Frontmann Jonne Järvelä ein spitzbübisches Grinsen thronte.
Ununterbrochen kommunizierte und spaßte er mit den frenetisch feiernden Fans, um sie somit zu immer neueren Höchstleistungen zu animieren.
Dabei wäre das vermutlich nicht mal nötig gewesen, da alleine schon die Songauswahl die Fans in pure und überbrodelnde Begeisterung
versetzte. Jeder Song wie z.B. "Happy little Boozer", "Cottages and Saunas", "Hunting Song", "Korpiklaani", "Pine Woods" oder auch
"Midsummer Night" wurde vom Publikum gebührend abgefeiert. Wobei der absolute Höhepunkt dieses Auftrittes erst noch bevorstand,
der eine Song noch fehlte, nachdem so viele Fans immer wieder lauthals verlangten. Als dann endlich "Beer Beer" angestimmt wurde gab es
endgültig kein halten mehr, herrschte wo man hinblickte das Chaos und allerorts zuckten die Leiber in trinkfreudiger Partylaune wild durcheinander.
Gleichzeitig verteilte Oberbiertrinker Jonne Järvelä von der Bühne herab finnisches Bier, um das sich die anwesenden Fans förmlich rissen und
sich dabei noch mehr in einen feierwütigen Wahn steigerten. Somit kann man mit Fug und Recht behaupten, dass auch Korpiklaani die
z7 Entjungferung glorreich überstanden haben.
Nando Rohner -
www.sounds2move.de /
19.Oktober 2006 |