Bands:

Iron Maiden + Trivium, Lauren Harris

Location:

Westfalenhalle Dortmund

Datum:

08.12.2006
Tour:

"A Matter of Life and Death" Tour 2006

 

Später Frühling 2006: Die Könige des Heavy Metals Iron Maiden verkündeten, dass sie auf Tour kommen werden. Nicht mal drei Monate später war die 20.000 Menschen fassende Westfalenhalle ausverkauft. Immerhin kommen die Jungfrauen auch nicht alle drei Tage wie zum Beispiel Motörhead. Wildeste Spekulationen und Wünsche für und über die Setlist wurden begonnen. Gerüchte kursierten, dass sie das ganze neue Album „A Matter Of Life And Death“ spielen würden, doch nur die Konzerte selber konnten diese Frage lösen.

Bevor dies geschah durfte allerdings erst mal Steve Harris’ Tochter Lauren Harris auf die Bühne. Würde man es kurz machen könnte man sagen: Optisch gut, musikalisch eher nur Mittelmass. Dies gilt für die Songs und auch für die Musiker. Der platinblonde, etwas betagtere Drummer war technisch schlecht und legte dafür viel mehr Wert auf langweilige 80er Posen wie man sie auch von Mötley Crüe’s Tommy Lee kennt. Der Gitarrist legte ein Solo nach dem anderen hin – auch eher Standart und vom Bassisten hat man auch nicht viel mitbekommen. Alles in allem war das – dank Lauren – zumindest etwas für die Augen.

Nach einer recht kurzen Umbaupause war es dann Zeit für die amerikanischen Thrasher von Trivium, die im Vorfeld nicht besonders gut ankamen und über die sich viele Traditionalisten echauffierten. Davon merkte man an diesem Abend jedoch rein gar nichts. Nach einem viel zu langen Intro kamen die Herren dann endlich auf die Bühne und fegten los. Das Publikum ging trotz viel zu leisem Gesang steil und schnell war einige Bewegung in den vorderen Reihen zu beobachten. Vor allem die neuen Songs wie „Detonation“ oder „Anthem (We Are The Fire)“ kamen im Verlauf des Sets gut an. Dabei verzichtete Sänger Matt Heafy fast gänzlich auf Shouts und bot auch die Songs von „Ascandancy“ lieber mit thrashigen Gesangslinien dar. Nach einer Dreiviertelstunde endete die sehr guten Show und Trivium gingen von der Bühne von der Bühne. Einziger Kritkpunk: Wo war „Dying in your Arms“ geblieben?!

Nach einer halbstündigen Umbaupause ertönte endlich das Intro „Doctor, Doctor“ (im Original von UFO) und die Eisernen Jungfrauen starteten mit dem Opener der neuen Platte „Different World“ in ihr Programm. Binnen Sekunden wurde geschoben und gedrängelt, aber auch gehüpft was das Zeug hielt. Und wie es die Gerüchte prophezeiten spielte die Band in der Tat ihr gesamtes neues Album. Aber ob dies so schlau war? Für viele ist es eins der besten Alben seit „Seventh Son Of A Seventh Son“ und für andere wiederum zwar ein gutes Album, das aber hier und da zu sehr in die Länge gezogen ist. Live kommen die entsprechenden Passagen glücklicherweise deutlich besser, da die Band hier von ihrer Erfahrung und unbändigen Bühnenpräsenz profitiert. Gänsehautmomente wie „Brighter Than A Thousand Suns“ oder „The Longest Day“ gab es ebenfalls genug. Bruce turnte über die große Bühne wie ein junger Spund, war aber dafür recht still was Ansagen betraf. Im Hintergrund liefen Backdrops zu den einzelnen Songs, Licht und Sound taten ihr übrigens um das Auge und Ohr zu befriedigen. Bruce Dickinson klingt live  übrigens noch immer wie auf Platte. Als dann nach guten 70 Minuten der letzte Ton von „A Matter Of Life And Death“ ausgeklungen war, kam der Teil der Show auf den alle schon warteten: die Klassiker waren am Zuge. Angefangen wurde das Greatest-Hits-Programm mit dem Liebling „Fear Of The Dark“, den das Publikum lauthals mitsang. Auch die Band wurde wieder aktiver und Bruce brabbelte doch noch seine Überlängeansagen runter, wie man es von ihm gewöhnt ist. Viel muss man eigentlich nicht mehr sagen, denn die Klassiker der Band kennt ohnehin jeder und dass die Band über 2 Stunden abgefeiert wurde versteht sich von allein. Highlights des Autoren waren nebenbei erwähnt „2 Minutes To Midnight“ und „The Evil That Men Do“. Komisch war aber, dass “The Number Of The Beast” und “Run To The Hills” NICHT gespielt wurden, aber selbst dies konnte der Stimmung keinen Abbruch leisten. Jeder Anwesende konnte sich sicher sein, dass er eines der besten Konzerte 2006 gesehen hatte und 2007 wieder Gelegenheit dazu bekommen wird, wie die Band durch ihren Frontmann mitteilte. Wenn man da nicht dankend annimmt...

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 11.12.2006

 

 

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