Bands: |
Editors + Gliss |
Location: | Mousonturm Frankfurt |
Datum: |
29.01.2006 |
Autor: | Katrin Reichwein |
Endlich mal wieder eine Vorband, bei der man nicht nach einer Viertelstunde sehnsüchtig auf die Uhr schielt und hofft, dass es bald vorbei ist. Das in L.A. beheimatete Trio Gliss ist frisch, neu, aufregend und anders. Sänger Martin Klingman’s tauscht mit der dänischen Drummerin Victoria Cecilia die Plätze, wirbelt zu David Reiss', der mittlerweile an der Drums sitzt, Bass und zurück zum Mikro. So Recht weiß keiner mehr, wer in dieser Band eigentlich welches Instrument spielt. Traumhafter Pop mit dunklen Ausbrüchen, treibendem Bass und einer Stimme die irgendwo zwischen Placebos Brian Molko und Matthew Bellamy von Muse schwingt. Und den Sympathiebonus haben Gliss auch noch auf ihrer Seite: Hier wird noch selbst abgebaut und eigenhändig, verschwitzt von der Bühne kommend, der Merch verkauft. Die
Editors aus Birmingham klingen stark nach Interpol. Sagt zumindest jeder.
Live kann man die beiden Band gar nicht unter einen Hut stecken. Stehen
Interpol doch immer leicht statisch auf der Bühne, rennt Editors-Sänger
Tom Smith wie eine gesengte Sau über selbige, wirft Scheinwerfer
und Mikros um, fuchtelt wild mit den Händen und baut eine zärtliche
Beziehung zu seinem Mikrofon auf. Diese zappelige Art Smiths steht im
krassen Gegensatz zu seiner klaren, ruhigen Stimme und der fast schüchternen
Art, mit der er sein Publium begutachtet.
Katrin Reichwein -
www.sounds2move.de / 30.01.2006 |