Bands:

Iron Maiden

Location:

Hallenstadion Zürich

Datum:

05.12.2006
Tour:

"A Matter of Life and Death" Tour 2006

 

Iron Maiden, ja diesen Namen sollte man schon kennen, wenn man ein Anhänger des härten Sounds ist. Die Briten sind eine dieser Bands, die egal wann, egal wo und man könnte auch schon denken, es sei egal zu welchem Preis auftreten können: Sie bekommen die Halle meistens voll. Nun gut,  sie kamen also in die Schweiz, genauer gesagt nach Zürich. Also auf nach Zürich. Da es erstaunlicherweise an diesem Dienstagabend soviel Verkehr auf der Autobahn gab, verpasste ich leider schon mal die Vorgruppe.

Ich kam jedoch gerade noch rechtzeitig um „Different World“,  das erste Stück von Iron Maiden mitzubekommen. Die Fans waren schon mal warm, jedoch nur in den ersten fünf Reihen richtig euphorisch. Dies änderte sich auch mit den Liedern „These Colours Don`t Run“ und „1000 Suns“ nicht. Doch die martialischen Bühnenbilder, mit Eddie an der Spitze seiner Zombiearmee, dem Bühnenaufbau, der einem Schützengraben nachempfunden war, das Schlagzeug in der MG- Stellung, bereit für jede Attacke und die Lichtshow  waren zumindest sehr beeindruckend. Die Engländer nutzten jeden Winkel der Bühne und zelebrierten ihre Vorstellung von Metal und auch die Fans tauten bei „The Pilgrim“ und „The Longest Day“ langsam etwas mehr auf. Etwa an dieser Stelle teilte uns Paul Bruce Dickinson mit,  dass die Band heute im Backstagebereich die erste Goldene Platte seit neun Jahren, aus der Schweiz bekommen hatte und dankte den Fans dafür. Schlag auf Schlag folgten dann die Songs,  „Out of the Shadows“ und „Benjamin Breeg“. Ab diesem Zeitpunkt gingen die Fans dann doch endlich sehr begeistert mit, aber leider schwächte die Stimmung dann schon bei den Liedern „Greater Good of God“ und „Lord of Light“  wieder etwas ab. Dies lag weniger an der Band, die wirklich eine sehr gute Show bot, als an der Songauswahl, denn alle wollten auch die alten Gassenhauer hören. Als dann bei „The Legacy“ das Ende angekündigt wurde, sah man deutlich die Anspannung in der Menge, es sollte nun endlich das kommen, worauf alle so lange gewartet haben: Die Zugabe mit den Klassikern, den Liedern,  die diese Band zu einer Legende gemacht haben. Es wurde dunkel und mit einem großen Getöse stand dann Eddie mit einem riesigen Panzer auf der Bühne. Es folgten Songs wie „Fear of the Dark“ und „Iron Maiden“. Nun hielt es wirklich niemanden mehr,  die komplette Halle rockte kräftig mit und als die Band die Bühne wieder verliess, kochte die Stimmung fast über. Es konnte nicht alles gewesen sein,  es durfte nicht alles gewesen sein und wirklich, es war noch nicht alles. Maiden kamen wieder und nach einer kleinen Ankündigung kam der Song „2 Minutes to Midnight“, ein übergrosser Eddie stürmte die Bühne und bekam einen begeisterten Empfang. Man sah sich in die Vergangenheit zurückversetzt,  denn die Kracher „The Evil that Men Do“ und „Hallowed Be Thy Name“ entfesselten noch einmal alle Energiereserven der Band und die der Fans. Man hätte nicht glauben können, dass die Jungs von Iron Maiden mit ihrer über dreissigjährigen Bühnenerfahrung, auch nicht mehr gerade die jüngsten sind. Doch danach war es wirklich aus, es gab kein weiteres Lied, gar nichts... Schade eigentlich, denn erst hier begann es sich langsam zu einer richtigen Party zu entwickeln.

Zusammenfassend war es für einen Zuschauer wie mich, der Maiden besonders live noch nicht so richtig gut kannte, sehr interessant und die Stimmungsschwankungen der Fans,  von „OK, es ist halt Maiden“  bis hin zur Ekstase,  waren auch sehr neu für mich als eigentlichen Death- und Grind-Jünger. Aus  Gesprächen mit alt gedienten Iron Maiden Fans kam klar heraus,  dass es eine gute,  aber keine erstklassige Show war. Maiden hätten schon mehr geboten und es fehlte einfach der eine Song,  auf den sehr viele gewartet hatten, nämlich „The Number of the Beast“. Für mich war es ein tolles Erlebnis und ich möchte an dieser Stelle Beni, dem Harleycrasher, einfach mal für das Ticket und den tollen Abend danken.             

Alessandro Bertolotti – www.sounds2move.de

 

 

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