Bands:

Dark Day Dungeon / Switchback / Abgrund / Petrified / Felony / Diabolic/Divine / Unlight
Location: z7 (Pratteln /Schweiz)

Datum:

15.April 2006
Anlass: Swiss Metal Attack 2006
Autor: Nando Rohner

 

Zum nunmehr siebten Mal, wurde an diesem Osterabend im z7 die Swiss Metal Attack ausgerichtet. Bei der sich sieben Underground-Bands die Klinge in die Hand drückten, um auf der heiligen Metalbühne der Schweiz zu bestehen.

Mit einem düsteren, aus dem Kultfilm Hellraiser entlehnten Intro, kündigten sich pünktlich um 19.30 Uhr die Black Metaller von Unlight an. Wobei die Band definitiv die Arschkarte des heutigen Abends gezogen hatte, da vor der Bühne nur wenig Leben herrschte. Das sollte sich im Verlauf des Auftrittes auch nicht ändern, was aber vor allem an der eher mangelnden Bühnenpräsenz der Band lag. Denn der Ganze Auftritt wirkte eher verkrampft und uninspiriert, wodurch natürlich die gesamte Stimmung zu leiden hatte. Trotzdem muss man der Band ein solides handwerkliches Können attestieren, wovon vor allem Songs wie "Fukked by the Devil", "Pure Angelblood" oder auch "Through the Gate" berichteten. Und so endete nach 30 Minuten der erste Auftritt des Abends, der zwar nicht wirklich schlecht war, aber auch nicht zu begeistern vermochte.

Auch der folgende Auftritt der Gothic Metal Formation Diabolic/Divine, gestaltete sich alles andere als mitreißend. Denn auch hier war die Bühnenpräsenz nicht unbedingt berauschend, auch wenn sich die Gruppe durchaus bemühte. Doch das gesamte Auftreten wirkte teilweise einfach zu statisch, wobei auch das Songmaterial einen nicht wirklich Emotional berührte. Zwar wiesen auch Diabolic/Divine ein handwerklich sehr überzeugendes Können auf, konnte vor allem die Gitarrenarbeit gefallen. Aber das alleine reichte einfach nicht aus, um einen durchwegs gelungenen Auftritt hinzulegen. Und so verpufften z.B. Songs "Shades of Grey" oder "Betrayal of Trust" sprichwörtlich in der Halle, in der noch immer keine richtige Stimmung herrschte.

Wie man es richtig macht, wie man ordentlich für Stimmung sorgt und auch Showtechnisch von 0 auf 100 durchstartet, das demonstrierten die Melodic Metaler von Felony. Denn nach dem erhabenem Intro "An Introduction to…", sorgte die Band mit dem Song "What a Felony" für das erste Highlight des Abends. Von Anfang an legten Felony ausnahmslos eine enorme Spielfreude an den Tag, ohne dabei irgendwie unsicher oder aufgesetzt zu wirken. Vor allem das A-Team, sprich Sängerin Andrea Richner und Sänger Andreas Wildi, konnte mit seinem erstklassigen gesanglichen Wechselspiel und der dazugehörigen Performanz überzeugen. Dabei präsentierte sich der gute Herr Wildi als "Natural Born Frontman", dem diese Rolle sichtlich Spaß bereitete, während Andrea Richner für den nötigen und nicht minder überzeugenden Gegenkontrast sorgte. Immer wieder animierten die Beiden das Publikum zum mitklatschen und mitmachen, wobei dieser Aufforderung durchaus folge geleistet wurde. Wobei Songs wie "Justice", "On Life´s End", "My Way" (vom Debütalbum First Works, oder auch das bisher unveröffentlichte "The Dark", ihre Wirkung allesamt nicht verfehlten. Und mit dem abschließenden "Say Goodbye", schmetternden Felony die ultimative Mitsinghymne durch die Lautsprecherboxen und beendeten somit einen Klasseauftritt, der wahrlich zu begeistern vermochte.

Petrified,die nach Felony die Bühne enterten, taten danach das einzig richtige. Sie hielten das bestehende Stimmungsniveau bei, heizten dem nun Warmgewordenen Publikum mit ihrem Death / Doom Metal richtig ein. Wo man hinschaute wurde mit den Köpfen gebangt, flogen und rotierten die Haare und wurde begeistert "unser" Zeichen in die Luft gestreckt. Dabei sollte aber noch erwähnt werden, dass die Band ein wenig "schummelte" und kurzerhand eine ganze Scharr an Fans ins z7 eingefahren hat. Trotzdem hatten Petrified solch eine Reaktion redlich verdient, da sie sich mit Songs wie "Frailty" oder "Angels Fall" in einer ausgezeichneten Form präsentierten. So rockte die Band ohne Pause auf der Bühne ab, groovenden dabei teilweise mit einer gar enormen Wucht. Und bevor man sich versah war auch ihre Auftrittzeit schon vorbei, verabschiedeten sich Petrified vom Publikum und ihren zahlreich angereisten Fans.

Kommen wir nun zu den Death / Black Metallern von Abgrund, die mit ihrem Auftritt den Standart durchaus halten konnten. Denn vom Start weg ging die Band sehr bestimmend zu Werke, wobei aber auch auf die nötige musikalische Abwechslung geachtet wurde. So donnerte der Sound sowohl brachial wie auch melodiös aus den Boxen, während die geschickt eingewobenen Keyboardmelodien dem Ganzen ein gewisses Flair verleihen. Vor allem im eröffneten Song "Swiss Maniac", sorgten die synthetischen Klänge für eine besonders gelungene Atmosphäre, aber auch beim Knüppelharten "Allah will Bleed" schimmerte die eine oder andere kleine Melodie durch. Somit wusste auch der Auftritt von Abgrund zu gefallen, bewegte sich auch bei dieser Band einiges vor der Bühne und der halbstündige Auftritt verging sozusagen wie im Fluge.

Noch zwei Bands, dann sollte auch die diesjährige Swiss Metal Attack ein Ende finden und wohl so manchen zufriedenen Metalhead zurücklassen. Doch noch war er nicht soweit, denn mit Switchback stand nun eine Band auf dem Programm, die sprichwörtlich dem Publikum nochmals alles abfordern würde. Und den Auftritt den die Welschschweizer hinlegten, war wirklich von sehr Chaotischer, aber auch mitreißender Natur. Sänger Gwen hüpfte wie ein Wildgewordener Stier über die Bühne, brüllte sich die Seele aus dem Leib und sparte nicht mit zotigen Showeinlagen. Dabei kam der brachiale Hardcore / Deathmetal Mix beim Publikum bestens an, wurde vor der Bühne heftigster Moshpit Alarm ausgerufen. Zwar war der Auftritt von Switchback keinesfalls eine filigrane Feinarbeit, aber bei solch einer Power schien das zu Recht niemanden zu stören. Und somit wurde die Band vom Publikum ordentlich abgefeiert, bis auch dieser Auftritt ein Ende fand und eine schweißgebadete Zuschauermasse zurückließ.

Um 23.50 Uhr war es dann soweit, enterte mit Dark Day Dungeon die letzte Band des Abends die Bühne. Und ihre Aufgabe schien es zu sein, den noch verbleibenden Zuschauern den Rest zu geben und wie eine Atombombe alles wegzufegen. Die Power des Switchback Auftrittes wurde ohne Problem übertrumpft, rockte die Hardcore Formation doch sprichwörtlich alles in Grund und Boden. Denn wer bei dieser Wucht und diesem Hammerauftritt nicht mit dem Kopf Bangte, der war entweder Tod oder Taub. Leider war aber auch ihre Zeit auf nur 30 Minuten beschränkt, wobei das Publikum schon nach dieser Zeit fix und fertig aber auch überglücklich war. Somit setzten Dark Day Dungeon einen glorreichen Schlusspunkt, absolvierten einen durchwegs superben Auftritt und ernteten dafür auch dementsprechende Reaktionen.

Fassen wir nun also zusammen:
- Unlight & Diabolic/Divine konnten handwerklich überzeugen, während die Bühnenpräsenz leider zu wünsche übrig lies.
- Felony rockten wahrlich das Haus, präsentierten sich in absoluter Bestform und empfehlen sich somit für größere Taten.
- Petrified ließen es amtlich Krachen, wussten auf jeder Ebene zu gefallen und haben sich jeden neuen und alten Fan redlich verdient.
- Abgrund werden wohl dank solcher Auftritte, wie dem absolvierten, auch nicht so schnell in den Abgründen der Szene verschwinden und dies sei ihnen auch zu gönnen.
- Switchback waren Chaos hoch drei, wobei ihr Auftritt verdammt Spaß gemacht hat und nur auf das kommt es an.
- Dark Day Dungeon Rules! Mehr brauch ich nicht zu sagen.

Und was ergibt das im Gesamttotal? Einen Steifen…...äh…...Nacken (was habt ihr den Gedacht), oder auch einen geilen Abend, an dem sogar der Osterhase seine Freude gehabt hätte.

Nando Rohner - http://www.sounds2move.de/ / 16.April 2006

 

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